Alumna

Natalie Diedrichs

Portrait Natalie Diedrichs

Natalie Diedrichs

Sammelt so viele Erfahrungen wie möglich. Auslands- und Praxissemester sind da schon ganz wichtige Bausteine. Aber ich würde auch die Semesterferien dazu nutzen, um Praktika zu machen. Nur wenn ihr es ausprobiert, findet ihr heraus, was ihr könnt und wollt. Und natürlich auch, was nicht – das ist genauso wichtig.

Interview

Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Positionsbezeichnung?

Momentan absolviere ich ein Volontariat in der Redaktion der Autozeitschrift „auto motor und sport“.

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Im Grunde genommen habe ich dort dieselben Aufgaben wie auch die anderen Redakteure: (neue) Autos fahren und kritisch bewerten, Empfehlungen aussprechen und Unterschiede zwischen den Modellen erklären. Allerdings schreibe ich nicht nur Testberichte, sondern auch Reportagen, Reports, Interviews, Kommentare… eigentlich alles, was mit dem Thema „Auto“ zu tun hat.

Warum arbeiten Sie an dieser Stelle und was begeistert Sie?

Mich begeistert vor allem, dass ich persönliche Interessen mit meinem Beruf verbinden kann. Autos haben mich schon immer fasziniert. Gleichzeitig ist Schreiben meine Leidenschaft. Als Automobiljournalistin schreibe ich über Autos – besser geht’s doch gar nicht!

Hatten Sie sich diese Arbeit vor dem Studium vorgestellt?

Unter anderem, ja. Bei mir dauerte es eine Weile, bis ich mich getraut habe, das zu machen, was ich liebe. Zuvor hatte ich etwas Anderes studiert, aber das lag mir einfach nicht so. Als ich mich dann dazu entschied, einen journalistischen Weg einzuschlagen, interessierten mich von Anfang an vor allem die Bereiche Politik und Automobil. Beides habe ich ausprobiert – das Thema Auto gefiel mir dann aber am besten.

Inwiefern haben die Hochschule, die Kooperationspartner der Hochschule bzw. das Personal der Hochschule Sie gut auf diese Arbeit vorbereitet?

In sehr vielen Dingen. Der Career Day bot mir zum Beispiel die Möglichkeit, erste Kontakte zur Motor Presse Stuttgart zu knüpfen. Diese konnte ich dann durch gemeinsame Lehrprojekte weiter ausbauen. Gleichzeitig habe ich in den Vorlesungen und Seminare das nötige „journalistische Handwerkszeug“ erlernt. Es ist einfach ein riesiger Vorteil, sämtliche Darstellungsformen im Journalismus bereits schon einmal theoretisch behandelt und auch praktisch ausprobiert zu haben. Meine Professoren und Lehrbeauftragten haben da wirklich einen tollen Job gemacht!

Bei welchem Unternehmen oder welcher Organisation haben Sie Ihr Praxissemester verbracht und wie bewerten Sie die dort gemachten Erfahrungen?

Mein Praxissemester habe ich bereits in der Redaktion von auto motor und sport absolviert. Davor habe ich aber auch schon viele andere Praktika gemacht. Bei der Motor Presse Stuttgart, unserem Verlag, gefiel es mir aber mit Abstand am besten. Die Erfahrungen waren unglaublich! Dass ich eine Praktikantin war, war für meinen Arbeitsalltag praktisch irrelevant. Mein Team war (und ist) fantastisch, die Aufgaben spannend und mein Terminplan voll. Ich erhielt viele Aufträge wie beispielsweise Fahrberichte über neue Autos schreiben, konnte aber auch eigene Ideen umsetzen. So durfte ich beispielsweise drei Tage mit einem eGolf durch Norwegen fahren, um auszuprobieren, wie Elektromobilität in Skandinavien funktioniert.

Wie bewerten Sie rückblickend das Semester an der ausländischen Partnerhochschule? Welche Impulse konnten Sie mitnehmen?

Das Auslandssemester war für mich unheimlich wertvoll. Ich hatte die Möglichkeit, nach Mexiko zu gehen. Und auch wenn meine Eltern anfangs nicht so begeistert davon waren, war es das definitiv wert. Mal in eine völlig andere Kultur eintauchen, ganz auf sich allein gestellt zu sein, das verändert einen. Man merkt, dass es nicht immer einen einzigen richtigen Weg gibt, sondern viele. Und man sagt ja immer, dass Auslandserfahrung „den Horizont erweitert“. Dem kann ich zustimmen. Am schönsten sind aber die vielen tollen Erinnerungen, die ich mit dem Land verbinde. Und die „Damals, als ich in Mexiko gelebt hab“-Geschichten, mit denen man Freunden nun bei gemütlichen Abenden in den Ohren liegen kann.

Wie ist Ihr Kontakt zu Kommilitonen und was erhoffen Sie sich von diesen Kontakten in der Zukunft?

Vor allem in der Fachschaft und durch die Stipendiaten-Arbeit sind viele, tolle Kontakte und Freundschaften entstanden. Die will ich in Zukunft natürlich gerne weiter pflegen.

Wenn Sie an Ihr Studium zurückdenken, woran denken Sie besonders gerne?

Besonders haben mir die Projekte gefallen, bei denen wir uns selbst ausprobieren konnten. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, die Themen selbst zu wählen und auf eigene Faust zu recherchieren. Das waren die besten Arbeiten und bei denen habe ich auch das meiste dazu gelernt.

Woran denken Sie bei „Veränderung und Wandel“ ganz allgemein?

Daran, dass das zum Leben dazu einfach dazu gehört. Egal, ob privat oder beruflich. Das sollte man akzeptieren und die Chance ergreifen, diese Veränderung mitzugestalten – damit sie etwas Positives für einen selbst bedeutet. Nur so kommt man weiter.

Wie wichtig schätzen Sie „Offenheit für Veränderung“ ein, um in der modernen, digital getriebenen Arbeitswelt heute und morgen zu bestehen?

Die Frage suggeriert es ja schon: Das finde ich sehr wichtig, gerade im Journalismus. Da verändert sich seit Jahren einiges. Und demgegenüber offen zu sein, würde ich durchaus als eine Qualifikation für den Beruf bezeichnen. Denn nur gut schreiben zu können, damit kommt man heute allein nicht mehr weiter. Man muss multimedial denken, weil so sehr wahrscheinlich die Zukunft aussieht.

Haben Sie ein Ziel, wo Sie in zehn Jahren stehen möchten?

Ja, ein ganz Klares: Ich möchte glücklich sein. Wenn es beruflich und privat so weitergeht wie bisher, dann bin ich da ganz guter Dinge. Und na klar, machen wir uns nichts vor: Natürlich will ich auch mal die dicken Karren testen!