Seit 2016 forscht Prof. Dr. Timo Becker von der Hochschule Macromedia in Freiburg zum Thema „Organizational Constraints in the Media and Technology Industries“. Wissenschaftlicher Partner ist Prof. Keith Hunter Ph.D. von der University of San Francisco. Im Rahmen umfangreicher Experteninterviews im Silicon Valley setzen die beiden ihre Forschung jetzt fort.
Welche Faktoren hindern Mitarbeitende daran, ihren Job bestmöglich auszuführen? Damit beschäftigt sich das Konzept der Organizational Constraints. Bereits zum zweiten Mal befragten Prof. Dr. Timo Becker und Prof. Keith Hunter Ph.D jetzt Führungskräfte von Technologie- und Medienunternehmen wie Google, Facebook, Ideo, Tesla, Western Digital, Pinterest, Linked In, Red Hat, um die Stichhaltigkeit dieses Ansatzes zu überprüfen.
Organizational Constraints sind Faktoren am Arbeitsplatz, die Mitarbeitenden hindern, ihren Job bestmöglich auszuführen. Zeigen Mitarbeiter in den Augen ihrer Vorgesetzten ungenügende Leistungen, erklären Führungskräfte das oft mit mangelnder Qualifikation oder fehlender Motivation. Nach dem Modell der Organizational Constraints gibt es dafür jedoch vielfältige Ursachen, die von der ungenügenden Bereitstellung von Arbeitsmaterialien bis hin zu ungenügender Information durch Vorgesetzte reichen. In Interviews mit Führungskräften aus dem Silicon Valley (Narrative Inquiry) haben Becker und Hunter entsprechende Faktoren abgefragt. Den Aussagen der Führungskräfte haben sie Aussagen von ca. 250 Mitarbeitenden gegenübergestellt, die über eine Fragebogen-Erhebung (Qualtrics) durchgeführt wurden.
Das Silicon Valley eignet sich als Untersuchungsregion hervorragend, ist es doch weltweit für seine arbeitnehmerfreundliche Unternehmenskultur bekannt – kostenloses Essen, Freizeitangebote und Kinderbetreuung gehören zu typischen Benefits. Wie die Untersuchungen von Prof. Becker und Prof. Hunter zeigen, werden die traumhaften Bedingungen jedoch von bestimmten Faktoren überschattet. Dazu zählen die hohe Arbeitsbelastung und Ergebnisverantwortung des Einzelnen bei fehlender Unterstützung und Information durch die Vorgesetzten.
Interessanterweise gab es einen Faktor, den Becker und Hunter als wiederkehrendes Thema in allen Interviews erlebten: die Klage über zu viele zeitraubende Sitzungen. Die Befragten nehmen Meetings als extreme Zeitfresser wahr, die zudem das Hauptziel verfehlten, nämlich die Mitarbeitenden besser zu informieren. Ein sicherlich interessantes Ergebnis nicht nur für US-amerikanische Unternehmen …
Mehr zu den Studienrichtungen am Campus Freiburg erfahren Sie hier.
(TBE / ANK)