Alumnus

Tim Wiesenmüller

Portrait Tim Wiesenmüller

Tim Wiesenmüller

"In meiner Zeit an der Macromedia Hochschule habe ich viele inspirierende und zielstrebige Menschen kennengelernt, die heute ihre Wege gemacht haben. Diese Kontakte sind heute und in Zukunft Gold wert. "

Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Positionsbezeichnung?

Ich arbeite gerade bei der Robert Bosch GmbH, Division Power Tools, Business Unit Accessoires (Scintilla AG) in der Schweiz, wo ich die Position „International E-Commerce Manager“ inne habe.

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Als International E-Commerce Manager bin ich als Key Account Business Manager für Europa, Afrika und Latein Amerika zuständig. In meiner Position unterstütze ich die Sales und Marketing Kollegen in den einzelnen Regionen im Hinblick auf Themen rund um E-Commerce. Dabei liegt der Fokus auf die Entwicklung der Online-Key Accounts wie beispielsweise Conrad, Contorion oder Alternate (deutsche Beispiele). Zudem bringe ich auch zentrale digitale Themen voran, die unsere Kollegen und auch Händler zur Entwicklung der Umsätze unterstützen. Beispiele sind hier: Content-Definition, Content-Exporte, Tool-Entwicklung oder Marketing-Initiativen.

Warum arbeiten Sie an dieser Stelle und was begeistert Sie?

Ich arbeite gerade auf dieser Stelle, da ich nach meinem Bachelor die Möglichkeit bekam, in der Zentrale bei Robert Bosch Power Tools in Stuttgart meinen dualen Master in International Management zu absolvieren. Nach diesen zwei Jahren hatte ich das Glück, dass zwei Stellen in der Schweiz frei waren.
Die jetzige Position gibt mir die Möglichkeit mich auszuprobieren. Da ich alleine auf einer E-Commerce-Stelle bei Power Tools Accessoires bin, habe ich die Möglichkeiten viele Dinge auszuprobieren, voranzutreiben und zu gestalten. Dabei begeistert es mich vor allem, dass mir eben diese Freiheit gewährt und damit auch eine gewisse Verantwortung übertragen wird. Dies ist manchmal auch sehr herausfordernd, da der Konzern sich noch im digitalen Wandel befindet und in diesem Bereich noch nicht stark genug aufgestellt ist. Hier würde ich mir manchmal noch inspirierende Leitfiguren wünschen. Doch ist nicht nur das vermittelte oder gelernte Wissen wichtig, sondern auch die Entwicklung der eigenen Kompetenzen und Persönlichkeit. Mehr als so ins „kalte Wasser“ geschmissen zu werden, geht eigentlich nicht. Und ich habe gemerkt, dass ich mich jetzt in den zwei Jahren stark weiterentwickeln konnte.

Hatten Sie sich diese Art von Arbeit vor dem Studium vorgestellt?

Nein, ich dachte, dass ich eher im Startup-Umfeld lande. Jedoch haben mich auch Konzerne gereizt, da ich eben auch diese Seite kennenlernen wollte. Ich denke, dass ich mich hier richtig entschieden habe, da ich durch diese Erfahrung nun viel lernen kann und beide Welten verstehe.

Inwiefern haben die Hochschule, die Kooperationspartner der Hochschule bzw. das Personal der Hochschule Sie gut auf diese heutige Arbeit vorbereitet?

Einen Vorteil des Bachelors an der Macromedia, den ich bis heute als Bereicherung sehe, ist das praxisorientierte Studium. Die Nähe an der realen Arbeitswelt, die vor allem durch die vielen Kooperationen mit Unternehmen und der Fokus auf Projektarbeiten statt Klausuren, haben mich stark auf das folgende Studium und die Arbeitswelt vorbereitet.

Bei welchem Unternehmen oder welcher Organisation haben Sie Ihr Praxissemester verbracht und wie bewerten Sie Ihre dort gemachten Erfahrungen?

Mein Praxissemester habe ich bei dem Casual-Games App-Publisher „LITE Games“ absolviert, da ich hier bereits als Werkstudent tätig war. Ich habe mich bewusst gegen einen Wechsel entschieden, da ich hier mit meinem ehemaligen Chef ein Unternehmensaufbau hautnah miterleben konnte und er mich aktiv unterstützt hat. Ich musste mein Studium komplett selbst finanzieren. Hier hat mir mein Chef sehr stark unterstütz, da er mir die Möglichkeit bot, weiter zu den gleichen Konditionen zu arbeiten. Dabei hatte ich mit meinem Chef ein freundschaftliches Verhältnis, wodurch ich mich auch hier persönlich sehr stark weiterentwickeln konnte. Also auch hier stand nicht das Wissen im Vordergrund, sondern die persönliche Entwicklung.

