Eine Themenveranstaltung am Campus Köln der Hochschule Macromedia bot Studierenden die Möglichkeit, sich über den Krieg gegen die Ukraine, Ideen für Hilfsprojekte, aber auch über den Umgang mit Desinformation und psychische Belastungen auszutauschen.
„Sechs Wochen Krieg in der Ukraine: Was können wir als Studierende und Lehrende tun?“ – dies war das Motto einer Veranstaltung letzte Woche, die dem weit verbreiteten Gefühl der Hilflosigkeit im Angesicht des Krieges zumindest ein klein wenig entgegensetzen wollte. Vorbereitet hatte die Veranstaltung ein Team von Lehrenden und Studierendenvertreter:innen; koordiniert und moderiert hatte das Programm Prof. Dr. Holger Sievert, Leiter der Kölner Macromedia-Fakultät für Kultur, Medien und Psychologie.
Eindrücklich schilderte in einer Videoschalte zunächst Roman Goncharenko, langjähriger Osteuropa-Redakteur bei der Deutschen Welle, seine Einschätzung des aktuellen Kriegsgeschehens und der weltpolitischen Lage. Auf die Frage, was jede/r Einzelne in Deutschland jetzt tun könne, rief er dazu auf, sich für Geflüchtete zu engagieren, aber auch an Demonstrationen für den Frieden teilzunehmen: „Diese Bilder sind sehr wichtig für die Menschen in der Ukraine“, so Goncharenko im Live-Interview mit Macromedia-Professor Dr. Florian Meißner.
In einem weiteren Impuls schilderte Iris Then, die am bundesweit für die Hochschule Macromedia Coachingangebote für Studierende macht, in anonymisierter Form Belastungssituationen bei Studierenden im Kontext des Krieges. So gebe es Studierende, die um das Leben von Familienangehörigen in der Ukraine bangten; zudem erlebten Studierende mit einem russischen Hintergrund außerhalb der Hochschule Anfeindungen. Aber auch ohne einen solchen direkten Bezug sei die Verarbeitung der Geschehnisse gerade für junge Menschen oftmals nicht einfach und bedürfte teilweise Begleitung und Unterstützung, betonte Then.
Abschließend ging es in drei parallelen Workshops vertiefend um die Handlungsperspektive. Darin diskutierten Lehrende des Campus Köln sowie die Studierendenvertretung gemeinsam mit den Teilnehmer:innen konkrete Aktionen zur Unterstützung von Geflüchteten (moderiert von Klemens Hempel, Prof. Dr. Ralf Spiller), den Umgang mit seelischen Krisen (gestaltet durch Iris Then und Prof. Dr. Holger Sievert) und Tipps zur Erkennung der zahlreichen Falschinformationen zum Krieg im Netz (vorbereitet von Prof. Dr. Florian Meißner und Prof. Dr. Marlis Prinzing).
Ein engagierter und bewusster Umgang mit diesen Themen war Ziel der Workshops, in denen leidenschaftlich diskutiert und konkrete Ansätze entwickelt wurden. So wurden konkrete Ansätze für Hilfsaktionen erarbeitet, die jetzt zwischen einigen Lehrenden und der Studierendenvertretung, aber auch im Rahmen von studentischen Initiativprojekten weiterverfolgt werden sollen. Positives studentisches Feedback im Nachgang des Termins in Emails sowie auf Social Media-Kanälen unterstrich noch einmal die Notwendigkeit der lokalen Veranstaltung.
(Bericht: FME & HSI)