Der Gender Shift und dessen Auswirkungen auf die Arbeitswelt

Der Gender Shift ist ein weltweites Phänomen, das die Gesellschaft verändert. Die Zuteilung von Geschlechterrollen hat ausgedient, typisch männlich und typisch weiblich gibt es nicht mehr. Diversität ist das neue Normal. Frauen sind auf dem Vormarsch und übernehmen in der Wirtschaft zunehmend Führungspositionen. Derweil widmen sich Männer lieber der Familie und freuen sich über die Möglichkeit der Elternzeit.

Der Megatrend Gender Shift wirkt sich also nicht nur auf unseren sozialen Umgang aus, sondern stellt die Arbeitswelt vor neue Herausforderungen.

Was ist der Gender Shift?

Unter dem Gender Shift versteht man das Aufbrechen vom Geschlechtsstereotypen in der Gesellschaft. Aus dem Female Shift des Feminismus, der das Frauenbild in den Bereichen Kultur, Politik und Wirtschaft grundlegend veränderte, entstand in den vergangenen Jahren der Gender Shift, ein noch größerer Umbruch, der stereotype Geschlechterrollen auflöst und Diversität zur Normalität macht. Die Identität eines Menschen wird nicht mehr durch seine sekundären Geschlechtsmarkmale bestimmt, sondern individuell gewählt oder gestaltet. Eine Einteilung in Männlein und Weiblein und deren Rollenverteilung ist nicht mehr zeitgemäß.

Der Gender Shift wird laut Zukunftsinstitut als einer der zwölf Megatrends betrachtet, die unsere Zukunft maßgeblich bestimmen werden – und zwar weltweit.

Die Definition von männlich und weiblich verschwimmt zunehmend, Diversität hat einen Platz in der Gesellschaft gefunden und jede/r kann sich unabhängig vom Geschlecht frei entfalten und die beruflichen Wünsche verwirklichen.

Der Gender Shift betrifft uns alle und bringt einen Umbruch in sämtlichen Lebensbereichen ins Rollen – besonders in der Arbeitswelt mit ihren Unternehmensstrukturen. Die Vereinbarkeit von Familie und Karriere ist nicht mehr nur ein reines Frauenthema, sondern geht auch Männer etwas an, die ihre Kinder gerne aufwachsen sehen wollen, statt in die Rolle des Alpha-Männchens gedrängt zu werden. Mehr dazu findest du in unserem Ratgeber Studieren mit Familie.

Welche Auswirkungen hat der Megatrend auf die Arbeitswelt?

Frauen stehen am Herd und kümmern sich um die Familie, während die Männer das Geld verdienen – diese Vorstellung ist zwar schon längst antiquiert, doch in vielen Berufen galten Rollenklischees weiterhin. Frauen in technischen Berufen? Männer in der Krankenpflege oder Kindererziehung?

Was vor gar nicht allzu langer Zeit noch unmöglich schien und deshalb nur vereinzelte Ausnahmefälle am Ausüben des Traumberufs festhalten ließ, wird in Zukunft ganz normal sein. Der gesellschaftliche Wandel wirkt sich weltweit gravierend auf die Arbeitswelt aus. Welche Veränderungen und Herausforderungen der Gender Shift für Unternehmen mit sich bringt:

Flexible Jobs für Frauen

Frauen starten nach der Geburt eines Kindes früher wieder in den Job. Teilzeitjobs, Jobsharing und Home Office sind deshalb beliebte Arbeitsmodelle. Unternehmen sollten flexibler auf die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen eingehen und sich von der klassischen Vollzeitbeschäftigung verabschieden. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss gewährleistet sein.

Elternzeit für Männer

Männer sind nicht mehr nur die alleinigen Ernährer der Familie, sondern nehmen durch Elternzeit bewusst am Aufwachsen und an der Erziehung der Kinder teil. Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass frischgebackene Väter eine längere Auszeit vom Job nehmen, um zu Hause für die Familie da zu sein. Gleichzeitig verabschieden sich Männer zunehmend vom Klischee, immer stark und erfolgreich sein zu müssen.

Diversität

Mann, Frau oder Divers – who cares. Moderne Unternehmen setzen längst auf Diversität und besetzen Jobs geschlechtsunabhängig. Außerdem schaffen sie ein Arbeitsumfeld ohne Diskriminierung. Das Gleichstellungsgesetz schreibt inzwischen vor, dass Stellenanzeigen alle drei Geschlechter (m/w/d) ansprechen müssen – für viele Start-Ups ohnehin eine Selbstverständlichkeit.

Firmenstrukturen

Führungspositionen werden zunehmend mit Frauen besetzt. Die Abkehr von toxischer Männlichkeit in Machtpositionen schreitet voran, wodurch sich ganze Firmenstrukturen verändern. Hierarchien mit Männern in den obersten Etagen haben ausgedient, viele Unternehmen arbeiten bereits mit Teams, in denen die Geschlechteraufteilung keine Rolle mehr spielt. Flache Hierarchien und Gleichstellung werden angestrebt. Mehr Informationen zur erfolgreichen Zusammenarbeit in Teams erfährst du in unserem Ratgeber Tools für Gruppenarbeit im Vergleich.

Gleichbehandlung

Geschlechtergerechtigkeit und Gleichbehandlung im Beruf sind Themen, die in Unternehmen diskutiert und umgesetzt werden müssen. Gerade in traditionellen Betrieben haben Männer noch immer eine vorherrschende Stellung, was sich nicht zuletzt am Gehaltszettel zeigt. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts verdienten Frauen 2020 im Schnitt 18 Prozent weniger pro Stunde als Männer. Gleiche Bezahlung für gleiche Leistung, unabhängig vom Geschlecht, lautet das Credo der Zukunft.

Genderneutrale Kommunikation

Eine genderneutrale Kommunikation gehört zum guten Umgangston. Unternehmen sollten klare Umgangsregeln festlegen, wie innerhalb der Belegschaft sowie nach außen kommuniziert wird. Eine rein maskuline Ansprache gilt als antiquiert und hat besonders auf jüngere Generationen eine fragwürdige Außenwirkung. Wie Unternehmen sonst noch erfolgreich kommunizieren können lernst du im Bachelor Medien- und Kommunikationsmanagement.

Marketing

Auch beim Marketing gilt es Geschlechterklischees zu vermeiden. Stereotype bei der Anwendung von Produkten kommen bei modernen Kund /innen nicht mehr gut an. Putzmittel für die Hausfrau, Autos für den erfolgreichen Mann – solche Rollenbilder sorgen heutzutage eher für Augenrollen als für eine steigende Kaufmotivation. Wer mit dem Trend gehen will, bricht die alten Muster auf oder setzt auf Transgender-Models, um Diversität sichtbar zu machen.

Außenwirkung

Die Öffentlichkeit beobachtet ganz genau, welche Unternehmen für Diversität stehen und welche noch im veralteten Rollendenken feststecken. Umso wichtiger ist die Kommunikation nach außen, um der Öffentlichkeit transparent die Werte zu vermitteln, für die das Unternehmen steht. Eine klare Haltung, der Einsatz für Gleichberechtigung und Aktionen gegen Diskriminierung heben ein Unternehmen im Ansehen von Kund /innen und (potenziellen) Mitarbeiter /innen.

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