27.07.2021

Streaming-Anbieter unter Druck: Macromedia-Professor kommentiert im WDR

Ein Ausschuss des britischen Parlaments fordert, dass Künstlerinnen und Künstler deutlich stärker an den Einnahmen der Musikstreaming-Plattformen beteiligt werden als bisher . Von jetzt 13 Prozent könnte der Anteil auf dann 50 Prozent steigen – ein wegweisender Vorstoß auch für andere Märkte. Für den Westdeutschen Rundfunkt berichtet Niklas Rudolph. Als Experte in der Sendung äußert sich Prof. Dr. Martin Lücke von der Hochschule Macromedia Berlin.

Ein Jahr lang hat ein Ausschuss des britischen Parlaments Interpreten, Manager und Tech-Bosse zu dem Verwertungsmodell der Streaming-Plattformen befragt. Wie ihre Recherche zeigt, seien im vergangenen Jahr mit 114 Millarden Musikstreams über eine Milliarde britische Pfund eingenommen worden, von denen lediglich 13 Prozent bei den Künstlerinnen und Künstlern angekommen seien. Im seinem Abschlussbericht fordert der Ausschuss eine Umverteilung: Die Einnahmen seien zu gleichen Teilen zwischen Rechteinhaber:innen und Künstler:innen aufzuteilen.

 Auch über eine andere Facette des Wertschöpfungsmodells geht es in dem WDR-Beitrag. So kritisiert die Managerin eines britischen Klassik-Labels, dass die Abonnent:innen der Streamingplattformen weder Transparenz noch Einfluss auf den Einsatz ihrer Monatsbeiträge hätten. Dabei könnten sie mit diesem Wissen eine ausgesprochene Marktmacht ausüben, erläutert Musikmanagement-Professor Martin Lücke vom Campus Berlin. „Dann kann ich einfach zum anderen Portal gehen, das vielleicht ein anderes Modell aufgelegt hat. Und diese Marktmacht haben die Nutzerinnen und Nutzer eigentlich gerade dann, wenn es noch mehrere andere Streaming-Anbieter gibt, die vielleicht einmal auch dahingehend unterscheiden werden.“

Ein spannender Beitrag, hier nachzuhören in der Mediathek des WDR.
Informationen zur Studienrichtung Musikmanagement (B.A.) gibt es hier.

(IMH)