Jedes Studium behandelt ein Wissensgebiet. Wissenschaftliches Arbeiten ist die methodische Basis dafür, sich an einer Uni oder in der Forschung mit diesem zu beschäftigen. Ziel ist es, einen nachprüfbaren Gewinn an Wissen zu erzielen und zu dokumentieren. Aus diesem Grund ist das Veröffentlichen ein wichtiges Element der Wissenschaft.
Jede Bachelor- und Masterarbeit und jede Dissertation wird im Normalfall von der Hochschule der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Das ist z. B. dann relevant, wenn du überprüfen willst, ob zu einem bestimmten Thema bereits Arbeiten geschrieben wurden.
Hochschulen sind sowohl Bildungsträger, wie eine Schule, als auch wissenschaftliche Einrichtungen mit dem Ziel, zu Forschen und der Gesellschaft neue Erkenntnisse zu liefern. Deshalb spricht man von „Lehre und Forschung“ an den Hochschulen, das sind die beiden großen Aufgabenfelder jeder Uni oder FH.
Deine wissenschaftliche Arbeit an einer Hochschule soll den individuellen Stand Deines Fachwissens überprüfbar machen und dokumentieren. Sie hat aber auch einen Forschungsaspekt, denn sie beantwortet eine Frage, mit der du dich als Studierende /r wissenschaftlich auseinandergesetzt hast.
Das sind die Kennzeichen einer wissenschaftlichen Arbeit wie z. B. einer Hausarbeit:
Welche Fragen stellen sich dir im Studium? Welche Aspekte des Studiums interessieren dich besonders und warum? Das können Ausgangspunkte für das Thema deiner Arbeit sein. Denke daran, dass du mit dem Inhalt deiner Studien- oder Abschlussarbeit einen Schwerpunkt legst und deine engagierte Beschäftigung mit dem Thema belegen kannst. Eignet sich das Thema auch für deinen Karriereeinstieg, ist es auch für Unternehmen interessant? Oder möchtest du später zu diesem Thema forschen?
Die Kenntnis der Standardliteratur zu deinem Forschungsthema ist die Basis deiner Arbeit. Daran ist i.d.R. der aktuelle Forschungsstand zum Thema zu erkennen. Du kannst in Bibliotheken recherchieren, in Online-Verzeichnissen oder im Internet nach Quellen suchen. Jede verwendete Quelle muss in deiner Arbeit richtig angegeben werden.
Es gibt unterschiedliche Textgattungen wie wissenschaftliche Handbücher, Lehrbücher, Monographien, wissenschaftliche Beiträge in Sammelwerken, Zeitschriften oder Nachschlagewerken, Essays, etc. Zur Qualität des Textes gehört, ob er wissenschaftlich richtig verfasst ist und z. B. Fuß- und Endnoten, Literaturverweise etc. enthält.
Von Sekundärliteratur spricht man dann, wenn man Erkenntnisse aus zweiter Hand erhält, also z. B. ein Fachbuch über ein Thema zitiert, das sich wiederum auf eine eigene Recherche stützt. Sicherer ist es, die Quellen selbst zu überprüfen.
Alle diese Literaturtypen gibt es in gedruckter Form sowie zunehmend auch digital.
Die Studienordnungen der Hochschulen enthalten Kriterien zur formalen Gestaltung der Arbeiten, die unbedingt beachtet werden müssen.
Dazu gehören z. B.
Unterteile deine Arbeit in Informations- und Argumentationsschritte, die sinnvoll aufeinander aufbauen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Thema, das im Titel klar genannt ist. Auf einer Beschreibung, Recherchen und Analysen baust du deine Argumentation auf.
Vermeide zu viele Gliederungsebenen. Gib jedem Absatz einen Titel, der den Inhalt prägnant zusammenfasst.
In der Einleitung stellst du dein Thema vor, nennst die Ausgangsfrage sowie ggfs. eine Ausgangshypothese, die du mit deiner Arbeit bestätigen oder widerlegen möchtest.
