09.03.2022

Seitenwechsel von Journalist:innen: Macromedia-Expertin im Deutschlandfunk

Journalismus ist gegenüber der breiten Öffentlichkeit verantwortlich, Sprecher und Redenschreiber gegenüber dem Politiker, für den sie kommunizieren.

Warum es wichtig ist, dies genau zu erklären, erläutert Prof. Dr. Marlis Prinzing vom Campus Köln der Hochschule Macromedia im Interview mit dem Deutschlandfunk:

DLF-Sendung „Breitband“ (26. Februar 2022)

Von der Politikbeobachtung zur Politikkommunikation

Seitenwechsel als Sprecher oder Redenschreiber z.B. für Politiker sind reizvoll für beide Seiten, für Medien und Politik. Aber sie nähren den Pauschalverdacht, beide Seiten steckten sowieso unter einer Decke.

Auch deshalb müssen jeweils die mit diesen Positionen verbundenen, sehr unterschiedlichen Aufgaben auch öffentlich gut erklärt werden, sagt die Journalismusprofessorin und Ethikforscherin im Interview mit DLF-Moderatorin Katja Bigalke in der Sendung „Breitband“ am 26. Februar 2022.

Hofmann, Brost, Gammelin: Wechsel zur neuen Legislaturperiode

Solche Seitenwechsel gibt es vor allem zu Beginn neuer Legislaturperioden und Amtszeiten. Christiane Hoffmann, zuletzt Autorin im Hauptstadtstudio des „Spiegel“, wurde Ende 2021 stellvertretende Regierungssprecherin. Bundespräsident Frank Walter Steinmeier möchte, dass Marc Brost, Co-Politikchef bei der „Zeit“, ihm Reden schreibt und dass Cerstin Gammelin, bisher stellvertretende Chefin des Parlamentsbüros der „Süddeutschen Zeitung“, seine Sprecherin wird. Auch schon z.B. unter Willy Brandt oder Helmut Kohl gab es solche Seitenwechsel – und manchmal sogar wieder zurück in den Journalismus: Ulrich Wilhelm war Journalist beim Bayerischen Rundfunk (BR), dann Sprecher von Edmund Stoiber und danach beim BR Intendant.

„Früher wurde darüber wenig gesprochen, heute zum Glück mehr. Und verboten ist dies alles nicht, aber es muss zumindest transparent sein. Das ist entscheidend für die Glaubwürdigkeit beider Seiten. Studien belegen, dass Menschen, die Medien trauen, auch der Politik eher trauen. Und umgekehrt“, so Prinzings Fazit.

Informationen zum Studiengang Journalismus B.A. gibt es hier. 

(MPR/IMH)