Manipulative Fehlinformationen bis hin zu Verschwörungstheorien können Unsicherheiten im Zusammenhang mit COVID-19 verstärken und wichtige zivilgesellschaftliche Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie unterlaufen. Marlis Prinzing, Journalistik-Professorin an der Hochschule Macromedia in Köln, stellt in ihrem Blogbeitrag „Ein Fall für die Wissenschaft“ im österreichischen ‚Standard‘ mehrere wissenschaftliche Befunde zu dem Thema vor. Sie zeigt, wie Desinformationen rund um COVID-19 aussehen und wie man Menschen mit einer klaren Wissensstrategie gegen diese Desinformationen ‚impfen‘ kann.
Wie lassen sich Desinformationen erkennen? Welche Argumentationsmuster sind typisch für Corona-Leugner?
Um hier ein entsprechendes Bewusstsein zu entwickeln, verweist Prof. Dr. Marlis Prinzing von der Hochschule Macromedia Köln in ihrem Blogbeitrag „Ein Fall für die Wissenschaft“ auf das Onlineportal „Klimafakten“. Basierend auf den Arbeiten des US-amerikanischen Kognitionswissenschaftler John Cook werden dort fünf Hauptmechaniken der Desinformation beschrieben:
Erstens Pseudo-Experten als Quelle relevanter Einwände, zweitens Logikfehler (z.B. werden aus korrekten Informationen falsche Schlüsse gezogen), drittens unerfüllbare Erwartungen an die Wissenschaft („ich kenne keinen Corona-Kranken, also gibt es das nicht“), viertens Rosinenpickerei (Informationen werden bewusst so gewählt, dass sie die eigene Position stützen), und fünftens Verschwörungsmythen (Unterstellung geheimer Bünde, Absichten, Machenschaften).
Marlis Prinzing überträgt diese Prinzipien auf Journalismus. Er könne sich solche Prinzipien auch für andere komplexe Themen zunutze machen. Sie schreibt, „Wer diese Mechaniken versteht und erkennt, geht verzerrten Informationen nicht auf den Leim und schützt sich damit selbst. Ein darin geschultes Medienpublikum kann im Schulterschluss mit den Faktencheckern in Medienhäusern und in anderen Institutionen eine gesunde Debattenkultur, eine konstruktive Krisenbewältigung und ein besseres Miteinander in der Gesellschaft fördern.“
Den Blogeintrag in der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ gibt es hier.
Weitere Informationen zum Journalistik-Studium an der Hochschule Macromedia gibt es hier.