Auf Einladung von Prof. Dr. Gernot Wolfram war die nigerianische Digitalexpertin und Genderaktivistin Ayomide Salifu als Gast an der Hochschule Macromedia. Am Campus Berlin hielt sie den vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und vom Auswärtigen Amt geförderten digitalen Vortrag ‚Digital Trends. Networks and Gender Issues‘ mit einem besonderen Fokus auf der Situation in Nigeria.
Für sie bedeutet Digitalisierung und die digitale Medien Sichtbarkeit und Stärke: In ihrem Vortrag an der Hochschule Macromedia machte die nigerianische Digitalexpertin Ayomide Salifu deutlich, dass viele Frauen in Afrika immer noch täglich bedroht und eingeschüchtert werden und dass auch Menschen aus LTGB-Communities weiterhin permanent mit der Angst vor Verfolgung und Bestrafung leben müssen.
„Digitale Plattformen und Hashtags spielen hier eine existentielle Rolle bei der Organisation von Hilfe, dem Austausch über Rechtsinformationen, aber auch ganz konkret bei der Suche nach Menschen, die plötzlich verschwinden.“
Ayomide Salifu berichtete zudem von Start-Up-Gründer:innen in Nigeria, der Förderung von geschützten Räumen für Frauen und einer äußerst kreativen, lebendigen Umgebung für neue Ideen.
„Es ist erstaunlich, was viele Frauen hier trotz der oft widrigen Umstände auf die Beine stellen, nicht nur in Nigeria, und somit Afrika ein neues weibliches Gesicht geben. Die alten Gender-Boxen sollten überwunden werden. Aber das bedarf Zeit und Geduld.“ Die Referentin berichtete über viele Beispiele, Diskurse, Forschungs- und Lösungsansätze und gab auch Einblicke in ihren persönlichen Werdegang.
Prof. Dr. Gernot Wolfram vom Campus Berlin, der auch Head der Diversity Kommission an der Hochschule ist, hatte Frau Alifu zum Vortrag eingeladen.
„Es ist uns ein Anliegen, unseren Studierenden Binnenperspektiven aus anderen Ländern zu vermitteln, also direkte Einsichten in Wissenschaft, Kultur und Politik von Ländern, die häufig in der westlichen Wahrnehmung mit vielen Klischees zu kämpfen haben. Noch immer sind ja beispielsweise viele Universitätsbibliotheken und Wissensportale sehr stark westlich geprägt; umso wichtiger ist es, dass Studierende Möglichkeiten haben, außereuropäische Standpunkte unmittelbar zu erleben und zu verstehen. Daher sind solche interaktiven Formate wichtig.“
Im Anschluss an den Vortrag hatten die Studierende viele Fragen, welche von Ayomide Salifu ausführlich beantwortet wurden.
Informationen zum Studiengang Media and Communication Management B.A. gibt es hier.
(GWO)