24.01.2023

Persönlichkeiten feiern: das Leipziger Kalenderprojekt

Einige Zeit sah es so aus, als hätte die Fotografie das Monopol für Porträts übernommen. Gerade in Magazinen und Zeitungen schien es nicht nur authentischer, handelnde Personen zu fotografieren, sondern auch ökonomischer.

Doch die Porträtzeichnung ist zurück. Das Storytelling und die Aura, die ein Porträtbild durch die Wahl von Kontext und Attributen leisten kann, hat ihr ein echtes Comeback beschert. So gehört die Porträtzeichung wieder zu den festen Auftragsformaten, die junge Illustrator:innen aus Redaktionen und Verlagshäusern erhalten.

An der Hochschule Macromedia ist diese Disziplin fester Bestandteil des Designstudiums.

„Ein gelungenes Porträt ist ein Gesamtkunstwerk. Es setzt eine gute Kenntnis von Leben und Werk der porträtierten Person voraus, von Eigenheiten, Vorlieben, Gewohnheiten … Insofern arbeiten die Design-Studierenden hier sehr konzeptionell“, so Prof. Sandro Pezzella.

Im Kurs „Aktuelle Themen in Illustration“ hat er 14 Bachelor-Studierende vom Campus Leipzig eine Porträt-Serie erstellen lassen. Unterstützt wurde er von dem Dozierenden Florian Hüther, der die begleitende Übung leitete. Aufgabe der Erst- und Zweitsemester-Studierenden war es, je vier Bildideen zu positiv konnotierten Persönlichkeiten der Menschheitsgeschichte zu entwickeln und umzusetzen.

Coco Chanel, Ingeborg Bachmann, Albert Schweitzer – die Studierenden wählten eine große Bandbreite an Persönlichkeiten. Sie recherchierten Lebensläufe und Lebensumstände, lasen sich in Veröffentlichungen und Biographien ein, beschäftigten sich mit Weltanschauung und privatem Umfeld der Porträtierten.

Diese Beschäftigung war Ausgangspunkt für die Entwicklung eines Bildkonzepts, in dem Setting und Farbkonzept, Kleidung und Attribute der Persönlichkeit schlüssig in Beziehung gesetzt wurden mussten.

Dann begann ein iterativer Prozess der Verdichtung: Zu jeder Bildidee, zu jeder Illustration gab es intensive Feedbackschleifen von den Dozierenden, so dass die Studierenden am Ende des Semesters ausgereifte, ganzheitliche Kompositionen präsentieren konnten.

Die zwölf überzeugendsten Arbeiten wurden in einem Jahreskalender zusammengefasst und gedruckt.

„Das sind echt starke Arbeiten geworden“, lobt Pezzella seine Schützlinge. „Die Studierenden haben sich enorm entwickelt in diesem Semester. Ich bin sehr zufrieden.“

Finden wir auch – Glückwunsch nach Leipzig.

Informationen zum Designstudium B.A. gibt es hier.

(IMH)