04.04.2022

Messen als Erfolgsfaktor: Macromedia & Visable befragen den Mittelstand

Die Messewirtschaft gehört zu den Branchen, die unter der Corona-Pandemie am stärksten gelitten haben. Gemeinsam mit dem B2B-Online-Marketing-Experten Visable hat die Hochschule Macromedia Hamburg in einer Online-Befragung das aktuelle Stimmungsbild des Mittelstands in Bezug auf Messen erfragt.

Konzeption und Umsetzung der Studie waren im Master-Kurs „Forschungsorientiertes Projekt“ angesiedelt. Involviert waren Studierende der Studiengänge Medien- und Kommunikationsmanagement und Business Management.

Der betreuende Dozent Prof. Dr. Christian Rudeloff, Professor für Medienmanagement, fasst das Ergebnis zusammen: „Präsenzmessen mit persönlichen Kontakten haben immer noch einen sehr hohen Stellenwert. 97 Prozent der Befragten nennen das persönliche Gespräch als Hauptgrund für ihren Messebesuch. Immerhin 24 Prozent der Befragten können sich allerdings vorstellen, in Zukunft stärker in digitale Messekonzepte zu investieren. Das Problem dabei: Die passenden Angebote fehlen.“

Die Untersuchung wurde von der Hochschule Macromedia Hamburg im November 2021 als Online-Befragung durchgeführt. Visable verteilte den Fragebogen an Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Insgesamt nahmen 375 Personen im Namen ihres Unternehmens an der Befragung teil.

Messe sind erfolgskritisch: KMUs setzen auf persönliche Kontakte

Der Wegfall von Präsenzmessen hat nicht nur die Messewirtschaft selbst belastet: Er hat zu einem Rückgang der eigenen Geschäftskontakte geführt, sagen zwei Drittel (66 Prozent) der befragten Mitarbeiter aus vorwiegend kleinen und mittleren Unternehmen. Konkret schätzen sie, dass sich die Zahl ihrer Kontakte im Vergleich zu 2018 um fast ein Viertel (23 Prozent) reduziert hat. 60 Prozent der Befragten nutzen Messen als Besucher, fast die Hälfte davon (46 Prozent) waren vor der Pandemie sogar auf mindestens drei Messen pro Jahr. 56 Prozent stellten selbst auf Messen aus.

Wichtigste Beweggründe: Die Anbahnung von Kontakten (44 Prozent) und Wissenserweiterung (43 Prozent) bei den Messebesuchern.

Bei den Ausstellern nennen nahezu alle Befragten die persönlichen Gespräche (97 Prozent) als Grund, danach folgt die Stärkung des Kundenvertrauens (63 Prozent). Diese Bedürfnisse sehen die Studienteilnehmer bei den bisher vorhandenen digitalen Messe-Alternativen nur unzureichend erfüllt.

Virtuelle Messe-Modelle: Noch überwiegen die Barrieren 

Dabei lassen sich die Befragten durchaus auf digitale Möglichkeiten ein: 42 Prozent haben bereits an Live-Webinaren teilgenommen, 38 Prozent nutzen digitale Plattformen und Marktplätze, 30 Prozent Online-Meetings mit Breakout-Sessions. Die Erfahrungen mit digitalen Messealternativen sind insgesamt aber eher negativ, es gibt deutliche Barrieren für die Akzeptanz hybrider und virtueller Modelle. Besonders vermissen die Befragten dort den persönlichen Kontakt und die Gespräche. 29 Prozent der Befragten geben außerdem an, dass es einfach noch keine ideale Plattform für digitale Messen gebe.

Peter F. Schmid, CEO von Visable, ergänzt: „18 Prozent der Befragten nennen die fehlende Digitalisierung im Unternehmen als Hindernis für virtuelle Messemodelle. Das zeigt einmal mehr, dass wir bei der digitalen Transformation in Deutschland endlich den Turbo zünden müssen.

Und: 21 Prozent der Befragten sehen eine fehlende Motivation der Mitarbeiter, sich auf digitale Messen einzulassen. Offenheit für Neues bei den Unternehmen und eine klare strategische Umorientierung auf Seiten der klassischen Messebetreiber in Richtung Digital würde die Belegschaft der Firmen sicher motivieren und diese Bereitschaft deutlich steigern.“

Informationen zum Studiengang Medienmanagement B.A. und Medien- und Kommunikationsmanagement M.A. gibt es hier.

(CHR/IMH)