04.11.2019

3. Macromedia Fashion Symposium: Die Rolle der Influencer

Welches Potenzial steckt im Influencer-Marketing? Welche Position nimmt diese Disziplin im Marketing-Mix von Modeunternehmen ein? Das diskutierte Prof. Dr. Stefan Maser am Campus Stuttgart mit Gästen von adidas, Gerhard Rösch, Bungalow und Jung von Matt.

Das World Wide Web hat nicht nur die Nutzung von Medieninhalten im Laufe der Jahre verändert, soziale Netzwerke breiten sich immer mehr aus und gewinnen auch als Kommunikationstool in der Wirtschaft weiter an Bedeutung.

Diese Entwicklung brachte zudem neue Berufsbilder hervor – die Betreuung der Social Media Kanäle verlangt Experten. Besonders beliebt sind heute „Influencer“, Personen mit starker Präsenz und hohem Ansehen in sozialen Netzwerken als Träger für Werbung und Vermarktung in Kombination mit Selbstdarstellung. Eine Kommunikationsform, die insbesondere im Fashion-Business zunehmend in den Fokus rückt. Doch welches Potenzial steckt dahinter und für wen? Welche Position wird diese Disziplin im Marketing-Mix einnehmen? Und welche Bedeutung haben Influencer als Medienschaffende?

Mit diesen Fragen beschäftigte sich das diesjährige Fashion-Symposium an unserem Stuttgarter Campus mit rund 50 Anwesenden.

Prof. Dr. Stefan Maser lud dazu Größen aus der Modebranche zu Impulsvorträgen und Diskussion ein:

Mit dabei war Frau Melanie Müller, HR-Managerin bei Gerhard Rösch GmbH in Tübingen, welche sich in ihrem Impulsvortrag Theorien und Trends im Social Media Marketing im Mode Business auseinandersetzte. Für Frau Müller ist die Arbeit mit Social Media Kanälen als indirekte und direkte Unternehmenskommunikation kein Fremdwort. Zusammen mit ihrer Kollegin bespielt sie die Unternehmensseite auf Instagram.

Louisa von Reumont, Senior Strategy Consultant bei Jung von Matt/SPORTS, Hamburg referierte aus Sicht einer Beratungsagentur. Social Media und Influencer gehören in der Agenturbranche längst zum „Kraftverhältnis in einer neuen Pop Kultur“. Besonders aus der beratenden Position ist es wichtig zu wissen, woher der Erfolg von Influencern rührt und was dies für Kooperationen und Werbedeals mit Unternehmen bedeutet. Eine gelungene Kurzpräsentation ganz nach dem Motto „What drives Influencers?“.

„Authentisch!“ ist nicht nur der Leitgedanke der Brandstrategie der adidas AG (Herzogenaurach), auch Philip Schniedermeier trat authentisch dem Publikum gegenüber. Er referierte aus Sicht eines Global Players wie Influencer-Marketing umgesetzt wird. Der Brand and Account Marketing Manager bei adidas Originals und Action Sports erklärte, dass adidas “[…] ein Teil der Kultur sein will”. Die mitgebrachten Praxisbeispiele zeigten besonders, wie professionell und erfolgreich Social Media Marketing funktionieren kann.

Zur Diskussion war auch Uwe Maier, Unternehmensinhaber Bungalow GmbH & Co kg in Stuttgart dabei. Als Eigentümer eines Bekleidungseinzelhandels vertritt er die Meinung, dass Influencer-Marketing ein wichtiger Bestandteil in der Modebranche sei. Er sieht vor allem die öffentliche Haltung von Brands als essentiell an. Er selbst steht hinter den Produktionsbedingungen und Sustainability der Marken, die er anbietet und online vertritt: „Du musst für was stehen. Wenn ich an etwas glaube, dann setzte ich es auch um.“ Seine Philosophie, ob online oder offline: ehrlich, zuverlässig, herzlich und seriös“.

Michelle Habig, Macromedia Studentin am Campus Stuttgart und Micro-Influencerin zum Thema Mode vertrat die Seite der Influencer in der Gesprächsrunde. Sie setzt besonders auf Sympathie und Persönlichkeit mit ihrem Instagram Account (@michellehabig). Mit ihren 8.827 Followern hat sie bereits mit Schmuckmarken kleinere Werbedeals gestartet. Ihr ist es wichtig, dass ihre Person und ihr Profil dabei nicht als bloße Werbeplattform, sondern echt wirken. So waren sich auch alle Gesprächspartner einig: Wird ein Kanal zu groß und der Content austauschbar, leidet die so wichtige Authentizität. Mikro-Influencer stehen besonders bei Marken in der Modebranche hoch im Kurs – also, weiter so Michelle!

Erfolgspotenzial für beide Seiten: Eine synergetische Beziehung zwischen Reichweichte, Authentizität und Marken-Purpose. Die Arbeit mit Influencern wird bei Unternehmen aktuell großgeschrieben und die Referenten waren sich einig – die neue Social Media Kultur wird noch länger anhalten und Influencer werden weiterhin, ob auf Instagram, Snapchat oder Facebook eine bedeutende Rolle in der Medien- und Kommunikationsplanung spielen. Ein Learning für die Zukunft – auch für die anwesenden Studierenden.

Zum Abschluss lud Prof. Dr. Stefan Maser zum Get-together und Häppchen ein. Ein gelungener Abend mit toller Stimmung und entspannter Atmosphäre.

(VKE)