Vor jungen Hochschulabsolvent:innen aus aller Welt sprach Macromedia-Professor Dr. Gernot Wolfram über ‚Erinnerungskulturen in Deutschland‘. Der kulturwissenschaftliche Vortrag war Bestandteil des Internationalen Stipendiat:innenprogramms des Bundestages (IPS). Wie lässt sich Erinnerung vermitteln, ohne einseitig zu werden? Welche Rolle spielen nationale und internationale Perspektiven? Wie divers müssen die Stimmen sein, die über Erinnerung sprechen? Das waren zentrale Fragen im Vortrag des Kulturwissenschaftlers, der in diesem Jahr online stattfinden musste.
Jedes Jahr vergibt der Deutsche Bundestag zusammen mit der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Technischen Universität Berlin 120 Stipendien an junge Hochschulabsolvent:innen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Frankreich, Israel, Nordamerika, Zentralasien und dem arabischen Raum. Im Rahmen des fünfmonatigen Internationales Parlaments-Stipendium (IPS) lernen die Stipendiat:innen die Abläufe im Deutschen Bundestag kennen, davon drei durch Mitarbeit in einem Abgeordnetenbüro.
Prof. Dr. Gernot Wolfram von der Hochschule Macromedia wird von den Organisator:innen regelmäßig als Referent geladen. In diesem Jahr sprach der Kulturwissenschaftler und langjährige Fachreferent für Interkulturelle Kommunikation und Europäische Kulturarbeit im Team Europe der Europäischen Kommission über „Erinnerungskulturen in Deutschland“.
Im Anschluss an den einstündigen Vortrag ergab sich eine intensive Diskussion. Dabei wurde deutlich, wie wichtig auch in Zukunft der internationale Austausch ist. Insbesondere thematisierten die Stipendiat:innen Aspekte des Postkolonialismus, der Ausstellungs- und Repräsentationskulturen.
Dazu Prof. Dr. Wolfram: „Gerade in der Pandemiezeit ist das Gespräch über Geschichte, Kultur und Vermittlungsarbeit zentral. Der Rückkehr von nationalen Diskursen gilt es etwas entgegenzustellen, ein gemeinsames Nachdenken und Diskutieren über den Umgang mit Krisen, auch mit Schuld und Lektionen, die wir aus der Vergangenheit lernen können. Das hohe Niveau dieses Gespräches mit den internationalen Stipendiat:innen hat mich sehr gefreut.“
(GWO/IMH)