Alumnus

Michael Ziethen

Platzhalter Männlich

Michael Ziethen

"Wer rastet, der rostet! Stillstand ist Rückstand! Carpe occasionem!"

Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Positionsbezeichnung?

Derzeit arbeite ich bei Sony Classical, dem Klassiklabel von Sony Music Entertainment Germany GmbH. Hier arbeiten wir mit herausragenden und weltweit bekannten Klassik-Künstlern zusammen. Außerdem geben wir Ensembles und Künstlern für Alte Musik mit dem Label Deutsche Harmonia Mundi eine Plattform. Zuletzt umfasst der Katalog von Sony Classical den legendären Katalog von Columbia und CBS Masterworks. Meine Verantwortung liegt hier im Online Marketing- und im Produktmanagement.

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Die Aufgaben, die im Produktmanagement anfallen, sind sehr vielseitig. Im Grunde betreuen wir den kompletten Wertschöpfungsprozess von der Konzeption von neuen Projekten mit Künstlern, über die Produkt- und Projektentwicklung bis zur Vermarktung im physischen Bereich und vermehrt immer mehr im digitalen Bereich und bei den digitalen Plattformen. Viele Projekte werden dabei auch international skaliert und vermarktet.

Als Online Marketingmanager beobachte ich die momentanen Marktentwicklungen besonders im Hinblick auf den gesamten Digitalmarkt. Hier müssen wir uns als Label gut aufstellen und uns stetig weiterentwickeln (Streaming, Playlist-Marketing, Remarketing, Programmatic Marketing etc.). Wir stellen uns stetig die Fragen: Wo erreichen wir welche Zielgruppe und wie können wir diese Zielgruppen über welche Kanäle am besten ansprechen? Hier geht es nicht nur um Facebook, sondern auch Instagram, Newsletter, Homepage und weitere digitale Plattformen. Ich entwickle digitale Werbekampagnen mit dezidiertem Targeting und Performance-Marketing über diese verschiedenen Channels und weiteren Display-Netzwerken. Besonders im digitalen Bereich und den Social Media-Channels ist es extrem wichtig, kreative Inhalte zu schaffen und zu konzipieren: Content zu erstellen. Wir müssen unsere Zielgruppe über unsere Inhalte stets informieren und sie unterhalten und davon überzeugen, unsere Produkte, unsere Musik und Künstler wahrzunehmen und zu rezipieren.

Warum arbeiten Sie an dieser Stelle und was begeistert Sie?

Meine eine Leidenschaft ist klassische Musik. Hiermit beschäftige ich mich tagtäglich, eben auch im Beruf. Meine andere Leidenschaft ist Marketing: die erfolgreiche Vermarktung von einem Produkt gemäß der momentanen Marktsituation und den Bedürfnissen der Zielgruppen, die ich ansprechen will. Diese beiden Leidenschaften kann ich in diesem Beruf perfekt vereinen und meine Fähigkeiten in diesem Bereich weiterentwickeln und fördern. Durch die flache Hierarchiestruktur und die kleinen Teams im Medienbereich habe ich extrem hohe Verantwortung für meinen Bereich. Mit dieser Verantwortung kann ich schnell wachsen und werde gefordert und gefördert in allen Facetten.

Hatten Sie sich diese Art von Arbeit vor dem Studium vorgestellt?

Vor dem Studium war mir klar, dass es im klassischen Labelgeschäft um die Vermarktung von CD-Produktionen geht. Den Umfang und die facettenreichen Aufgaben habe ich zum Teil im Musikmanagement-Studium dann schon wahrgenommen. Natürlich werden aber die Aufgaben bei der praktischen Arbeit dann erst wirklich richtig deutlich.

Inwiefern haben die Hochschule, die Kooperationspartner der Hochschule bzw. das Personal der Hochschule Sie gut auf diese heutige Arbeit vorbereitet?

