Alumna

Ute Brade

Platzhalter weiblich

Ute Brade

"Sich nicht zu früh auf etwas festzulegen, offen zu sein für Neues, auch ruhig mal ein Risiko einzugehen. Viele Dinge ausprobieren (Studium, Werkstudentenjobs, Praktika), um Erfahrungen zu sammeln, sich auszuprobieren, um auch zu merken, was einem KEINEN Spaß macht."

Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Positionsbezeichnung?

Ich arbeite als Project Manager Digital bei G+J e|MS, der Vermarktungsunit von Gruner+Jahr in Hamburg. Hier bin ich als Stabstelle unter der Leitung des Bereichs Digital Solutions für übergreifende digitale Projekte, Marketing und strategische Konzepte zuständig. Vorher war ich als Brand Manager für die Vermarktung externer Sites im Mobile Bereich zuständig z.B. Shazam, VICE Media, Telefonica und Vodafone.

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Zu meinen Aufgaben zählen in erster Linie die Entwicklung von Vermarktungskonzepten, die Bewertung neuer Vermarktungsansätze sowie die Erstellung von Entscheidungsvorlagen und Business Cases, Umsatzreportings und Analysen inkl. Einordnung und Handlungsempfehlungen für die Geschäftsleitung – der Umgang mit Zahlen gehört dementsprechend zu meinem daily doing. Aber auch die kreative Seite kommt nicht zu kurz: Ich bin z.B. für die Betreuung der Digitalthemen auf unserer Website, die Erstellung eines monatlichen b2b-Newsletters sowie die Organisation von Messen z.B. der dmexco verantwortlich.

Warum arbeiten Sie an dieser Stelle und was begeistert Sie?

Der Job bietet eine optimale Kombination: einerseits strategische Projekte, in denen konzeptionelles Denken und analytisches Vorgehen gefragt sind, andererseits operative Themen, in denen wiederum eine pragmatische hands-on Mentalität wichtig ist. Mich begeistert, dass ich in einem Wachstumsbereich arbeite, in einem jungen Team mit spannenden Projekten. In den digitalen Medien gibt es ständig neue Trends und Entwicklungen, so dass es nie langweilig wird. Da ich eine Stabstelle bin, kann ich mir meine Projekte und Themen selbst einteilen. In bin in vielen Dingen quasi mein eigener Chef und habe große Freiräume, was großartig ist. Allerdings muss man sich auch perfekt selbst organisieren können und die Vielzahl an Themen stets im Blick haben, damit man sich nicht verzettelt.

Hatten Sie sich diese Art von Arbeit vor dem Studium vorgestellt?

Nein, 🙂 ich habe das Studium an der Hochschule Macromedia direkt nach meinem Abi begonnen. Damals habe ich zwar schon für die Medienwelt gebrannt, insbesondere für Social Media und digitalen Journalismus, aber einen genauen Fahrplan hatte ich damals noch nicht.

Inwiefern haben die Hochschule, die Kooperationspartner der Hochschule bzw. das Personal der Hochschule Sie gut auf diese heutige Arbeit vorbereitet?

Entscheidend war die Kombination aus Fachwissen, also einem guten Handwerkszeug, das einen optimal auf kaufmännische Medienberufe vorbereitet und viel Praxis (Projekte, Praktika, Case Studies etc.). Ich habe allerdings noch ein Masterstudium angeschlossen, um mich breiter aufzustellen.

Bei welchem Unternehmen oder welcher Organisation haben Sie Ihr Praxissemester verbracht und wie bewerten Sie Ihre dort gemachten Erfahrungen?

Ich war bei der taz nord, der Regionalausgabe der tageszeitung, in der Redaktion. Ich konnte mir damals gut vorstellen, journalistisch zu arbeiten und wollte unbedingt den Alltag in einer Redaktion kennenlernen. Inspiriert hat mich hier auch das Fach Journalismus bei Roger Repplinger, wo ich meine erste Reportage über die Gentrifizierung des Hamburger Schanzenviertels geschrieben habe. Das Praktikum war großartig, ich konnte sehr viel selbst in die Hand nehmen, war viel unterwegs und habe einige große Artikel geschrieben. Anschließend habe ich noch als freie Mitarbeiterin für die taz gearbeitet, das war ein schöner Erfolg.

Wie war Ihr Kontakt zu Kommilitonen und was erhoffen Sie sich von diesen Kontakten in der Zukunft?

Ich habe zu einigen Kommilitonen immer noch Kontakt, obwohl das Studium jetzt auch schon sechs Jahre her ist. Teilweise sind das berufliche Kontakte geworden (in der Medienbranche sieht man sich immer 2x oder 3x), aber auch viele Kontakte privater Natur.

Wenn Sie an Ihr Studium zurück denken, woran denken Sie besonders gerne?

An die Zeit bei der taz, spannende PR- und Journalismusvorlesungen, das good-purpose Projekt bei Edelman (dort haben wir ein playbook zum Thema Nachhaltigkeit konzipiert), unser Kommunikationskonzept für die Elbphilharmonie (auch wenn sie immer noch nicht geöffnet hat), aber auch viele coole Partys, gute Gespräche und ganz viel wertvollen Input und gutes Rüstzeug für Jobs in der Medienwelt.

Woran denken Sie bei „Veränderung und Wandel“ ganz allgemein?

Obwohl „ganz allgemein“ gefragt ist, denke ich sofort an Digitalisierung und digitale Transformation – wir werden immer mobiler, vernetzter, schneller. Das treibt alle – Unternehmen aber auch im Privaten. Ich konsumiere Medien heute ganz anders als noch vor ein paar Jahren. Ohne Nachrichten Apps, Instagram, Blogs und Onlineshopping (bzw. auch immer mehr Mobile Shopping!) geht mittlerweile nichts mehr…

Wie wichtig schätzen Sie „Offenheit für Veränderung“ ein, um in der modernen, digital getriebenen Arbeitswelt heute und morgen zu bestehen?

Extrem wichtig. Ein Markt, der so dynamisch wächst wie die Digitalbranche es tut, erfordert auch die Bereitschaft, sich ständig mitzudrehen, weiterzuentwickeln, neue Technologien und Entwicklungen nicht zu verschlafen. Das gilt für Unternehmen in Gänze, aber auch für jeden Mitarbeiter, der in so einem Wachstumsbereich arbeitet. Flexibilität, und die Offenheit Neues auszuprobieren, das Bewusstsein auch mal zu scheitern sowie eine gewisse Neugier halte ich hier für essentiell.