Ein ganzer Schrank voll nichts zum Anziehen: Unter dieser schönen Überschrift präsentiert Grit Thönnissen vom Berliner Tagesspiegel die Ergebnisse einer aktuellen Macromedia-Studie.
Prof. Dr. Elena Patten und Prof. Dr. Bert Hentschel haben ihre Fashion Management-Studierenden gründlich in fremde Kleiderschränke schauen und den Inhalt inventarisieren lassen. 367 Kleiderschränke waren es am Ende und jede Menge interessante Ergebnisse über das Konsum- und Nutzerverhalten der Deutschen.
Mit ihrer Studie schließen die Macromedia-Wissenschaftler:innen an das sogenannte Kundenbuch von Michael Albaum an, der 1997 für das Fachmagazin Textilwirtschaft insgesamt 615 Kleiderschrankinspektionen hatte durchführen lassen.
„Eins ist klar“, heißt es im Tagesspiegel: „Die Schränke sind seither viel voller geworden. Im Schnitt besitzt jeder Deutsche 147 Kleidungsstücke.“ Sinnvoll sei das wohl eher nicht, resümiert die Redakteurin: „Wir haben (fast) alle viel zu viel von allem und tragen es nicht.“
Die Casualisierung der Mode
Mehrere Aspekte der umfangreichen Macromedia-Statistiken zu den Faktoren Geschlecht, Alter und Wohnort werden im Tagesspiegel besonders hervorgehoben. Das Verhältnis von Freizeit- und Berufskleidung ist einer davon: „Früher waren Kleiderschränke aufgeteilt in formelle und informelle Stücke, das verschwimmt inzwischen“, wird Prof. Bert Hentschel zitiert.
Zum gleichen Thema heißt es von Prof. Elena Patten: „Wir haben festgestellt, dass die Hälfte der Befragten im Alltag und Beruf die gleiche Bekleidung trägt. Klassische Businessbekleidung hat nur noch einen Anteil von acht Prozent.“
Nachhaltigkeit eher als Statement denn im Kleiderschrank
Wie steht es mit der Nachhaltigkeit in den untersuchten Schränken? Oder dominiert doch die Fashion Fashion? „Das ist auffällig“, heißt es dazu von Elena Patten. „Früher hätte man in den Warengruppen mehr die Spezialisten wiedergefunden. Das haben wir jetzt weder bei Jeans noch Jacken gesehen – vielleicht noch ein wenig bei Hemden. Aber bei Jeans ist Zara auf Platz eins, dann folgt Levi’s, dann H&M. Da sehen Sie die Widersprüchlichkeit der Generation Z. Der Wunsch nach Nachhaltigkeit wird stark formuliert. Sie werden kaum positive Stimmen zu H&M und Co finden, aber wenn Sie fragen: Wo kauft ihr?, kaufen alle da.“
Diese und weitere Insights gibt es hier im Tagesspiegel-Artikel
Informationen zur Studienrichtung Fashion Management (B.A.) gibt es hier.
(IMH)