Alumnus

Paul-Sebastian Hermann

Paul-Sebastian Hermann

"Überlegt, was euch antreibt, und verfolgt diesen tieferen Sinn. Habt Überzeugungen und Ideale und steht für sie ein. Hinterfragt alles, was keinen Sinn ergibt und gestaltet mit. Es ist eure Zukunft!"

Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Positionsbezeichnung?

Ich bin als Domain Product Owner bei der FlixMobility Tech GmbH beschäftigt.

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Ich kümmere mich um die Konzeption von Tools sowie die Bereitstellung von Kommunikationskanälen, über die unsere Kund*innen bei Fragen und Problemen mit uns in Kontakt treten können.

Warum arbeiten Sie an dieser Stelle und was begeistert Sie?

Ich habe schon vor dem Master viele Jahre im Produktmanagement gearbeitet und wollte in eine ähnliche Rolle zurück. Die vielfältigen, kreativen Herausforderungen
gepaart mit den Möglichkeiten der Technik faszinieren mich und erlauben mir, mein ganzes Skillset in die Waagschale zu werfen. Diese Rolle nun bei einem Mobilitätsunternehmen ausfüllen zu können, ist für mich die ideale Kombination. Ich kann dabei meine Fähigkeiten mit meinen Interessen kombinieren und weiß, wofür ich jeden Tag arbeite und dass es sich lohnt.

Hatten Sie sich diese Art von Arbeit vor dem Studium vorgestellt?

Schon vor dem Studium hatte ich die Vision, meinen Teil zu einer menschengerechten und klimaschonenden Mobilitätswende beitragen zu wollen. Ich reise gern, entdecke neue Orte und bin häufig mit Fahrrad unterwegs. Um auch sicher und entspannt am Ziel anzukommen, brauchen wir mehr Raum für den sogenannten Umweltverbund, also den Platz den Bus, Bahn, Rad- und Fußverkehr vom öffentlichen Raum abbekommen. Das war mein Antrieb zu studieren.

Inwiefern haben die Hochschule, die Kooperationspartner der Hochschule bzw. das Personal der Hochschule Sie gut auf diese heutige Arbeit vorbereitet?

Die Hochschule hat mich insbesondere auf die komplexen Entscheidungsstrukturen mit ihren diversen Stakeholdern vorbereitet, die involviert sind, gerade wenn das Thema uns alle angeht, wie es bei der Mobilitätswende der Fall ist. Sie hat meine Denkmuster in Frage gestellt und mich immer wieder vom Lösungsraum zurück in den Problem Space geholt. Das hilft mir sehr.

Bei welchem Unternehmen oder welcher Organisation haben Sie Ihr Praxissemester verbracht und wie bewerten Sie Ihre dort gemachten Erfahrungen?

Ich hatte kein Praxissemester, allerdings vor dem Master schon zehn Jahre Berufserfahrung in verschiedenen Produkt-, Technologie- und auch Führungsrollen in einem internationalen
Umfeld. Der Schritt zurück an die Hochschule war zunächst ein Kulturschock, gerade zu einer Zeit als die Hochschule sich mit digitaler Lehre neu erfinden musste. Die Auszeit von
der Arbeitswelt war aber genau das, was ich brauchte: Ich suchte einen Freiraum für mich und meine vielfältigen Interessen, wollte mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen und herausfinden, wie ich mit meinem Job mehr positiven Impact kreieren kann. Das ist mir gelungen.

Wie war Ihr Kontakt zu Kommilitonen und was erhoffen Sie sich von diesen Kontakten in der Zukunft?

Leider war unsere Kontakte aufgrund der Pandemie nicht so zahlreich wie ich sie mir gewünscht hätte, aber ich habe dennoch viele großartige Persönlichkeiten kennengelernt und mit manchen bin ich auch noch heute in Kontakt.

Wenn Sie an Ihr Studium zurückdenken, woran denken Sie besonders gerne?

Ich denke vor allem an die Projekte, die sich mit dem öffentlichen Raum in Berlin beschäftigt haben: Friedrichstraße, Mierendorffplatz, Bergmannkiez. Alles Orte, die nach Veränderung rufen, und doch sehr verschiedene Herausforderungen.

Woran denken Sie bei „Veränderung und Wandel“ ganz allgemein?

Fortschritt!

Wie wichtig schätzen Sie „Offenheit für Veränderung“ ein, um in der modernen, digital getriebenen Arbeitswelt heute und morgen zu bestehen?

Eine absolute Grundvoraussetzung, ohne die heute kaum noch ein Vorankommen möglich ist. In Zeiten globalisierter Arbeitsmärkte müssen wir uns kontinuierlich hinterfragen, ob unsere Lösungen noch zu den gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen passen.

Haben Sie ein Ziel, wo Sie in 10 Jahren stehen möchten?

In meiner Masterarbeit habe ich mich mit dem Thema Flächengerechtigkeit beschäftigt und wie eine echte Mobilitätswende zu einer Neuverteilung des öffentlichen Raums führen kann.
Wir dürfen dabei nicht nur Verbrenner durch E-Autos ersetzen, sondern müssen vor allem Wege vermeiden und Alternativen nutzen. Statt Autos zu besitzen, müssen wir Mobilität als
Service denken und den Raum, den heute der ruhende Verkehr einnimmt, freimachen für andere Nutzungsformen. Dazu möchte ich meinen Beitrag leisten und dabei helfen, dass
unsere urbanen Räume wieder vor allem den Menschen ins Zentrum stellen. In zehn Jahren möchte ich mit meinen Kindern auf dem Rad durch die Stadt fahren können, sicher und entspannt. Mobilität ist für alle da.

https://www.macromedia-fachhochschule.de/de/hochschule/ueberuns/
news/smart-city-design-tagesspiegel-berichtet-ueber-macromediamasterarbeit/

Gibt es etwas, das Sie unseren Studienanfängern mit auf den Weg geben möchten?

Überlegt, was euch antreibt, und verfolgt diesen tieferen Sinn. Habt Überzeugungen und Ideale und steht für sie ein. Hinterfragt alles, was keinen Sinn ergibt und gestaltet mit. Es ist eure Zukunft!