Alumnus

Martin Goppel

Martin Goppel

"Folgt eurem Herzen - ob im privaten Leben, im Studium oder später im Beruf. Nehmt Feedback an, aber lasst Euch davon nicht entmutigen. Folgt eurer Leidenschaft. Die größten Herausforderungen haben bisher immer die besten und kreativsten Lösungen entstehen lassen. #FollowYourHeart"

Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Positionsbezeichnung?

Referent Öffentlichkeitsarbeit bei der KEG Bayern, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Bundestages und freiberuflicher (Video-) Dozent.

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Bei der KEG und auch im Deutschen Bundestag geht es primär um die Darstellung/ Öffentlichkeitsarbeit der jeweiligen Themen. Im Dialog mit Politik, Wirtschaft und Wissenschaft (deswegen freiberuflich als Dozent unterwegs) versuche ich die aktuellen oder zukünftigen Themen anzupacken und konstruktiv zu lösen. Wichtig ist mir hierbei immer seriös und ehrlich in die Öffentlichkeit zu gehen.

Warum arbeiten Sie an dieser Stelle und was begeistert Sie?

Digitalisierung in Verbindung mit Marken und Menschen begeistert mich seit meiner Jugend. Bereits vor meiner Zeit an der Hochschule Macromedia arbeitete ich bei einen berühmten Energy-Getränkeherstelle und lernte dort viel über Story-Telling und die Vermarkung von Menschen in Verbindung mit Marken. Heute ist die Welt vielleicht eine andere. Die Fragen haben sich zu damals nicht geändert, aber die Antworten. Mir macht es unglaublich viel Spass jeden Tag kreativ Wege zu finden, um Menschen zu helfen.

Inwiefern haben die Hochschule, die Kooperationspartner der Hochschule bzw. das Personal der Hochschule Sie gut auf diese heutige Arbeit vorbereitet?

Vor allem die Professoren Hofer, Schafmeister, Ellert, und Zimmermann haben mich in meiner Zeit an der Macromedia sehr geprägt. Wer fordert, fördert. Sicherlich hatten wir auch Differenzen und vielleicht war ich nicht immer der Student, den man sich wünschte – aber genau dadurch konnte ich manche Ecken abrunden und gleichzeitig viel lernen. Das „Inselrauschen“-Festival, das unser Jahrgang gemeinsam mit der Fachschaft und über alle Studiengänge hinweg organisiert hat, sowie meine Bachelorarbeit in Kooperation mit der BEKO-Basketball-Liga haben mir die wichtigsten Tools für meinen beruflichen Werdegang vermittelt. Das war wirklich klasse- bis heute bin ich mit Prof. Hofer durch den MHMK Connect e.V. verbunden. Das Band ist wirklich stark

Bei welchem Unternehmen oder welcher Organisation haben Sie Ihr Praxissemester verbracht und wie bewerten Sie Ihre dort gemachten Erfahrungen?

Mein Praktikum verbrachte ich im Umfeld des Vorstands der Allianz Versicherungs-AG. Das war eine komplett neue Erfahrung. Vom Online-Marketing-„Hipster“ änderte ich von heute auf morgen meinen Look (Anzug und Krawatte) und auch mein Vokabular. Natürlich mit allen Geheimhaltungsstufen vertraut unterstützte ich den Vorstand in allen Belangen. Von der Initiierung von Kamingesprächen bis hin zur Vorbereitung von Personal- und Investorengesprächen, Vorstandssitzungen oder Treffen mit Aktionären. Alles war dabei. Die Erfahrung war Gold wert, denn in diesen 6 Monaten hatte ich kaum Privatleben und lernte auf höchster Ebene mit Verantwortung und komplexen Zahlen umzugehen. Heute hilft mir das in meiner Arbeit im Deutschen Bundestag.

Wie war Ihr Kontakt zu Kommilitonen und was erhoffen Sie sich von diesen Kontakten in der Zukunft?

