30.05.2022

Der Profi als Prof: Helge Fuhst von ARD-aktuell zu Gast an der Macromedia

Über exklusive Insights aus Deutschlands größter Nachrichtenredaktion konnten sich die Hamburger Macromedia-Studierenden freuen. Helge Fuhst, der zweite Chefredakteur von ARD-aktuell, war zu Gast am Campus.

Natürlich ging es auch um den Krieg: Anhand der Berichterstattung der Tagesschau zum Krieg gegen die Ukraine erläutert Helge Fuhst den Macromedia-Studierenden, wie ARD-aktuell als „24/7-Nachrichtenmaschine“ der ARD arbeitet.

Er beschreibt, wie dort neben der Tagesschau auch Tagesthemen, Nachtmagazin sowie Inhalte für die sozialen Plattformen produziert werden.

Dabei macht der Medienmanager, Journalist und Moderator deutlich, dass die Produktion von Fernseh-, Radio- und Online-Beiträgen immer vernetzter stattfindet. Und in ausgewählten Bereichen, wie beim Faktenchecken, werde zukünftig auch künstliche Intelligenz eine Rolle spielen, bestätigt Fuhst auf Nachfrage.

Die Studierenden nutzen die Chance, vom versierten Nachrichtenmann zu lernen: .

Lässt sich in einem Krieg überhaupt sagen, was wahr ist und was nicht?

„Beide Kriegsparteien nutzen Bilder und Informationen, um jeweils ihre Sicht zu verbreiten, die müssen wir jeweils gründlich prüfen“, erwidert Fuhst.

Und was, wenn es doch mal schiefgeht?

Wenn tatsächlich Bilder einmal falsch zugeordnet oder Fakten falsch berichtet wurden, würden Tagesschau oder Tagesthemen so schnell und transparent wie möglich korrigieren.

„Auch wenn Hunderte von Berichten korrekt sind, suchen Kritiker oft den einen Fehler heraus, als angeblichen Beleg für absichtliche Fehler oder Manipulation. Wir bleiben dennoch dabei: Jeder Fehler muss korrigiert werden. Das schafft langfristig mehr Vertrauen“, so Helge Fuhst.

Kann man in einem Krieg überhaupt neutral berichten?

Eine enorme Herausforderung, beschreibt Fuhst – beide Seiten würden abgebildet und kämen zu Wort. Darüber hinaus sei der russische Botschafter mehrmals angefragt worden, habe jedoch abgesagt.

90 Minuten, im Hochschultakt eine Doppelstunde, sind in Windeseile vorbei. Helge Fuhst zieht rasch noch ein Fazit:

„Es geht uns nicht darum, gemocht zu werden, sondern guten Journalismus zu machen, der bei den Menschen ankommt und verstanden wird.“

Danke für die Einblicke, Helge Fuhst!

Informationen zum Studiengang Journalismus B.A. gibt es hier.

(THE)