14.04.2022

Statussymbol Naturkosmetik? Macromedia-Professor für das FAZ-Magazin

Eine Kosmetikmarke als Distinktionsmerkmal der gehobenen Mittelschicht? Diesem Phänomen geht FAZ-Redakteurin Jennifer Wiebking im Artikel „Große Seifenoper“ am Beispiel der Marke Aesop nach. Ihr wichtigster Experte bei der Erläuterung der markenpsychologischen und marketingstrategischen Zusammenhänge: Prof. Dr. Dominik Pietzcker von der Hochschule Macromedia.

„Wenn Journalisten und Romanautoren das Leben ihrer Protagonisten genauer beschreiben wollen, dann ist mit der Erwähnung von Aesop im Badezimmer einiges geklärt“, schreibt Jennifer Wiebking in der Einleitung ihres Beitrags für das FAZ-Magazin. Und auch Badezimmerhersteller würden vorzugsweise Aesop auf Ablagefläche platzieren, um ihre Produkte zu inszenieren.

Wie kommt es zu dieser herausragenden, sinnstiftenden Aufladung von Alltagskosmetik? Gibt es neben der von der Redakteurin selbst bezeugten außerordentlichen Sinnlichkeit der Produkte, neben der Qualität der organischen Inhaltsstoffe und ihrem politisch korrekten Anbau weitere Faktoren, die den Erfolg von Aesop in den westlichen Industrienationen erklären?

Marken können Anker sein, zitiert sie Prof. Dr. Dominik Pietzcker. Anker, die derzeit gerade die gehobene Mittelschicht nötig hätte. Durch schnellen Wandel, Liberalisierung der Arbeitsverhältnisse und Entwicklung des Wohnungsmarktes sei eine hohe subjektive Unsicherheit entstanden: „Wir können heute zur gehobenen Mittelschicht gehören und morgen entlassen werden: Sicherheit ist ein rares Gut“, so der Experte für Marken- und Werbepsychologie.

Selbstverständlich könne das Kosmetikprodukt den faktischen Wandel nicht ändern. Wohl aber könne für inneres Wohlgefühl sorgen: „Mit seinem Versprechen auf Ehrlichkeit, Achtsamkeit und Entschleunigung bedient Aesop die innereren Bedürfnisse dieser Gruppe geradezu spiegelbildlich“, so Pietzcker im Beitrag „Große Seifenoper“ von Jennifer Wiebking.

Informationen zur Studienrichtung Brand Management (B.A.) gibt es hier.

Informationen zur Studienrichtung Marken- und Werbepsychologie (B.A.) gibt es hier.

(IMH)