Mein Kontakt war dank tollen Seminaren in Italien oder Österreich, vielen Projektarbeiten und Präsentationen und auch meiner Arbeit als Fachschaftssprecher sehr gut. Dank diesen vielen Projekten lernte ich auch Kommilitonen aus anderen Standorten kennen, zu denen ich noch heute Kontakt habe. Die Vielfalt in der Studierendenschaft der Hochschule Macromedia erscheint mir gerade im Nachhinein als prägend. Jeder ist anders und bringt individuelle Impulse in ein Projekt ein. Die Kunst ist es, aus jedem das Maximale rauszuholen und sich gegenseitig zu stärken/ zu motivieren. Ehrlich: Das ist etwas, was man in keinem Curriculum lernt. Wirklich toll

Wenn Sie an Ihr Studium zurück denken, woran denken Sie besonders gerne?

An die Freiheiten, die man „noch“ hatte. Mir hat die Zeit sehr viel Spaß gemacht: die unzähligen Nachtschichten, kreativen Ideen, all die Präsentationen und natürlich die vielen Diskussionen mit den Professoren. Es war bereichernd und für meine heutige „Karriere“ prägend, trendbewusst und am Puls der Zeit unterwegs zu sein.

Woran denken Sie bei „Veränderung und Wandel“ ganz allgemein?

Die Welt befindet sich in radikalem Wandel, nicht erst seit Facebook, Corona oder dem Ukraine Krieg. Die Digitalisierungsleistung wird standortentscheidend für Deutschland. Noch ist Deutschland digitales „Entwicklungsland“. Meine Generation und die Generation nach mir werden zu „kämpfen“ haben, denn Themen wie Umweltschutz, Bevölkerungswachstum, aber auch der Umgang mit Künstlicher Intelligenz stellen globale Herausforderungen dar, die wir bewältigen müssen, um positive Veränderungen anzustoßen. Hier ist gute Bildung gefragt, die der zukünftigen Generation die Werkzeuge der Zukunft an die Hand gibt, damit diese selbstbestimmt ihr Leben in die Hand nehmen können

Wie wichtig schätzen Sie „Offenheit für Veränderung“ ein, um in der modernen, digital getriebenen Arbeitswelt heute und morgen zu bestehen?

Offenheit für Veränderung ist sicherlich sehr wichtig – wenn nicht sogar die Zukunftskompetenz. Man darf jedoch den kritischen und reflektierenden Blick nicht vergessen. Die Digitalisierung schafft unzählige neue Möglichkeiten. Nicht nur werden traditionelle Geschäftsmodelle durch Firmen wie Amazon, AirBnB, oder Netflix verdrängt. Auch Währungen oder staatliche Monopole werden durch die Blockchain-Technologie oder Bitcoins und neue amerikanische Disruptoren hinterfragt und neu diskutiert. In der Zeit, in der in Deutschland Gesetze verabschiedet werden, werden in China Städte gebaut. Deutschland muss daher nicht nur offener für Veränderungen werden, sondern auch schneller und smarter. Ja wir müssen den Change leben. Vielleicht geht es uns noch zu gut, aber die Zeit wird kommen.

Haben Sie ein Ziel, wo Sie in 10 Jahren stehen möchten?

Ich glaube, in der heutigen schnellen Welt sind 10 Jahre eine Ewigkeit. Man kann sicherlich 2-5 Jahre nach vorne blicken. Dann möchte ich eine Familie haben (witzig, dieses Zitat ist 4 Jahre her und heute habe ich eine Familie) und eine eigene Firma – wie auch immer diese aussieht. Ich glaube, dass gerade unsere Generation erfinderisch sein muss, was die Alters- und Familienvorsorge angeht. Der „Invest“ in eine eigene Firma oder ein zu Hause kann eine Lösung sein. Grundlage von allem ist und bleibt das Herz und die Liebe zu dem, was man daraus macht und hat.