25.05.2023

LEXIE: Macromedia und Paris School of Business setzen gemeinsame Gründerförderung fort

Geld, Reichweite, Netzwerk: Welche Strategien machen Start-ups erfolgreich? Welche Fehler lassen sich vermeiden? Welche Arten von Gründerförderung gibt es – und welche passt zum eigenen Start-up?

Zum zweiten Mal findet in diesem Jahr die Learning Expedition for International Entrepreneurs statt, kurz LEXIE. Prof. Dr. Fabrice Periac von der Paris School of Business und Prof. Dr. Arthur Hofer von der Hochschule Macromedia hatten die Gründerförderung im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Sie steht Studierenden beider Hochschulen offen, die Start-up-Gründungen planen.

LEXIE beinhaltet je vier intensive Workshoptage am Campus der Paris School of Business und am Münchener Campus der Hochschule Macromedia. Die Studierenden arbeiten in dieser Zeit mit Entrepreneurship-Koryphäen der jeweiligen Hochschule zusammen, treffen erfolgreiche Start-up Gründer:innen und lassen sich von Industriepartnern beraten.

„Nach den Erfahrungen im vergangenen Jahr konnten wir das Programm in diesem Jahr noch gezielter auf die Bedürfnisse der Gründer:innen ausrichten. Unsere Erfahrung ist, dass die Studierenden sich noch konkretere Informationen und Handlungsempfehlungen wünschen. Die von uns intendierte internationale Perspektive ergibt sich durch die Diversität der Gruppe und die Vielfalt der Branchen eigentlich von selbst“, so Fabrice Periac.

So fanden am Münchener Campus bereits Sessions zu diesen Themen statt:

  • Forms of entrepreneurship and how to manage them
  • Understanding the ecosystem (Supporters, Communities, Investors, Incubators/Accelerators)
  • Types of funding and financing
  • Female Entrepreneurship and Inclusion in Entrepreneurship

Female Entrepreneurship and Inclusion in Entrepreneurship

Erstmalig wurde in diesem Jahr das Thema Female Entrepreneurship and Inclusion diskutiert. Management-Professorin Dr. Eva-Yasmine Kaiser vom Campus Stuttgart hob die gesellschaftliche Bedeutung von Female Entrepreneurship hervor. Weibliche Gründerinnen seien wirtschaftlich und sozial nachhaltig erfolgreich, so Kaiser, und verwies auf zahlreiche internationale Statistiken.

Ein zweites Herzensthema: Future Skills. Kaiser zeigte, wie sich Future Skills und Entrepreneurial Skills überschneiden, insofern Entrepreneurship ein breites Spektrum an Skills abfragt. Und selbst, wenn eine Entrepreneurship-Idee mal nicht zum Erfolg führe: Skills würden bleiben und die eigene Attraktivität in der Berufswelt erhöhen, so Kaiser. 

Anabel Romero: Latenter Sexismus auch im Start-up-Kontext

Anabel Romero, Co-Gründerin von PEEKUStories und Start-up-Gast an der Macromedia, kennt noch eine andere Seite weiblicher Gründergeschichten. Bei Präsentationen vor Investor:innen und in Gründerförderungen habe sie sich durchaus mit tradierten Geschlechterrollen und latentem Sexismus konfrontiert gesehen.

„Voll gut, dass ihr zwei Frauen seid, das ist ja gerade mega gefragt – aber es wäre noch besser, wenn ihr einen Mann dabei hättet, der die Zahlen verantwortet“, zitiert Romero den wohlmeinenden Ratschlag eines männlichen Vertreters.

Auch seien ihre Frisur und ihr kultureller Background kommentiert worden: „Dein Name ist spanisch. Gut, dass Du eine deutsche Co-Gründerin hast, wobei das Spanische bei dem spezifischen Produkt vielleicht sogar hilft.“

Wären vergleichbare Kommentare bei männlichen Kandidaten denkbar? Romero ist skeptisch.

Das „spezifische Produkt“ von Anabel Romero und ihrer Co-Gründerin Nicole Gruber ist eine Website, auf der erotische Literatur rund um die weibliche Lust abonniert werden kann: www.peekustories.com

„Erotische Inhalte im Netz sind bislang ganz überwiegend von einer männlichen Perspektive geprägt. Peekustories will weibliche Lust enttabuisieren. Der usergenerierte Content ist eine Einladung an die Abonnent:innen, ihre Fantasien zu teilen und ihre Wünsche zu entdecken“, so Romero.

„Ich nehme viele Insights aus dem Bericht von Anabel mit“, sagt Kade, Studentin der PSB und der University of Pennsylvania. „Ich wusste, dass Gender ein großes Thema in der Corporate World ist und erkenne jetzt, dass das im Start-up-Kontext vielleicht gar nicht so viel anders ist. Daran will ich auch mit meinem eigenen Start-up im Health Care Segment arbeiten.“

Learning Expedition for International Entrepreneurs: Fortsetzung folgt

Prof. Hofer, Mit-Initiator auch der Macromedia Start-up-Community, ist sehr zufrieden mit dem ersten Teil der LEXIE-Initiative und freut sich bereits auf die Fortsetzung in Paris.

„Ich bin sehr beindruckt von den Studierenden. Das waren intensive, lebhafte Tage in München. Ein riesiges Dankeschön geht an unsere fantastischen Experten. Ihre Expertisen waren der Turbo für die gemeinsame Arbeit“, freut sich Arthur Hofer über den gelungenen ersten Teil von LEXIE 2023.

(IMH)