Wie bewerten Sie rückblickend das Semester an der ausländischen Partnerhochschule? Welche Impulse konnten Sie mitnehmen?

Ich habe mein Auslandssemester bewusst in den USA gemacht, da ich mich aus persönlichen Gründen in der Zeit auf dem Gymnasium leider gegen ein High-School-Jahr entschieden habe. Bis heute sage ich, dass das mein größter Fehler war. Das wollte ich einfach nachholen. Neben der Verbesserung meiner Sprachkenntnisse, wollte ich die Menschen, das Leben und die Kultur der USA kennenlernen. Auch wollte mich ich näher kennenlernen. Ich bin als ein anderer Mensch aus dieser Zeit wiedergekommen und würde eine solche Zeit jedem empfehlen. Was ich gelernt habe: Begebe dich in neue und/oder unangenehme Situationen und du lernst sehr schnell, damit umzugehen und dich darauf einzustellen. Das Gefühl, welches man dadurch gegenüber neuen Dingen entwickelt, ist einmalig. Diese Neugierde habe ich bis heute beibehalten und hatte daher auch keine Probleme in die Schweiz zu ziehen. Ich denke auch, dass es nicht bei der Schweiz bleiben wird. Die Welt ist groß und es gibt viel zu entdecken.

Wenn Sie an Ihr Studium zurück denken, woran denken Sie besonders gerne? Was hat Ihnen besonders gut, was weniger gut gefallen?

Ich denke besonders gerne an die Lernatmosphäre, den Campus in der Hamburger Innenstadt, die Unternehmensbesuche und unseren einmaligen Professor Philipp Riehm zurück. Ein ganz besonderer Mensch, der mir viel mitgegeben hat. Danke!

Woran denken Sie bei „Veränderung und Wandel“ ganz allgemein?

Chancen. Aber auch Angst, Mut und Glücksgefühle.

Wie wichtig schätzen Sie „Offenheit für Veränderung“ ein, um in der modernen, digital getriebenen Arbeitswelt heute und morgen zu bestehen?

Wie vielleicht aus meinen vorherigen Antworten bereits zu erkennen ist, habe ich meine bisherige Laufbahn dieser Offenheit zu verdanken. Seid offen für Neues, stets neugierig! Hinterfragt! Denkt mit und seid einfach mal frech!

Haben Sie ein Ziel, wo Sie in 10 Jahren stehen möchten?

Ein konkretes Ziel habe ich nicht. Durch mein Masterstudium habe ich jedoch auch mehr über mich und meine Kompetenzen gelernt und kann daher auch meine Potentiale verordnen. Diese möchte ich weiter in Angriff nehmen. Ich möchte gerne irgendwann eine führende Position besetzen. Sei es in einem großen Unternehmen oder in einem eigenen Unternehmen. Meine Kreativität habe ich trotz Konzern bis heute nicht verloren und werde dies auch beibehalten. Ich möchte auch noch in anderen Ländern/auf anderen Kontinenten arbeiten und in anderen Branchen. Wo genau ich in zehn Jahren stehe, kann ich daher beim besten Willen nicht sagen. Nur so viel: Nicht dort, wo ich heute stehe.

Gibt es etwas, das Sie unseren Studienanfängern mit auf den Weg geben möchten?

Seid einfach offen für Neues. Versucht nicht nur darauf zu achten, dass ihr möglichst viel wisst. Schaut auch darauf, wie ihr euch persönlich entwickelt. Wo liegen eure Stärken und wo eure Potentiale (redet nicht von Schwächen!)? Versucht das herauszufinden und konzentriert euch darauf diese Stärken zu nutzen und die Potentiale zu einem gewissen Maß auszugleichen. Was mir jetzt in der Arbeitswelt aufgefallen ist, dass es extrem gut rüberkommt, wenn ihr (vor allem als Praktikant) nicht nur alles stumpf hinnehmt, sondern Dinge hinterfragt, eigene Ideen einbringt und andere zum Denken anregt. Erarbeitet euch selbst Lösungswege und bringt diese ein. Das hinterlässt Eindruck.