Beschreibe und begründe die beabsichtigte Vorgehensweise und nenne ggfs. den aktuellen Forschungsstand.
Im Hauptteil der Hausarbeit bearbeitest du mit einer sinnvollen methodischen Herangehensweise das Thema. Die Gliederung des Hauptteils mit Kapitel-, Absatz- und Zwischenüberschriften sollte der Methode folgen und diese erkennen lassen.
Das Literaturverzeichnis und der Abbildungsteil listen die gesamte verwendete Literatur, Bilder sowie weitere Quellen auf. Das soll dem /der Leser /in ermöglichen, die verwendeten Inhalte und Aussagen zu überprüfen und nachzuvollziehen. Die Sortierung erfolgt dabei stets alphabetisch nach Nachnamen.
Alle Texte sollten orthografisch und grammatikalisch fehlerfrei sein. Auch bei sorgfältigem Korrekturlesen ist es schwierig, einen zu 100% fehlerfreien Text zu schreiben, aber die folgenden Hinweise können dir helfen, die Fehlerquote zu minimieren:
Gliedere deine Textabschnitte mit Absätzen, die dem Inhalt entsprechen.
Die Sprache sollte sachlich sowie gut verständlich sein und auf zu persönliche Inhalte, Emotionen, Humor und Anekdoten verzichten. Achte auf nicht zu einfaches, aber verständliches Vokabular, das die Fachbegriffe deines Forschungsgebiets beinhaltet.
Mit Brückenwörtern wie «jedoch», «anstatt», «sowohl /als auch», «trotz» etc. kannst du Argumentationsketten herstellen. Mache immer deutlich, ob es sich bei einer Aussage um eine Tatsache, ein Zitat, eine eigene Meinung oder eine Vermutung handelt.
Du bist der /die Autor /in und Urheber /in der Arbeit, die du schreibst. Alle Erkenntnisse und Schlussfolgerungen sind daher dein geistiges Eigentum. Wenn du Gedanken anderer Personen übernimmst, i. d. R. aus der Literatur, musst du das in deiner Arbeit kennzeichnen und die Herkunft angeben. Das macht die Angaben überprüfbar. Wenn du das versäumst, machst du dich eines Plagiats schuldig, das zur Herabstufung einer Bewertung oder sogar der Aberkennung eines akademischen Abschlusses führen kann. Sei also in dieser Sache sehr genau.
Es gibt direkte und indirekte Zitate. Beim direkten Zitieren wird eine Aussage in Anführungszeichen wörtlich wiedergegeben. In wissenschaftlichen Arbeiten ist das aber eher die Ausnahme.
Ob direkt oder indirekt: Jedes Zitat wird muss gekennzeichnet werden.
Setze am Ende des Zitats ein Fußnotenzeichen (meist eine hochgestellte Zahl) und nenne in der Fußzeile dieser Seite den Literaturnachweis. Im typischen Fall einer Monografie ist dieser so aufgebaut:
Nachname, Vorname: Titel der Monographie. Erscheinungsort, Jahr.
Hier ein Beispiel für den Verweis in der Fußnote:
5 Prokop, Dieter: Medienforschung Band 1, Frankfurt 1985, S. 189.
Wenn du dich in deinem Text mehrfach auf das gleiche Werk beziehst, kannst du in der Fußzeile eine Kurzform benutzen und dann im Literaturverzeichnis am Schluss der Arbeit alle Angaben dazu machen.
Die Kurzform zum Beispiel sieht so aus:
2 Prokop, 1985, S. 76
Dieser Text ist hilfreich für dich, wenn du als Studierende /r beginnst, dich mit wissenschaftlicher Arbeit zu beschäftigen. Der Fokus liegt auf dem Verfassen von Arbeiten im Rahmen eines Studiums. Du wirst dieses umfangreiche Thema in den Seminaren zum wissenschaftlichen Arbeiten in deinem Studiengang jedoch weiter vertiefen.
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