Alumnus

Michailidis Athanasios

Portrait Michailidis Athanasios

Michailidis Athanasios

Legt den Fokus auf etwas, was euch sehr gefällt und ihr beherrscht und arbeitet permanent an dieser Sache. Die Mühen und Qualität werden sich eines Tages dann ganz von allein in erfüllte Träume umwandeln.

Interview

Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Positionsbezeichnung?

Ich bin Gründer und Leiter zweier kreativer Unternehmen:

  • die Cryhard Clothing GbR, gegründet von meinem Bruder (Tätowierer) und mir. Das ist ein kleiner Designspielplatz für uns beide, bei dem wir unserer künstlerischen Ader auf Textilien freien Lauf lassen.
  • seit 01/2018 gibt es außerdem die Medienagentur Farbstufen, welche das Kerngeschäft ausmacht. Klassisch und einfach strukturiert, beraten wir kleine bis mittelständische Unternehmen in medialen und kommunikativen Angelegenheiten.
Welche Aufgaben haben Sie dort?

Vereinfacht gesagt, alles. Tatsächlich macht das Designen im Designbüro lediglich einen Viertel der Arbeitszeit aus – auch wenn ich das bedauere. Zu meinem Tagesgeschäft gehören Dinge wie z.B. Buchhaltung, Wartung der Server, Koordination von Mitarbeitern und Partnern, Kundenakquise, Angebote schreiben, usw.

Warum arbeiten Sie an dieser Stelle und was begeistert Sie?

Design ist meine Leidenschaft. Ob es Tassen, Shirts, Websites, Plakate, Schaufenster, Autos oder Computerspiele sind: Ich erfülle mir mit jedem Auftrag einen Traum und habe sehr viel Spaß daran.
Mich begeistern auch andere junge Unternehmer, die ich im Rahmen meiner Projekte kennenlerne. Ich schätze deren Erfindungsgeist und Ehrgeiz. Das motiviert mich immer sehr und freue mich, dass wir hier so eine tolle Unternehmer-Kultur haben.

Hatten Sie sich diese Art von Arbeit vor dem Studium vorgestellt?

Auf jeden Fall. Ich wusste zwei Dinge seit ich ein kleines Kind war:

  • ich wollte etwas Kreatives machen.
  • ich wollte immer Chef sein.
Inwiefern haben die Hochschule, die Kooperationspartner der Hochschule bzw. das Personal der Hochschule Sie gut auf diese heutige Arbeit vorbereitet?

Mal abgesehen von der reinen Wissensvermittlung habe ich mich im Rahmen des Studiums persönlich entwickeln können. Vor allem in Hinblick auf zwei Eigenschaften habe ich mich verändert, die wichtig sind, um ein Geschäft führen zu können.

  • Offenheit gegenüber „Neuem“ und
  • Reduktion meiner Sturheit.

D.h., dass meine Ecken und Kanten geglättet wurden. Seit der Studienzeit bin ich offener gegenüber neuen Methoden, neuen Technologien oder auch gegenüber Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen. Und ich höre mehr zu als selber zu sprechen.

Bei welchem Unternehmen/Einrichtung haben Sie Ihr Praxissemester verbracht und wie bewerten Sie Ihre dort gemachten Erfahrungen?

An diese Zeit denke ich gerne zurück. Das war bei der Lukaseder Hard- & Softwareentwicklung GmbH. Wir programmierten und gestalteten gemeinsam ein Computerspiel im Stil des alten 8-Bit Zelda Games. Der Name war – *Trommelwirbel* – CRYHARD ADVENTURE. Wir entwickelten eine Story, zeichneten Charaktere und die Welt, programmierten sogar eine eigene Engine und packten am Ende alles zusammen. Es war ein großartiges Projekt, bei dem ich ganz besonders viel über Prozesse und Zusammenhänge gelernt habe. Wir hatten extrem viel Spaß und am Ende durften wir es alle ganz Stolz auf der GamesCom 2014 vorstellen.

Etwas Witziges: Ich habe von meinem damaligen Chef eine offizielle Abmahnung bekommen, weil ich lieber arbeiten wollte, als mit ihm und meinen Kollegen DOTA2 zu spielen. Wir haben uns köstlich amüsiert.

Wie bewerten Sie rückblickend das Semester an der ausländischen Partnerhochschule? Welche Impulse konnten Sie mitnehmen?

„I had the time of my life“

Am letzten Abend meines Auslandssemesters in Bangkok, saß ich auf dem Balkon und habe geweint, weil ich diese Welt nie wieder verlassen wollte. Es war aufregend, spannend und wunderschön. Die Zusammenarbeit an der Universität mit den einheimischen Studenten und hochkarätigen Professoren war brillant. Wir haben viel unternommen und an vielen Projekten gearbeitet, wie z.B. an unserer eigenen Nachrichtensendung, wo ich der Anchor-Man war: https://vimeo.com/56391540.
So ein langer Aufenthalt, weit weg von Zuhause, gehört zu den wichtigsten Erfahrungen, die jeder machen kann.

Wie war Ihr Kontakt zu Kommilitonen, was erhoffen Sie sich von diesen Kontakten in der Zukunft?

Mein Kontakt war mit allen gut, mit ein paar fast geschwisterlich. Wir sind heute noch sehr eng befreundet und treffen uns hin und wieder zum Essen. Für die Zukunft wünsche ich mir nur eines: Freundschaft.

Wenn Sie an Ihr Studium zurückdenken, woran denken Sie besonders gerne? Was hat Ihnen besonders gut, was weniger gut gefallen?

Ganz besonders hat mir der Umgang mit Professoren und den Macromedia-Angestellten gefallen. Die Beziehungen waren durchgehend gut und bei Problemen bemühte man sich immer, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Die Macromedia hat vor allem uns Designern sehr viel Freiraum gelassen und uns selten einen Wunsch abgeschlagen. Wir hatten alles, was wir brauchten.

Woran denken Sie bei „Veränderung und Wandel“?
  • Technik
  • Klima
  • Politik
  • Digitalisierung

Vier verschiedene Bereiche – und doch beeinflusst das Eine das Andere.

Wie wichtig schätzen Sie „Offenheit für Veränderung“ ein, um in der modernen, digital getriebenen Arbeitswelt heute und morgen zu bestehen?

Sehr. Wer nicht offen für neues Wissen ist, kann kein neues Wissen aufnehmen und bleibt daher zu einem bestimmten Punkt stehen. Gar nicht so einfach, bei all diesen Möglichkeiten mitzuhalten.
Wir befinden uns in einem extremen Wandel wo man permanent aufmerksam für neue Ideen und Möglichkeiten sein sollte. Der Markt hat einen enormen Wettbewerbsdruck. Selbst so eine kleine Agentur wie meine muss „alles“ können.

Haben Sie ein Ziel, wo Sie in 10 Jahren stehen möchten?

Mein Ziel ist es, das Unternehmen jedes Jahr um einen Angestellten zu erweitern. Außerdem wünsche ich mir, bis dahin ein bis zwei erfolgreich veröffentlichte Spiele zu produzieren.