Alumna

Anna Stella Marquardt

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Anna Stella Marquardt

"Genießt die Zeit, denn es ist viel zu schnell vorbei. Überlegt euch im Vorwege gut, ob ihr euch wirklich für diesen Bereich interessiert. Lest euch in die Materie rein, bevor ihr eine vorschnelle Entscheidung trefft. Und wenn ihr euch dann sicher seid, dann ist es auch genau das richtige Studium für euch."

Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Positionsbezeichnung?

Ich arbeite als freiberufliche Mediendesignerin momentan noch direkt für Endkunden. In naher Zukunft werde ich allerdings als freiberufliche Designerin bei bzw. in Agenturen mitarbeiten.

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Bei der Arbeit mit direktem Kundenkontakt gestaltet sich mein Aufgabenfeld sehr breit gefächert. Ich arbeite hauptsächlich an Gestaltungskonzepten für Webdesigns, App- Designs und Printdesigns in jeglicher Form.

Warum arbeiten Sie an dieser Stelle und was begeistert Sie?

Das freie Arbeiten als Designerin begeistert mich, da man eine hohe Vielfalt an Projekten erarbeiten kann – anders als vielleicht in einem sehr strukturierten Unternehmen, in dem man sich evtl. in einer Arbeitskette wiederfindet, als dass man diese selbst für ein Projekt erstellt durchläuft. Zudem ist auch der direkte Kontakt zum Kunden sehr bereichernd – man lernt viele neue Menschen kennen, die im besten Falle immer wieder auf einen zurückkommen, wenn es um Gestaltungsfragen geht.

Hatten Sie sich diese Art von Arbeit vor dem Studium vorgestellt?

Nein. Vor dem Studium habe ich gedacht, dass ich als eine festangestellte Designerin anfangen werde, wenn ich das Studium absolviert habe. Damals hätte ich noch nicht geglaubt, dass mein Selbstvertrauen, was meine gestalterischen Fähigkeiten betrifft, durch das Studium so sehr gestärkt wird, dass ich auf Basis dessen dann doch eher die Selbstständigkeit anstrebe.

Inwiefern haben die Hochschule, die Kooperationspartner der Hochschule bzw. das Personal der Hochschule Sie gut auf diese heutige Arbeit vorbereitet?

Meiner Meinung nach haben uns Studenten damals vor allem die praxisnahen Projekte auf die heutige Arbeitswelt vorbereitet. Da wir bereits etwas Kundenkontakt hatten und teils große Präsentationen vor Firmen gehalten haben, konnte ich mich für meinen Teil schon früh in die Materie reindenken. Natürlich läuft im Studium noch alles etwas gehüteter ab – dennoch hatten wir auch sehr stressige Projekte und diese schwierigen Phasen haben mir im Endeffekt am meisten gebracht. Man bekam im Studium ein gutes Gefühl für das eigene Zeitmanagement und Projektmanagement.

Bei welchem Unternehmen oder welcher Organisation haben Sie Ihr Praxissemester verbracht und wie bewerten Sie Ihre dort gemachten Erfahrungen?

Mein Praktikum absolvierte ich bei der Agentur „Peter Schmidt Group“ bei dem Standort am Zirkusweg in Hamburg. Grundsätzlich hat mir das Praktikum wertvolle Erfahrungen erbracht. Besonders die Möglichkeit, ein Praktikum schon während des Studiums zu absolvieren, ist ein wirklicher Luxus für die Studenten. Die Zeit im Betrieb verlief sehr harmonisch und respektvoll. Besonders der Fakt, dass viele Teammitglieder aus verschiedenen Bereichen zusammenkamen, erbrachte eine ganz neue Form von Teamarbeit. Zusätzlich muss ich aber auch sagen, dass ich viel Eigeninitiative zeigen musste – also, wenn es nicht anders ging, mir auch selbst Aufgaben zugewiesen habe. Teils ist sogar aus diesen eine neue, relevante Aufgabe entstanden.

Falls zutreffend: Wie bewerten Sie rückblickend das Semester an der ausländischen Partnerhochschule? Welche Impulse konnten Sie mitnehmen?

