Alumna

Christine Pollithy

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Christine Pollithy

"Zum einen: In der Zeit zwischen meinem Studienbeginn und Studienende hat sich in der Marketing- und Kommunikationswelt viel verändert: von den bekannten Kanälen und Formaten bis hin zu den Job-Bezeichnungen. Die Chancen stehen gut, dass das so weiter geht. Es lohnt sich also, während des Studiums immer mal wieder nach links und rechts zu blicken, um zu verstehen, wohin sich die Branche entwickelt.

Zum anderen: man bekommt so viel aus dem Studium zurück, wie man reinsteckt. Besonders bei so einer fachspezifischen Ausbildung machen Eigeninitiative und Entdeckergeist einen großen Unterschied."

Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Positionsbezeichnung?

Ich bin Project Director Business Transformation bei C3 Creative Code and Content in Berlin. Ich verantworte also unser Beratungsgeschäft rund um Organisationsdesign für Marketing und Kommunikation.

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Zusammen mit meinem Team und unseren Kunden gestalte ich die Marketing- und Kommunikationsabteilungen der Zukunft. Dabei entwickeln wir Strukturen, Prozesse und Mindsets, die robust, wirksam und anpassungsfähig mit der zunehmenden Komplexität in Kommunikation und Marketing umgehen können. Das tun wir zusammen mit den Menschen in diesen Organisationen, damit Change nachhaltig gelingt.

Warum arbeiten Sie an dieser Stelle und was begeistert Sie?

Zum einen ist es eine spannende Chance, mit der Organisationsdesign-Beratung einen neuen Geschäftsbereich innerhalb unserer Agentur aufzubauen. Neben dem Kundengeschäft arbeite ich also viel an strategischen Fragestellungen, wie Marketing und Kommunikation grundsätzlich in Konzernen oder bei kleinen und mittelständischen Unternehmen aufgestellt sein können.

Zum anderen vereint mein Arbeitsfeld viele Dimensionen, die mich seit Jahren faszinieren: Marketing und Kommunikation als Vehikel, um messbar wirkungsvolle Geschichten zu erzählen; Organisationsdesign, um Menschen gemeinsam in einen kreativen Flow zu bringen; und ein Beratungsansatz, der keine Powerpoint-Folien zum Ziel hat, sondern eine nachhaltige Veränderung.

Es macht mir großen Spaß, innerhalb der Agentur mit interdisziplinären Teams – z.B. aus Content-Strategie, Kreativ-Direktion oder Data & Analytics – zusammenzuarbeiten. Wir setzen Kommunikation und Marketing selbst im Haus um, deswegen können wir auch praxisnaher beraten.

Hatten Sie sich diese Art von Arbeit vor dem Studium vorgestellt?

Ich denke nicht, dass es zu der Zeit meine heutige Rolle in der Form schon gab. Aber rückblickend hat sich mein Interesse in diese Richtung vor und während des Studiums schon herauskristallisiert: ich war zum Beispiel lange als Medien- und Kommunikationstrainerin tätig oder war schwer begeistert über ein Vorlesungsmodul zum Thema Change-Management.

Bei welchem Unternehmen oder welcher Organisation haben Sie Ihr Praxissemester verbracht und wie bewerten Sie Ihre dort gemachten Erfahrungen?

Mein Praxissemester war sicherlich eines der Schlüsselerlebnisse, die mein bisheriges Berufsleben geprägt haben. Ich habe in New York bei der Innovationsberatung Mandalah gearbeitet. Mandalah ist eine kleine, aber feine Beratung, so dass ich auch als Praktikantin voll eingebunden war und Verantwortung hatte: Kunden beraten, Projekte durchführen, Konzepte entwickeln und umsetzen.

In dieser Zeit habe ich viel über prinzipienbasierte und Purpose-getriebene Unternehmensberatung gelernt. Mandalah hat es sich zum Ziel gesetzt, große Unternehmen in einer ökologischen, ökonomischen und sozialen Entwicklung zu begleiten. Diese sehr intensive Zeit hat meinen Blick geweitet, was alles Beratung sein kann – nämlich eben nicht nur die klassische Unternehmensberatung wie ich sie aus den großen Häusern kannte. Vieles von dem, was ich in New York gelernt habe, habe ich mit in meine aktuelle Rolle genommen.

Woran denken Sie bei „Veränderung und Wandel“ ganz allgemein?

Veränderung besteht aus Spannungsfeldern: zwischen dem Wunsch nach schnellen Ergebnissen und einem umfassenden Kulturwandel. Zwischen denen, die mutig vorangehen und Neues ausprobieren, und der breiten Masse, über die sich manchmal erst die große Wirkung entfaltet. Diese Spannungsfelder zu navigieren und auszutarieren, das ist Kunst und Handwerk.

Wie wichtig schätzen Sie „Offenheit für Veränderung“ ein, um in der modernen, digital getriebenen Arbeitswelt heute und morgen zu bestehen?

Ich denke, wir sind über den Punkt hinaus, in dem sich die Frage stellt, ob wir offen für Veränderung sein müssen. Sondern es geht darum, wie schnell wir uns auf neue Umfelder einlassen, mit welchen Prinzipien, und getrieben durch welche Einflüsse wir sie mitgestalten. Das gilt für die moderne, digitale Arbeitswelt, aber auch für alle anderen Teile unseres Lebens.

Wir haben Zugang zu so viel Wissen wie keine Generation vor uns. Unsere Aufgabe ist es nicht nur, Veränderung mit offenen Armen gegenüber zu stehen, sondern lebenslanges Lernen zu priorisieren. Besonders dann, wenn tausend kleine ToDos und Meetings gleichzeitig an unserer Aufmerksamkeit ziehen.