Alumna

Laura Weber (geb. Thiepold)

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Laura Weber (geb. Thiepold)

"Versucht innerhalb eures Studiums so viel wie möglich zu lernen und arbeitet schon nebenbei in eurem spezifischen Fachgebiet, ob als Praktikant, Freier Mitarbeiter oder, oder, oder. Erwartet nach eurem Studienabschluss nicht zu viel. Nicht das Studium bringt euch den Erfolg, sondern dieses liefert nur den Grundstein."

Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Positionsbezeichnung?

Ich arbeite beim Kunsthaus Lempertz in Köln als Expertin in der Abteilung Old Masters für Gemälde vom Mittelalter bis einschließlich des 19. Jahrhunderts.

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Zu meinen Aufgaben zählt die Akquise, die Taxierung und ausführliche Katalogisierung der Gemälde für unsere Auktionen. Während den Vorbesichtigungen für unsere Auktionen berate ich (potenzielle) Käufer und erstelle sogenannte Condition-Reports. Hierzu schildere ich den Zustand der Gemälde im Hinblick auf vergangene sowie etwaige zukünftige Konservierungsmaßnahmen oder Restaurierungen.

Warum arbeiten Sie an dieser Stelle und was begeistert Sie?

Da das Auktionshaus Lempertz international sehr bekannt ist, arbeite ich täglich mit besonders schönen und wertvollen Kunstgegenständen, welche die meisten Menschen leider nur im Museum, in großem Sicherheitsabstand, betrachten dürfen. Die Nähe zum Objekt begeistert mich und schult täglich mein kunsthistorisches Wissen. Auch der Kontakt zu den interessantesten Kunden aus aller Welt, wichtigen Sammlern, großen und kleinen Museen, sowie anderen Kunsthistorikern und Restauratoren bereitet mir Freude.

Hatten Sie sich diese Art von Arbeit vor dem Studium vorgestellt?

Durch mein Elternhaus hatte ich bereits früh Kontakt zu Kunst und Geschichte. Da ich immer große Freude am Schreiben und an der Kunst hatte, habe ich mich nach dem Abitur entschieden, erst einmal Kulturjournalismus zu studieren. Als ich feststellte, dass das Schreiben über Bildende Kunst mir nicht mehr genügte und mich lieber direkt mit den Kunstobjekten beschäftigen wollte, entschied ich mich als Quereinsteigerin an der Universität Düsseldorf im Masterstudiengang Kunstgeschichte zu studieren.

Inwiefern haben die Hochschule, die Kooperationspartner der Hochschule bzw. das Personal der Hochschule Sie gut auf diese heutige Arbeit vorbereitet?

Die Professoren an der Macromedia, besonders Frau Prof. Dr. Prinzing, haben mich nach dem Abitur hervorragend darauf vorbereitet, wissenschaftlich korrekt zu arbeiten. Bereits meine Bachelorarbeit über die Darstellung des krebskranken Aktionskünstlers Christoph Schlingensief glich inhaltlich eher einer Masterarbeit, weshalb ich mich für jede zukünftige Hausarbeit in Kunstgeschichte und meine wirkliche Masterarbeit sehr gut vorbereitet fühlte.
Gleichsam habe ich durch das Führen von Interviews und dem Training für Moderationen an der Macromedia das Selbstbewusstsein erlangt, welches ich für meinen heutigen Job benötige.

Wie war Ihr Kontakt zu Kommilitonen und was erhoffen Sie sich von diesen Kontakten in der Zukunft?

Mein Semester bestand aus nur sechs weiteren Kommilitoninnen, die, soweit ich weiß, alle weiterhin im Medienbereich arbeiten. Leider haben wir aufgrund dessen beruflich momentan keinen Kontakt. Vielleicht ändert sich das ja irgendwann in der Zukunft.

Wenn Sie an Ihr Studium zurück denken, woran denken Sie besonders gerne?

Besonders gerne erinnere mich an gemeinschaftliche Besuche von Ausstellungen inklusive dem anschließenden Verfassen einer Ausstellungsrezension.

Woran denken Sie bei „Veränderung und Wandel“ ganz allgemein?

Ich denke dabei an die Globalisierung. Speziell an den weltweiten Austausch von Informationen und Gütern sowie den Kontakt zu Menschen aus allen Ländern.

Wie wichtig schätzen Sie „Offenheit für Veränderung“ ein, um in der modernen, digital getriebenen Arbeitswelt heute und morgen zu bestehen?

Für mich als Mitarbeiterin eines Kunstauktionshauses, das seit 1845 besteht, ist der digitale Wandel eine besonders wichtige Aufgabe. Gerade die Abteilung Old Masters hat bei vielen jungen Menschen zu Unrecht ein verstaubtes Image. Mit Social Media Plattformen wie beispielsweise Facebook, mit Videos auf Youtube und modern gestalteter Werbung können wir die Alten Meister in einen zeitgenössischen und frechen Kontext setzen, der dann auch junge Interessenten anlockt. Offenheit für Veränderung ist in meinen Augen für jedes Unternehmen überlebenswichtig.

Haben Sie ein Ziel, wo Sie in 10 Jahren stehen möchten?

Ich möchte auch noch in 10 Jahren, liebend gerne auch noch länger, im internationalen Kunsthandel arbeiten. Mein Ziel ist es dabei, immer mehr Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen zu sammeln.