Alumna

Anika Gruner

Anika Gruner

"Offenheit für Veränderung ist von unschätzbarer Wichtigkeit, wenn wir die anstehenden Herausforderungen von Klimawandel, Wirtschaftsstandort und Digitalisierung erfolgreich angehen bzw. vorantreiben wollen. "

In welchem Bereich arbeitest du jetzt und was genau sind deine Aufgabengebiete?

Ich habe zuletzt als Senior Online Marketing Specialist gearbeitet, bin aber seit diesem Jahr zusammen mit meinem Co-Founder Anatol Maier Geschäftsführerin des Start-Up Neuraforge. Wir sind ein KI-Start-Up, welches Deepfake Detection Lösungen für die Medien- und Versicherungsbranche herstellt. Wir untersuchen also Bild- und Videomaterial auf KI-Fakes und KI Manipulationen und kämpfen damit gegen Betrug und Desinformation.

Als Start-Up Gründer sind die Aufgaben nicht genau definiert. Wir haben uns im Gründungsteam aber grundsätzlich so aufgeteilt, dass mein Co-Founder als Informatiker und KI Spezialist die Produktentwicklung voran treibt und ich die Themen Unternehmensentwicklung, Finance und Kommunikationsaufgaben übernehme. Dabei bestreiten wir die Geschäftsführung aber bewusst gemeinsam.

Hier geht es zu Neuraforge
Warum arbeitest du an dieser Stelle und was begeistert dich daran?

Lange Zeit habe ich versucht in verschiedenen Unternehmen meinen Platz zu finden. Ich war schon immer jemand, der Prozesse ganzheitlich verstehen wollte und viel „über den Tellerrand“ blickte. Schnell bin ich dann in immer umfassendere Rollenprofile gerutscht. Das war letztlich dann nicht für alle Seiten zufriedenstellend, da ich viel Verantwortung trug aber keine Entscheidungsfreiheiten hatte. Deshalb bot sich letztlich für mich die Selbstständigkeit an. Trotzdem hätte ich nicht einfach irgendein Start-Up gegründet, wenn nicht unser Thema und der Zeitgeist mich so begeistert hätten.

Hast du einen Tipp für aktuelle oder zukünftige Studierende, die in deine Branche einsteigen möchten?

Sammelt schon früh praktische Erfahrung. Theorie ist das eine – die Praxis etwas anderes.

Geht raus und netzwerkt, was das Zeug hält! Seid offen für neue Begegnungen und findet heraus, was euch liegt.

Lernt zu verstehen, was euch wichtig ist. Arbeitet an eurem Wertesystem und habt klare Meinungen. Auch ein „Nein“ darf ausgesprochen werden.

Hast du dir diese Art von Arbeit vor dem Studium vorgestellt?

Die Selbstständigkeit war gar nie so wirklich auf meiner Agenda. Damals im Bachelor Studium war das alles ziemlich weit weg. Wenn ich heute zurückblicke, bin ich aber vor allem froh, dass ich so solide Grundlagen mitbekommen habe und gleichzeitig mir so viel Zeit genommen habe als Persönlichkeit zu reifen. Die Medienbranche steckte zur Zeit meines Abschlusses genauso wie alle anderen in den Auswirkungen der Wirtschaftskrise und ich habe eine Weile gebraucht, beruflich auf die Beine zu kommen. Deshalb habe ich dann später auch noch einen Master in Medienwissenschaft an der FAU Erlangen gemacht, der sich aber ganz großartig als Weiterführung der Macromedia Grundlagen eignete. Ich habe damals immer gesagt: Die Macro hat mir die Praxis vermittelt und ich konnte so im Master die Theorie zielgerichtet vertiefen.

Inwiefern hat die Hochschule Macromedia und dein Studium dich auf deine Arbeit vorbereitet?

Die tendenzielle Grundständigkeit des Studiengangs Medienmanagement hat mich super auf die BWL Themen meiner heutigen und auch vorangegangenen Tätigkeiten vorbereitet. Ich bin der Studiengangberaterin von damals rückwirkend vor allem dankbar, dass sie mir statt Journalismus, was ich eigentlich studieren wollte, Medienmanagement empfohlen hat. Das hat mir dann auch Spaß gemacht und mich wie gesagt für die heutigen Themen „gerüstet“.

Bei welchem Unternehmen hast du das Praxissemester gemacht und wie bewertest du deine dort gemachte Erfahrung?

Ich habe mein Praxissemester bei Katja Hofem und Peter Schuman in der Geschäftsführung der sixx GmbH verbracht. Damals war der Tochtersender der Prosieben/Sat 1 TV Deutschland noch ganz jung und ich durfte direkt viele strategische Themen mitbearbeiten und ganz viel lernen. Die Erfahrungen waren super und ich denke noch heute sehr gerne daran zurück – und wer hat bitte eine Weihnachtsfeier in einem Beauty/Friseursalon inkl. kostenlosem Haarschnitt schon mal erlebt?

Wie war/ist dein Kontakt zu anderen ehemaligen Studierenden?

Wir waren ein relativ harmonischer Jahrgang. Nach und nach habe ich aber viele Kommilitonen aus den Augen verloren. Einige blieben jedoch in meiner LinkedIn Timeline. Die meisten haben heute Führungspositionen und es ist schön zu sehen, wie sich jeder entwickelt.

Woran denkst du besonders gerne zurück, wenn du an dein Studium denkst?

Sehr lustige Lernabende in wechselnden WG Zimmern.

Was würdest du unseren Studierenden mit auf den Weg geben?

Was ihr studiert hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, welchen Beruf ihr später ausübt. Aber das ist auch gar nicht schlimm. Geht mit offenen Augen durch die Welt und bleibt Standhaft, wenn ihr ein Ziel habt. Und selbst wenn euch heute bestimmte Lerninhalte als nicht wichtig erscheinen, nehmt sie mit – man braucht sie am Ende dann doch früher oder später