Durch die Praxisnähe im Studium habe ich mich für die Arbeit sehr gut vorbereitet gefühlt. Auch der Fakt, dass fast alle Dozenten aus der Praxis kommen, ist ein absoluter Vorteil: es ermöglicht den Studenten, nicht nur mit „Formeln“ zu arbeiten, sondern mit praktischen Beispielen die Formeln auch zu füllen.

Bei welchem Unternehmen oder welcher Organisation haben Sie Ihr Praxissemester verbracht und wie bewerten Sie Ihre dort gemachten Erfahrungen?

Im Praxissemester habe ich bei den WDR Klangkörpern in der Abteilung Markenführung Klangkörper gearbeitet. Durch eine sehr gute Betreuung und auch das entgegengebrachte Vertrauen konnte ich viel dazulernen und erste praktische Erfahrungen sammeln, von denen ich heute noch profitieren kann!

Falls zutreffend: Wie bewerten Sie rückblickend das Semester an der ausländischen Partnerhochschule? Welche Impulse konnten Sie mitnehmen?

Die Medienwelt ist absolut international, da sie (fast) keine Länder-Grenzen aufweist. Umso wichtiger ist es, andere Kulturen und Menschen kennenzulernen. Das kann, wenn man sich auf diese Kulturen auch einlässt, enorm dazu führen, sich in seiner Sozialkompetenz zu entwickeln. Außerdem ist die Kommunikation auf Englisch mittlerweile fast unerlässlich und eine Voraussetzung.

Wie war Ihr Kontakt zu Kommilitonen und was erhoffen Sie sich von diesen Kontakten in der Zukunft?

Durch die kleine Anzahl an Studenten pro Semester im Vergleich zu Universitäten hat man die Chance, viele Menschen kennenzulernen, die sich auch in anderen Fachbereichen entwickeln und weiterbilden. Zu einigen Kommilitonen habe ich heute noch Kontakt. Ich erhoffe mir, dass sich auch in Zukunft ein Austausch ergeben kann und man durch die Vernetzung sowohl persönlich als auch beruflich profitieren kann.

Wenn Sie an Ihr Studium zurück denken, woran denken Sie besonders gerne?

Ich denke zuerst an den direkten und sehr persönlichen Kontakt zu den Dozenten. Wir konnten sehr eng mit den Lehrenden zusammenarbeiten. Dadurch war ein viel höheres Entwicklungspotenzial jedes Einzelnen möglich, da auch auf jeden eigegangen werden konnte. Man war eben nicht einfach „nur eine Nummer“.

Woran denken Sie bei „Veränderung und Wandel“ ganz allgemein?

Die Welt ist in einem ständigen Wandel: Politik, Technologie, Wertschöpfungsmodelle – alles entwickelt sich weiter. Einen statischen Zustand gibt es heutzutage nicht mehr.

Wie wichtig schätzen Sie „Offenheit für Veränderung“ ein, um in der modernen, digital getriebenen Arbeitswelt heute und morgen zu bestehen?

Wer nicht offen ist für Veränderungen, der steht auf der Stelle und dreht sich um seine eigene Achse ohne Entwicklung. Wer sich verändert, oder etwas verändern kann, und offen ist, sich neuen Herausforderungen und Veränderungen zu stellen, der kann überhaupt noch in der digital getriebenen Arbeitswelt bestehen. Wer nicht offen ist, wird kläglich scheitern.

Haben Sie ein Ziel, wo Sie in 10 Jahren stehen möchten?

Das kann ich heute noch nicht sagen. Hier ist es das Gleiche, wie mit der Veränderung: wenn ich mich heute auf ein statisches Ziel festlege, so gebe ich jeder Entwicklung, die mich in eine andere Richtung führt keine Chance mehr. Eines kann ich jedoch schon sicher behaupten: ich sehe mich auch in 10 Jahren noch in der Musikindustrie, in der ich zusammen mit einem kreativen Team neue Wertschöpfungsmöglichkeiten schaffe.