22.03.2021

Entscheidungstypologien von Studierenden: Umfrage der Hochschule Macromedia

Entscheidungen in Bezug auf Beruf und Berufswahl fallen Studierenden schwerer als alle anderen Entscheidungen in ihrem Leben. Eine vergleichbare Unsicherheit entsteht nur, wenn es um Fragen der persönlichen Entwicklung geht. Mit Entscheidungen im privaten und häuslichen Umfeld tun sich die Studierenden hingegen eher leicht. Das zeigt eine Befragung von Macromedia-Studierenden im Kontext des virtuellen Career Day. Initiatorin der Befragung war Entscheidungs- und Krisenmanagerin Dr. Johanna Dahm, Partnerin bei der Datenerhebung war Tina Blumenberg, Head of Career Services der Hochschule Macromedia.

Karriere als Stressfaktor: über 90 Prozent der Studierenden an der Hochschule Macromedia geben an, dass ihnen Entscheidungen in Bezug auf ihren Beruf bzw. ihre Berufswahl am schwersten fallen. Weniger als 5 Prozent sagen das in Bezug auf private Entscheidungen wie die Partnerwahl, Konsumverhalten oder die Wahl des Wohnorts.

Themen-Verschiebung: Konsumentscheidungen sind heute keine Herausforderung mehr

„Dieses klare Ergebnis hat mich insofern überrascht, als junge Menschen vor fünf Jahren noch Konsumentscheidungen als besonders stressig empfunden haben“ so Dr. Johanna Dahm, Expertin für Entscheidungs- und Krisenmanagement aus Köln. Sie hat die Umfrage im Vorfeld ihres Engagements als Entscheidungscoach an der Hochschule initiiert, um ihren Workshop bedarfsgerecht auszurichten. „Angesichts der Umfrageergebnisse habe ich den Studierenden eine Art Ratgeber-Session angeboten unter der Überschrift: ‚Besser entscheiden: Mehr Zeit, Fokus und Erfolg in Ausbildung, Leben und Beruf‘. Das kam sehr gut an.“

Faktoren für die Entscheidungsfindung: Methodik-Wissen ist gefragt

Bei der Online-Befragung wurden auch die Faktoren abgefragt, die die Entscheidungsfindung bei den Studierenden erschweren. 40 Prozent der Befragten beklagen fehlende Zeit, um Entscheidungen gut vorzubereiten. 68 Prozent der Befragten lähmt die Furcht vor mangelnder Akzeptanz für ihre Entscheidung bei Freunden und Familien. „Diesen Wert finde ich persönlich sehr kritisch“, so Dr. Johanna Dahm. „Geht hier auf Kosten sozialer Harmonie die Konfliktfähigkeit verloren? Das wäre fatal, denn Innovation und Fortschritt leben von der konstruktiven, inhaltlichen Kontroverse.“

Die Hauptursache für schwierige Entscheidungsprozesse identifizieren die Studierende jedoch im fehlenden methodischen Handwerkzeug. „Ich weiß gar nicht, wie ich Entscheidungen treffen soll. Mir fehlt ein Plan oder eine Methode.“ Diesem Satz würden 47 Prozent der Studierenden immer, und weitere 43 Prozent der Studierenden manchmal zustimmen.

Kompetenzorientierte Lehre: Für die Profi-Entscheider von morgen

Prof. Dr. Florian Haumer, Dekan der Macromedia-Medienfakultät, ist von diesen Ergebnissen nicht überrascht: „Die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte schnell erfassen, zu strukturieren und vor dem Hintergrund von Unsicherheit und Risiko zu Entscheidungen zu kommen, ist eine Kernkompetenz in unserer digitalen Hochbeschleunigungsgesellschaft. Die Curricula der Hochschule Macromedia sind daher bereits vor Jahren auf kompetenzorientierte Lehre umgestellt worden. Unser Anspruch ist, die Studierenden am Ende des Studium als ‚Profi-Entscheider‘ zu entlassen – das trainieren sie in jedem Semester.“

Aufbau Entscheidungskompetenz: Macromedia mit curricularen und extra-curricularen Aktivitäten

402 Studierende hatten sich an der freiwilligen, anonymen Online-Befragung beteiligt, das entspricht einem Rücklauf von fast 10 Prozent der gesamten Studierendenschaft. „Die gute Beteiligung an der Befragung zeigt, wie relevant das Thema Entscheidungsmanagement für die Studierenden ist“, so Tina Blumenberg, Head of Career Services. „Mit den extracurricularen Angeboten des Career Service stützen wir die entsprechenden Kompetenzziele innerhalb der Studienprogramme.“

(IMH)