06.08.2024

Studieren mit KI: Macromedia setzt auf digitale Zukunft

Die Hochschule Macromedia beweist, dass die Zukunft der Hochschulbildung durch Künstliche Intelligenz (KI) nicht nur möglich, sondern bereits Realität ist. Seit dem Wintersemester 2022/23 fördert die Hochschule die Nutzung von KI für Studierende und Lehrende aktiv und setzt damit neue Standards in der Lehre. Das aktuelle Whitepaper „Künstliche Intelligenz an Hochschulen: Auswirkungen auf Noten, Studierendenerfahrung und Lehre“ von Prof. Dr. Joschka Mütterlein et. al. zeigt, wie KI den Bildungsalltag transformiert.

Künstliche Intelligenz wird in der zunehmend digitalisierten Berufswelt eine immer wichtigere Rolle spielen. KI kann Arbeitsprozesse effizienter gestalten, innovative Lösungen ermöglichen und neue Berufsfelder eröffnen. Während viele Hochschulen noch vorsichtig agieren oder den Einsatz von KI in ihrer Lehre beschränken, hat die Hochschule Macromedia beschlossen, KI aktiv in den Bildungsalltag zu integrieren. Diese Entscheidung zielt darauf ab, Studierende bestmöglich auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorzubereiten. Im Vergleich zu anderen Bildungseinrichtungen, die KI oft nur am Rande behandeln, zeigt Macromedia, wie KI verantwortungsvoll und effektiv in die akademische Ausbildung eingebunden werden kann.

Die Realität der KI-Nutzung an Hochschulen: Überraschende Erkenntnisse
Die Hochschule Macromedia hat über 10.000 Projektarbeiten und fast 600 Bachelorarbeiten analysiert, um die Auswirkungen der KI-Nutzung zu untersuchen. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass Studierende bei erlaubter Nutzung von KI in Massen darauf zurückgreifen und keine Eigenleistung mehr einbringen, zeigt die Analyse ein anderes Bild: Nur 2,4% der Studierenden nutzten KI intensiv. Selbst bei einer verpflichtenden KI-Nutzung im Wintersemester 2023/24 nahmen rund ein Viertel der Studierenden lieber eine schlechtere Note in Kauf, als KI zu verwenden. Diese Ergebnisse widerlegen die Sorge, dass KI den Lernprozess und die Eigenleistung der Studierenden untergräbt. Tatsächlich bleiben die Durchschnittsnoten nahezu unverändert, was darauf hinweist, dass der KI-Einsatz nicht automatisch zu besseren Noten führt, sondern dass die Studierenden weiterhin eigenständig arbeiten müssen.

Fünf Typen von KI-Nutzer:innen an der Hochschule
Die Studie identifiziert fünf verschiedene Typen von KI-Nutzer:innen unter den Studierenden: Zögerliche, Pragmatische, Innovatoren, Schummler und Verpeilte. Die Mehrheit der Studierenden gehört zu diesen drei Typen: die Zögerlichen, die KI eher nicht nutzen, da sie den Aufwand höher einschätzen, als beim selber Verfassen, die Pragmatischen, die KI in geringem Maße für Ideensammlungen und Formulierungshilfen nutzen und den Verpeilten, die trotz aller Bemühungen der Hochschule nicht realisiert haben, dass der Einsatz von KI erlaubt und erwünscht ist.

Zeitgewinn und neue Prüfungsformate
Eine Umfrage unter 122 Lehrenden und 369 Studierenden ergab, dass über 51 Prozent der Lehrenden durch den Einsatz von KI-Tools wöchentlich 1-5 Stunden einsparen. Gleichzeitig erwarten über 53 Prozent der Befragten, dass KI-basierte Tools Prüfungsformate verändern werden. Die Hochschule Macromedia experimentiert bereits mit neuen, kreativen Aufgabenstellungen, die eigenständiges Denken fördern und KI als unterstützendes Werkzeug nutzen.

Klare Regeln für den KI-Einsatz
Macromedia hat als Vorreiter klare Leitlinien für den Einsatz von KI in wissenschaftlichen Arbeiten eingeführt. Diese umfassen die detaillierte Dokumentation aller verwendeten KI-Systeme und Prompts, um Transparenz und Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten, wie zum Beispiel ein KI-Verzeichnis in Hausarbeiten. Diese Maßnahmen fördern die digitale Kompetenz der Studierenden und setzen neue Standards im Bildungsbereich.

Zukunft der Hochschulbildung: Chancen und Herausforderungen
Die Ergebnisse des Whitepapers zeigen, dass der Einsatz von KI in der Hochschulbildung sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Studierende und Lehrende erkennen die Vorteile von KI, dennoch besteht ein Bedarf an Schulungen zur Bewertung der KI-Ergebnisse. KI ist ein wichtiges Werkzeug, dessen Umgang Studierende mit Hilfe von Hochschulen erlernen müssen – Verbote sind hier der falsche Weg. Das gilt ganz besonders im Hinblick auf die erste Generation an Arbeitskräften, die KI in Ihrer Karriere intensiv nutzen wird und die die Hochschule nur vernünftig im Umgang mit KI schulen kann, wenn ein offener und reflektierter Umgang ermöglicht wird. Hochschulen haben die einzigartige Möglichkeit, als geschützter Raum für Experimente und Lernen zu fungieren und die aktuelle Generation zu einem reflektierten Umgang mit KI zu befähigen.