Laut der UN-Behindertenrechtskonvention sollte es allen Menschen mit und ohne Behinderung möglich sein, gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Das schließt auch die selbstständige Teilhabe an einem Studium sowie die Möglichkeit zu einem erfolgreichen Studienabschluss mit ein. Doch leider ist diese Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung nicht immer selbstverständlich. Daher versuchen immer mehr Hochschulen, Studierenden mit Beeinträchtigung den Zugang zur allgemeinen Hochschulbildung zu ermöglichen.
Menschen mit Behinderung stoßen täglich an verschiedene Barrieren. Das können zum einen bauliche Umstände und unflexible Dienstleistungen und Services sein, zum anderen Stereotype und Diskriminierungen, die ihnen entgegengebracht werden. Auch der Zugang zu Wissen und Informationen sowie die Teilnahme am Studienalltag ist für Menschen mit Behinderung oft nur erschwert möglich. Aus diesem Grund stellen sich immer mehr Hochschulen und Universitäten der Aufgabe, chancengerechte Studienbedingungen herzustellen und die Inklusion am Campus sowie Online so barrierefrei wie möglich zu gestalten. Doch ab wann gilt eine Hochschule eigentlich als barrierefrei?
In erster Linie umfasst Barrierefreiheit an der Uni die behindertengerechte Ausstattung von den Gebäuden. Neben dem Anbringen von Rollstuhlrampen, ertastbaren Markierungen für Blinde, bereitgestellte Behindertenparkplätze und Rollstuhlaufzüge sorgen speziell eingerichtete Sanitäranlagen dafür, dass sich Menschen mit Beeinträchtigungen ungehindert im Gebäude bewegen und die Räume selbstständig nutzen können. Darüber hinaus gibt es noch andere Barrieren, die es an Hochschulen zu überwinden gilt:
Unser Leben wird immer digitalisierter. Und auch der Alltag an Hochschulen und Universitäten wird mit onlinebasierten Lern- und Lehrformen zunehmend erweitert. Besonders für Studierende mit Behinderung kann die Digitalisierung in der Hochschulbildung enorme Vorteile bedeuten. So ermöglicht Online-Lehre den Studierenden zum Beispiel eine größere räumliche und zeitliche Flexibilität, auf die Menschen mit Behinderungen oft stark angewiesen sind. Die Studierenden begegnen sich außerdem alle auf einer Augenhöhe, da jeder chancengleich auf die Studieninhalte online zurückgreifen kann.
Voraussetzung für eine digitale, inklusive Hochschulbildung ist allerdings die barrierefreie Gestaltung der Online-Lehre. Studierende mit Beeinträchtigung können von der Digitalisierung an der Hochschule nämlich nur dann profitieren, wenn die Angebote auch für sie uneingeschränkt nutzbar sind und den Standards der Barrierefreiheit entsprechen. So sollten sich digitale Lehr- und Lernmaterialien beispielsweise in der Schriftgröße und Schriftfarbe anpassen und die Inhalte vorlesen lassen.
Auslandsaufenthalte können nicht nur spätere Berufschancen verbessern, auch die persönliche Entwicklung kann dadurch gefördert werden. Viele Studierende träumen also davon, während des Studiums Erfahrungen im Ausland zu machen. Und auch Menschen mit Behinderungen müssen darauf keineswegs verzichten! Denn ein Auslandsstudium ist für Studierende mit Beeinträchtigung ebenso grundsätzlich möglich – sie müssen lediglich mit etwas mehr Planungsaufwand rechnen. Besonders in der Finanzierung, der Unterkunft und der Gast-Hochschule selbst, kann es zu Barrieren kommen, die aber mithilfe der Unterstützung der Heimat- und Gasthochschulen auf jeden Fall bewältigt werden können.
Auch inhaltlich tut sich an einigen Hochschulen und Universitäten im Moment sehr viel. So gehen immer mehr Studiengänge auf Themen ein, die sich mit Barrierefreiheit befassen. Inklusion und Diversität wird somit nicht mehr nur als strukturelle Aufgabe gesehen, sondern liegt auch bei jedem Einzelnen in der Hand. Schon allein die aktive Auseinandersetzung mit der Thematik ist schon ein großer Schritt nach vorne. Und wir finden, dass Hochschulen und Universitäten den idealen Platz dafür bieten!
Du interessierst dich für ein Studium bei uns? Dann melde dich zum Bachelor Infoabend an! Hier erfährst du alles wichtige zu all unseren Studiengängen und -richtungen. Wie zum Beispiel: