Alumnus

Lucas Müller

Lucas Müller

"Jeder tickt anders. Ich glaube jedoch, wenn man ein offener und kommunikativer Mensch ist, bietet die Macromedia viele Möglichkeiten, sich persönlich, fachlich und zukunftsorientiert weiterzubilden. Gerade am Anfang belächelt man vielleicht Angebote wie Zusatzvorlesungen oder Career Days, aber es zahlt sich aus. Für diese lehrreiche Zeit möchte ich an dieser Stelle auch einfach nochmal „Danke“ sagen. Und ganz wichtig: Stresst euch nicht! Es gibt nicht den einen Weg zum Erfolg. Mein Weg zeigt: Manche Dinge „passieren“ einfach und sind genauso gut wie, oder vielleicht sogar besser als das, was eigentlich geplant war."

Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Positionsbezeichnung?

Ich arbeite seit 2017 bei der L’Oréal Deutschland GmbH. Seit 2021 bin ich dort als Key Account Manager tätig. Vorher habe ich verschiedene Stationen im Marketing durchlaufen.

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Als Key Account Manager betreue ich einen Kunden ganzheitlich. Das bedeutet, dass ich den Vertrieb für diesen Kunden aus dem Innendienst heraus steuere und mit der Zentrale des Kunden im Austausch stehe. Ich kümmere mich um das L’Oréal-Produktportfolio, das dann in den Filialen des Kunden für den Endverbraucher zu kaufen ist.

Warum arbeiten Sie an dieser Stelle und was begeistert Sie?

Besonders die Verhandlungen mit dem Kunden machen viel Spaß. Sie sind herausfordernd, aber auch jedes Mal aufs Neue lehrreich. Ich lerne viel über den Umgang mit Menschen in konkreten Verkaufs-Situationen und über bestimmte Mechanismen des Vertriebs. Mein Marketing-Background hilft mir sehr, individuelle Kampagnen zielführend mit dem Kunden abzustimmen. Im Vertrieb treffen sich verschiedene Disziplinen: Marketing, Kommunikation und wirtschaftliches Denken sowie in Teilen auch die Unternehmensführung. Das macht den Job jeden Tag aufs Neue spannend, da jede Teildisziplin beachtet werden muss und in bestimmten Wechselwirkungen zu den anderen steht.

Hatten Sie sich diese Art von Arbeit vor dem Studium vorgestellt?

Nein. Ich habe meinen Bachelor in Event-Management gemacht und war davon überzeugt, Events im Bereich des Motorsports zu begleiten. Der Master im Marketing hat mich dann ins Produktmanagement gebracht und der Vertrieb war eine Option, die sich im Rahmen meiner Anstellung im Unternehmen ergab und mich sehr gereizt hat. Dieser Weg hat mir noch einmal vor Augen geführt: Planung ist gut und wichtig, sich von Interessen und Möglichkeiten treiben zu lassen aber auch.

Inwiefern haben die Hochschule, die Kooperationspartner der Hochschule bzw. das Personal der Hochschule Sie gut auf diese heutige Arbeit vorbereitet?

Das freie Reden in Präsentationen, was im Studium an der Macromedia forciert wurde, hat mir definitiv dabei geholfen, in Präsentationen oder auch in Verhandlungen selbstbewusst und souverän auftreten zu können. Die vielen Netzwerk-Möglichkeiten haben dafür gesorgt, dass ich mir selbst ein großes Netzwerk aufbauen konnte, von dem ich häufig profitiert habe, wenn es um das Ebnen meiner Karriere ging. Noch schöner ist es: Ich kann anderen mit diesem Netzwerk mittlerweile gut helfen. Grundsätzlich bin ich kein riesiger Fan von „Vitamin B“ – Kompetenzen und Persönlichkeiten sollten entscheidend sein. Dennoch ist ein gutes Netzwerk nützlich, um überhaupt eine erste „Eintrittskarte“ zu ergattern.

Bei welchem Unternehmen oder welcher Organisation haben Sie Ihr Praxissemester verbracht und wie bewerten Sie Ihre dort gemachten Erfahrungen?