Mein Auslandssemester in Madrid empfinde ich auch heute noch als eine unvergessliche und wertvolle Erfahrung. Ich habe mein Auslandssemester in Madrid verbracht. Ich war zu Beginn etwas geschockt, da sehr wenig Menschen dort englisch sprechen können bzw. wollen. Denn ich bin komplett ohne Spanisch–Kenntnisse in dieses Land gereist. Die Stadt ist sehenswert und die Einheimischen sind alle sehr freundlich und hilfsbereit. Die Erfahrungen, die ich in der Universität dort gemacht habe, die etwa 1,5 Stunden aus dem Stadtkern entfernt liegt, bleibt allerdings etwas chaotischer in Erinnerung. Damals wirkte es so, als könnte der Campus in Madrid nicht die Qualitäten der deutschen Hochschule im vollen Maße abdecken (also so, wie wir es kannten) und dies besonders mit Hinsicht auf die Kursinhalte und die Abläufe der Dozenten vor Ort. Teilweise konnten die Dozenten kein oder nur sehr schlechtes Englisch sprechen, sodass wir nahezu jede Woche ein Gespräch mit dem International Office diesbezüglich führen mussten. Nach einigen Dozenten–Wechseln haben wir uns dann aber langsam eingelebt und konnten trotz der ersten Schwierigkeiten gut eingewöhnen. Auch die Tatsache, dass die Designer viele Management–Kurse mitgemacht haben, sehe ich heute als bereichernd statt problematisch an.

Wie war Ihr Kontakt zu Kommilitonen und was erhoffen Sie sich von diesen Kontakten in der Zukunft?

Leider waren wir wirklich sehr wenig Studierende in meinem Jahrgang. Dennoch war der Zusammenhalt relativ gut und wir haben uns eigentlich immer sehr gut verstanden. Allerdings ist der Kontakt jetzt nach dem Studium drastisch zurückgegangen. Ein halbes Jahr nach dem Abschluss habe ich noch genau zu einer Person kontakt. Diesen Kontakt pflege ich aber und erhoffe mir auch in Zukunft evtl. eine erneute Zusammenarbeit.

Wenn Sie an Ihr Studium zurück denken, woran denken Sie besonders gerne?

Am meisten denke ich an das Auslandssemester zurück. Die Zeit und die Möglichkeit, ein halbes Jahr im Ausland zu verbringen, hat mich rückwirkend so geprägt, dass ich es kaum erwarten kann, evtl. sogar eines Tages im Ausland zu arbeiten oder gar ganz auszuwandern, statt in Deutschland zu bleiben.

Woran denken Sie bei „Veränderung und Wandel“ ganz allgemein?

Mit den Worten „Veränderung“ und „Wandel“ setzen wir Designer uns tagtäglich auseinander. Denn besonders die Design–Branche, ihre Trends, die morgen schon wieder „out“ sein könnten, bestimmen den Wandel und somit auch die Veränderung meiner Meinung nach jeden Tag aufs Neue. Aber genau das ist vielleicht auch das Spannende an der Branche – nicht zu wissen, was morgen passiert, oder sich einfach in diesen Wandel mit eigenen Fähigkeiten zu integrieren, kann wirklich großen Spaß machen.

Wie wichtig schätzen Sie „Offenheit für Veränderung“ ein, um in der modernen, digital getriebenen Arbeitswelt heute und morgen zu bestehen?

Man muss meiner Meinung nach offen sein, um Veränderungen zu akzeptieren. Ist dafür nicht bereit, klappt dies womöglich nur eine kurze Zeit. Beißt man sich nämlich an etwas fest, kann man schnell auch so als Designer wirken. Man muss sich an Veränderungen gewöhnen, sie aber vor allen Dingen nicht ignorieren, sondern lieber akzeptieren, um sie für sich selbst zum Vorteil machen zu können.

Haben Sie ein Ziel, wo Sie in 10 Jahren stehen möchten?

In 10 Jahren kann wirklich viel passieren, deswegen kann ich noch nicht genau sagen, was es ein wird. Aber ich denke, es ist nicht unrealistisch, dass ich eines Tages mein eigenes, kleines Agenturgeschäft aufbaue. Vielleicht sogar mit einem damaligen Kommilitonen?