27.04.2021

SHQUARED: Macromedia-Absolventen gründen Purpose-Unternehmen

Mehr Vielfalt im Viertel durch die Mehrfachnutzung von Gewerbeflächen: das ist Grundidee von SHQUARED. Vier Gründer:innen haben die Vermittlungsplattform als Purpose-Unternehmen gegründet, darunter zwei Absolvent:innen der Hochschule Macromedia. Wir gratulieren Daniela Weinhold, Julian Nitsche, Nastasia Broda und Christian Kink zu ihrer Geschäftsidee und wünschen für die Zukunft viele erfolgreiche Matches.

Sie bezeichnen sich scherzhaft als „Tinder für Gewerbeflächen“ oder als „Parallelnutzungs-Pioniere“: SHQUARED ist ein Vermittlungsdienst, der Mieter von Gewerbeflächen mit anderen Gewerbetreibenden zusammenbringt, die die Flächen in den Ruhezeiten nutzen wollen. Die kombinierte Wortschöpfung steht für „shared“ und „square“ – der geteilte Quadratmeter. In diesem Video erhält man einen prima Eindruck.

Die Beispiele erfolgreicher Matches sind bereits zahlreich. Da ist der Yogalehrer, der an den Ruhetagen in einem Restaurant unterrichtet; der Friseur, der die Haare seiner Kunden vormittags in einer Bar schneidet. Da ist die Goldschmiedin, die ihre Arbeiten sonntags in einem Blumenladen anbietet oder der Malkurs, der die Kreativwerkstatt eines privaten Kindergartens in den Abendstunden nutzt. Am Ende profitieren alle: die Flächenbetreiber:innen können ihre Kosten reduzieren, kleinere Gewerbetreibende können ihr Gewerbe mit überschaubaren Fixkosten ausüben – und die Nachbarschaft freut sich über zusätzliche Serviceangebote.

Macromedia-Absolventin Weinhold: Schluss mit ineffizienter Flächennutzung

„Die Möglichkeiten sind so vielfältig“, sagt Daniela Weinhold. „Es ist wirklich enorm, wie viele ineffizient genutzte Flächen es gibt. Uns kam die Idee zu SHQUARED, als wir für unser eigenes Pop-up-Cafe Bananaleaf Flächen zur Zwischennutzung gesucht haben.“

Für das Konzept ihres Pop-up-Cafes Bananaleaf haben Daniela Weinhold und die Co-Gründerin Nastasia Broda zwischenzeitlich den deutschen Gastro-Gründerpreis erhalten. Und auch SHQUARED hat sich entwickelt sich hervorragend: mittlerweile arbeiten acht Mitarbeiter:innen für das Vermittlungsportal. Zum Portal geht es hier: https://company.shquared.de/

Macromedia-Absolvent Nitsche: Gründliche Absicherung für Nutzungspartner

Am Anfang stand eine gründliche rechtliche und versicherungsrechtliche Prüfung der Geschäftsidee, erzählt Co-Gründer von SHQUARED und Macromedia-Alumnus Julian Nitsche. „Diese Phase war nicht trivial. Wir haben mit den relevanten Behörden gesprochen ebenso wie mit Juristen und Versicherungsexperten. Heute stellen wir unseren Nutzern Checklisten, Handlungsempfehlungen und Musterverträge zur Verfügung, durch die sich beiden Seiten risikolos auf die Mehrfachnutzung einlassen können.“

Purpose-Unternehmung: „Erfolg heißt, dass alle profitieren.“

Was SHQUARED von den meisten Unternehmensgründungen unterscheidet: es geht den Münchenern nicht um Gewinnmaximierung. „Wir glauben an das WIR in Wirtschaftlichkeit“ lautet ein Mantra der Unternehmer:innen. Am 1. Mai 2020 ist SHQUARED deshalb zum Purpose Unternehmen geworden.

Dabei werden alle unternehmerischen Aktivitäten einem klaren Unternehmenszweck („Purpose“) untergeordnet und das Unternehmen in Verantwortungseigentum geführt. Satzungsgemäß haben die Gründer:innen 1 % Stimmrecht an die gemeinnützige Purpose Stiftung abgegeben. Dadurch kann die Stiftung per Veto-Recht bei allen unternehmerischen Entscheidungen einschreiten, die nicht mit den Grundsätzen des Verantwortungseigentums übereinstimmen.

Eine weitreichende Festlegung, mit der die Gründer:innen von Shquared sich sehr wohl fühlen, wie sie in diesem Beitrag erläutern.

(IMH)