11.07.2024

Trends für die Zukunft: Fashion Show in Hamburg

Die Fashion Show am 6. Juli 2024 war nicht nur ein Schaufenster für die kreativen Talente der Hochschule Macromedia, sondern auch ein Beweis für die hohe Qualität der Ausbildung. „Unsere Absolvent:innen und Student:innen haben gezeigt, dass sie bereit sind, die Modebranche mit frischen Ideen und nachhaltigen Konzepten zu bereichern. Es war ein Abend voller Inspiration und zukunftsweisender Designs“, so Prof. Alena Bartschat. Nicht nur die außergewöhnliche Kreativität und das handwerkliche Können der Studierenden war ersichtlich, sondern auch wie eine neue Generation an Designer:innen mit Geschlechterrollen, Konsumverhalten und Fast Fashion umgeht.

Vor 500 Gästen präsentierten insgesamt 40 junge Designer:innen an über 100 Models ihre Kollektionen zu den Oberthemen „Epoche“ und „Limits“. Das Thema „Epoche“ diente als Grundlage und Inspiration für die Kollektionen des 2. Semesters. Wie beeinflussen Gesellschaft und Kultur die Wahrnehmung von Mode, insbesondere bei Kleidung, die gängige Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit herausfordert? Die Studierenden entwarfen zeitgenössische Kollektionen, die ihre historischen Erkenntnisse der gewählten und recherchierten Epochen mit aktuellen Themen wie Upcycling, Cross-Dressing und dem Spiel mit Geschlechteridentitäten verknüpfen.

Zum Thema „Limits“ beschäftigten sich die Studierenden des 4. Semesters mit folgenden Fragen: Wie setzen Fast Fashion und Konsumverhalten der nachhaltigen Mode Grenzen? Welche Rolle spielen Modetrends beim Setzen oder Überwinden ästhetischer Grenzen? Wie beeinflussen soziale und kulturelle Normen die Akzeptanz von Kleidung jenseits traditioneller Rollenbilder? Was sind unsere persönlichen Grenzen? Nach intensiver gestalterischer Recherche und 3D-Experimenten setzten sie zwei repräsentative Outfits um: Ein Show Piece für die Modenschau und eine daraus abgeleitete kommerzielle Variante – ein Ready-to-Wear Outfit.

Vielfalt und Kreativität im Fokus
Die diesjährige Show bot eine beeindruckende Bandbreite an Designs und Konzepten, die die individuelle Handschrift der Studierenden widerspiegelten. Von avantgardistischen Entwürfen bis hin zu femininen und eleganten Designs war für jeden Geschmack etwas dabei. „Es ist faszinierend zu sehen, wie unsere Studierenden ihre kreativen Visionen in so vielfältigen und durchdachten Kollektionen zum Ausdruck bringen. Diese Fashion Show zeigt einmal mehr, welches Talent und welche Innovationskraft in unserer Hochschule steckt“, sagte Prof. Alena Bartschat, die seit 2019 Professorin an der Hochschule Macromedia ist und zuvor bei Givenchy in Paris und beim Schweizer Luxuslabel Akris tätig war.

Besondere Kollektionen der Absolvent:innen
Franziska von Rautenkranz präsentierte eine Karikatur des männlich konnotierten Businessanzugs. Mit ihrer Kollektion thematisiert sie die Gender Pay Gap und verwendet dabei Kontraste wie Spitze und Nadelstreifenstoff, um eine sarkastische Anspielung auf den „Male Gaze“ zu schaffen. „Mich inspiriert es, komplexe Themen zu erforschen und diese in Skizzen und Entwürfen zu verbildlichen und dann in 3D zu verwirklichen.“

Yasmin Dänemark erforschte in ihrer Kollektion „Crescendo“ die Verbindung zwischen Kleidung und Persönlichkeitstypen, inspiriert von der Enclothed Cognition-Theorie. Die Kollektion zeigt die Vielfalt der Persönlichkeiten und deren Ausdruck durch Kleidung. Dänemark betonte: „Mein Kollektionsname leitet sich aus der musikalischen Terminologie ab und bedeutet eine allmähliche Steigerung der Lautstärke und Geschwindigkeit. Diese Idee habe ich auf die Mode übertragen, um die Vielfalt der Persönlichkeiten und deren Ausdruck durch Kleidung darzustellen.“

Lea Strauch, die von Tarot und Techwear inspiriert wurde, sagte: „Die Mythen und Mysterien, Schönheit und Ästhetik sowie die Kunst des Geschichtenerzählens, die Tarot in sich vereint, waren die Grundlage meiner Kollektion.“ Ihre Kollektion vereint Tarot Mythen und Mysterien mit der technischen Raffinesse der Techwear, wobei sie auf Vergoldung und komplexe Details setzt.
Lilli Färbers Kollektion feiert die Textilkunst und fördert feministische Ideale durch bunte Farben und freie Formen: „Meine Kollektion soll die Textilkunst in den Fokus stellen und diese feiern. Es geht nicht darum, anderen Menschen zu gefallen, sondern Spaß an der Mode und an sich selbst zu haben.“

Malin Timm präsentierte „TE:CH FUSION“, eine Kollektion, die die verschiedenen Jahrzehnte der Berliner Technoszene reflektiert. Die Verschmelzung von klassischen Merkmalen der Rave-Kultur mit modernen Einflüssen steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit. „Ich möchte Grenzen brechen und den Trägern meiner Outfits zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen.“ sagte Timm.