06.06.2019

Macromedia-Studie: Erfolgsfaktoren von Social Intranets

Soziale Medien in der internen Kommunikation haben noch längst nicht alle Organisationen nachhaltig erreicht. Dabei scheinen (zu) starre Hierarchien ein zentraler Hindernisgrund für den Erfolg von Social Intranets zu sein. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie der Hochschule Macromedia in Kooperation mit der Full-Service-Intranet-Agentur HIRSCHTEC, der zwei ähnliche Studien 2013 und 2016 vorausgegangen waren und über die die Fachzeitschrift prmagazin in ihrer aktuellen Ausgabe ausführlich berichtet.

Auffällig sei vor allem die gestiegene Bedeutung von internen sozialen Medien in deutschen Unternehmen, so eine Haupterkenntnis der von Prof. Dr. Holger Sievert geleiteten Studie. Geht es etwa um Kommunikation auf gleicher Hierarchieebene, so messen inzwischen mehr als ein Drittel der Befragten (knapp 35 Prozent) den Plattformen eine große oder sehr große Rolle bei. 2016 war es nur ein Fünftel (gut 20 Prozent), noch einmal drei Jahre früher nur ein Achtel der Befragten (rund 12 Prozent). Bei der Kommunikation über verschiedene Hierarchieebenen hinweg scheinen aktuell Social Media jedoch nur für gut 31 Prozent der Studienteilnehmer wichtig zu sein. Dennoch ist auch hier eine deutliche Steigerung gegenüber den Ergebnissen aus den Vorgängerstudien festzustellen, bei denen damals die Werte für gleiche und unterschiedliche Hierarchieebenen quasi gleichauf lagen. Das legt den Schluss nahe, dass die digitale Kommunikation vor allem durch zu starke hierarchische Einwirkungen gebremst werden kann.

Unter dem Titel „Kein Quantensprung“ stellt die Fachzeitschrift pr magazin die Studie von Hochschule Macromedia und der Full-Service-Agentur HIRSCHTEC in seiner Juni-Ausgabe ausführlich vor.

Offener Umgangsstil, klarere Richtlinien und flache Hierarchien fördern Social-Intranet-Nutzung

Danach gefragt, was in ihrer Unternehmenskultur geschehen muss, damit soziale Medien (noch) besser und schneller akzeptiert werden, geben fast drei Viertel (73 Prozent) an, dass es einen offenen Umgangsstil braucht – gefolgt von klareren Richtlinien (62 Prozent) und flacheren Hierarchien (45 Prozent). „Speziell was die Forderung nach flacheren Hierarchien betrifft, können wir sagen, dass sie immer lauter wird. Schon heute wünschen sich 45 Prozent der Befragten weniger starre Hierarchien. Und was auch auffällt: Obwohl zwei Drittel der Umfrageteilnehmer sagen, dass der Wissensaustausch in ihrem Unternehmen unterstützt wird, kommen nur bei 42 Prozent auch agile Methoden zum Einsatz. Hier gibt es für Organisationen offensichtlich noch eine Menge zu tun“, so Prof. Dr. Holger Sievert, Studienleiter und Head der Fakultät Medien an der Hochschule Macromedia Köln.

Bedeutung von internen Social Media verhält sich nicht proportional zur Unternehmensgröße

Interessant wird es auch, wenn man die Nutzung von Social Intranets und vergleichbaren Kommunikations- und Kollaborations-Tools im Hinblick auf die Mitarbeiterzahl im Unternehmen betrachtet. Anders als vielleicht angenommen, verhält sich die Bedeutung nicht komplett proportional zur Unternehmensgröße – vielmehr ist sie bei mittelständischen Firmen mit 50 bis 249 Mitarbeitenden (31 Prozent) am stärksten. Lutz Hirsch, geschäftsführender Gesellschafter des Studienpartners HIRSCHTEC, erklärt sich dies so: „Kleine und mittelständische Unternehmen sind, allein schon aufgrund ihrer strukturellen Organisation, oft etwas flexibler und können daher neue digitale Lösungen schneller einführen. Dazu kommt, dass – anders als noch vor ein paar Jahren – moderne Plattformen für die interne Kommunikation und Zusammenarbeit deutlich kostengünstiger umzusetzen sind.“

Neben den erwähnten allgemeinen Trends sowie ersten Aspekten zur Organisationskultur hat die Studie auch die Themen Usability und Design, Vertrauen und interne Influencer, Führung sowie Evaluation bezogen auf Social Intranets untersucht. Die einzelnen Ergebnisse werden ab Sommer 2019 in verschiedenen Fachzeitschriften veröffentlicht und im Rahmen von Konferenzen vorgestellt. Den Auftakt macht die in diesen Tagen erscheinende Juni-Ausgabe der Fachzeitschrift prmagazin, die gleich acht Seiten exklusiv der Studie widmet.

Über die Studie
Die drei zugrunde liegenden Befragungsstudien wurden 2013, 2016 und 2019 jeweils im Januar durchgeführt. Die Studie bildet jeweils eine gute Auswahl deutscher Unternehmen ab und ist bezüglich der Entwicklungstendenzen vergleichbar aufgrund der ähnlichen Zusammensetzung der Verteiler und Teilnehmenden in allen Jahren. In diesem Jahr nahmen insgesamt 352 Personen aus deutschen Unternehmen an der online-basierten Umfrage teil.

Über HIRSCHTEC
Seit 2005 digitalisiert HIRSCHTEC interne Kommunikation und Zusammenarbeit. Als Full-Service Intranet Agentur hat sich HIRSCHTEC auf die schlüsselfertige Einführung von Intranets und Kollaborationslösungen spezialisiert. Der Hauptstandort in Hamburg wird durch Büros in Düsseldorf, Berlin, Mannheim, München, Wien und Zürich ergänzt. Das heute 106-köpfige HIRSCHTEC-Team begleitet Kunden wie die Deutsche Bahn, Deutsche Bundesbank, Air Liquide, Siemens Gamesa, Stadtwerke Düren, FRoSTA und Weleda. Die 360-Grad-Agentur gehört laut BVDW-Ranking 2019 zu den 50 größten Digitalagenturen in Deutschland und belegt Platz 3 unter den am schnellsten wachsenden.

Über das prmagazin
Das prmagazin ist die führende Fachzeitschrift für die Kommunikationsbranche im deutschsprachigen Raum. Es liefert monatlich aktuelle Nachrichten, Analysen, Hintergrundberichte und kommunikationswissenschaftliche Forschungsergebnisse zu PR-Strategien, Kampagnen, Trends und Personalien. Kernzielgruppe sind Kommunikationsprofis in Unternehmen und Organisationen, PR-Agenturen, Wissenschaft & Ausbildung bis hin zu Journalisten. Das prmagazin erscheint im 50. Jahrgang im Medienhaus Rommerskirchen. www.prmagazin.de