Täglich bemühen sich Reporterinnen und Reporter in der Ukraine, in Russland und von Deutschland aus, einen Überblick über die militärische Lage und die Situation der Menschen zu vermitteln. Wie behalten Journalisten den Überblick? Welche Herausforderungen gibt es, welche Rolle spielen eigene Ängste? Und wie schaffen sie den Spagat zwischen Hoffnung und Alarmismus?
Darüber diskutierten in der Sendung „Nach Redaktionsschluss“ die freie Reporterin Rebecca Barth in der Ukraine, der ehemalige Moskau-Korrespondent des Deutschlandfunks, Thielko Grieß, und unsere Journalismus-Professorin Dr. Marlis Prinzing vom Campus Köln der Hochschule Macromedia mit Stefan Fries aus der Deutschlandfunk-Medienredaktion.
Hier geht es zur Sendung: https://www.deutschlandfunk.de/zwischen-professionalitaet-und-emotion-journalismus-im-ukraine-krieg-dlf-10dcd26a-100.html
„Journalismus muss einordnen, belegbar informieren und er muss differenzieren. Das macht ihn unserem Verständnis nach professionell, stellt ihn aber gerade bei der Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine vor besondere Herausforderungen. Journalismus muss auch in solch unübersichtlichen Situationen genügend Distanz wahren. Nur so kann er seine Einordnungsleistung erbringen; erst so kann er Manipulationen oder manipulative Deutungsmuster erkennbar machen, statt sie z.B. einfach weiterzuverbreiten“, so Marlis Prinzing im Deutschlandfunk.
Prof. Dr. Marlis Prinzing beobachtet großartige journalistische Leistungen ebenso wie Herangehensweisen, die ihr Sorge bereiten: Dass Russland völkerrechtswidrig die Ukraine angegriffen hat, verleite offenbar zuweilen Journalisten und Journalistinnen dazu, über das Verurteilen dieses Angriffskriegs hinaus Partei zu ergreifen – bis hin zur Kriegstreiberei und zu einer Patriotisierung von Journalismus, die Deutschland selbst zum „quasi Krieg führenden Land“ macht.
Informationen zum Studiengang Journalismus B.A. gibt es hier.
(IMH)