Im Rahmen meines Bachelors habe ich ein Praktikum bei der Eventagentur facts + fiction im Kölner Rheinauhafen gemacht. Dort habe ich ein europaweites Projekt der Bayer AG betreut und bin im Rahmen einer Roadshow sieben Monate lang eigenverantwortlich durch 18 Städte gereist. Es war eine super Erfahrung, in der ich bereits viele im Studium angeeignete Skills anwenden und den Businessumgang auf Englisch verbessern konnte. Ich habe in vielen Ländern Kontakte zu großen Eventagenturen und den jeweiligen Corporate Communications Abteilungen von Bayer knüpfen können. Ich habe bis zu meinem Berufseinstieg auch lange nach dem Praktikum als Freelancer für facts + fiction gearbeitet und Bayer-Projekte betreut.

Während meines Masters habe ich ein Praktikum bei der Porsche AG im Motorsport Marketing gemacht. Hier konnte ich mein Wissen und meine Leidenschaft perfekt kombinieren.

Wie war Ihr Kontakt zu Kommilitonen und was erhoffen Sie sich von diesen Kontakten in der Zukunft?

Wir waren ein sehr harmonischer Kurs, obwohl wir eigentlich alle sehr unterschiedlich waren. Natürlich hat man nicht zu allen durchgehend Kontakt, aber wir versuchen, uns jährlich zu treffen. Dank der sozialen Medien ist man zumindest immer „up to date“. Aber es sind auch wirklich feste Freundschaften entstanden, die ich auch nicht mehr missen möchte.

Mit einem meiner ehemaligen Bachelor-Kommilitonen führe ich eine ganz besondere Freundschaft. Wir haben nach dem Bachelor auch den Master gemeinsam bestritten und anschließend viereinhalb Jahre beide bei L’Oréal gearbeitet. Außerdem wurde er mein Trauzeuge.

Wenn Sie an Ihr Studium zurückdenken, woran denken Sie besonders gerne?

Im Lehrprojekt haben wir eine Veranstaltung namens „Casino calls Cocktails“ organisiert. Auch wenn dieser Event wirtschaftlich alles andere als erfolgreich war, sind wir im Kurs noch mehr zu einem Team zusammengeschmolzen und haben eine super Veranstaltung auf die Beine gestellt. Aus diesem Event habe ich viel mitgenommen, aus den Fehlern gelernt und erinnere mich gerne daran zurück.

Ein weiteres Highlight und zugleich auch trauriger Moment war unsere Absolvia. Sie war das Ziel, auf das wir drei Jahre hingearbeitet haben, markierte aber zugleich auch das Ende eines Lebensabschnitts.

Woran denken Sie bei „Veränderung und Wandel“ ganz allgemein?

Für mich stehen diese Worte für Neugier und dafür, dass wir uns hin und wieder auch einfach treiben lassen sollten, um offen für Neues zu bleiben. Gleichzeitig versuche ich, bei all den Optionen, die unsere Generation und auch ich in meiner Rolle habe, die Orientierung nicht zu verlieren. Denn Veränderung und Wandel können durchaus auch für „Chaos“ sorgen. Innehalten, orientieren und fokussieren helfen mir, den Status Quo zu erfassen und meine eigene Zukunft optimal zu gestalten.

Wie wichtig schätzen Sie „Offenheit für Veränderung“ ein, um in der modernen, digital getriebenen Arbeitswelt heute und morgen zu bestehen?

Ich denke, es ist sehr wichtig, prinzipiell offen für Veränderungen und Neues zu sein. Wichtiger ist für mich jedoch die persönliche Bewertung der Veränderungen. Nicht jede Veränderung ist gut, nicht jede notwendig. Manchmal ist man vielleicht auch besser beraten, eine Veränderung zu überspringen und auf die nächste zu warten.

Haben Sie ein Ziel, wo Sie in 10 Jahren stehen möchten?

Ich habe bereits einige Jahre Arbeitserfahrungen gesammelt und sehe mich daher in den nächsten Jahren definitiv in einer Führungsrolle. Ich liebe die Arbeit mit Menschen, fachliche Führung ist das eine, die gute disziplinarische Führung wiederum eine Herausforderung, der ich mich in den nächsten Jahren definitiv stellen möchte. Im Marketing oder im Vertrieb? Aktuell brenne ich tatsächlich für den Vertrieb und sehe auch hier meine berufliche Zukunft.