07.11.2022

Wenn die Tagesschau tanzt: Forschungsprojekt zu TikTok und Journalismus

Der Videokanal TikTok steigert seine Reichweite – und wird damit auch für klassische Medien immer interessanter.

Inwieweit zwischen Tanzvideos und Schönheitstipps auch seriöser Journalismus Erfolg verspricht, war Thema eines studentischen Forschungsprojekts am Hamburger Campus der Hochschule Macromedia unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Hestermann

Rund eine Milliarde Menschen weltweit nutzt TikTok regelmäßig. Auch in Deutschland steigert TikTok seine Reichweite. Besonders erfolgreich nutzen öffentlich-rechtliche Sender die Chance, junge Zielgruppen zu erreichen.

Dies zeigt eine Erhebung im Rahmen des studentischen Forschungsprojekts „Journalismus per TikTok“ an der Hochschule Macromedia (Campus Hamburg) unter Leitung von Journalismus-Professor Dr. Thomas Hestermann.

Danach gewannen die 10 reichweitenstärksten deutschen journalistischen Kanäle bei TikTok insgesamt viereinhalb Millionen Follower und bislang mehr als 120 Millionen Likes.

Studierende der Hochschule haben jetzt ihre Forschungsergebnisse in der Zeitschrift Mediendiskurs veröffentlicht. Das renommierte Fachblatt wird herausgegeben von der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF).

Wird der Videokanal ausgewählt, um glücklich zu machen? Und ist TikTok tatsächlich so etwas wie ein emotionales Wundermittel? Diesen Fragen ging Macromedia-Studentin Hannah Beck nach.

Selma Pütz befragte 82 junge Leute, ob sie die Tagesschau per TikTok auch neugierig macht auf die klassische TV-Ausgabe.

Sportjournalismus-Student Ferdinand Prösch widmete sich der zunehmenden Konkurrenz zwischen dem weltweit meistgenutzten Videoportal YouTube und Verfolger TikTok.

„Als Hochschule des digitalen Wandels interessiert uns die gewachsene Medienvielfalt mit neuen Chancen auch für Qualitätsjournalismus“, sagt Professor Dr. Thomas Hestermann. Die Journalismus-Studierenden realisierten so kreativ wie hartnäckig insgesamt 23 eigenständige Forschungsvorhaben.

„Für uns war eine große Ehre, dass die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen einige dieser Ergebnisse jetzt veröffentlicht hat.“

FSF-Geschäftsführerin Claudia Mikat gibt das Kompliment gern zurück:

„Die medienwissenschaftlichen Beiträge von Prof. Thomas Hestermann und seinen Studierenden liefern zentrale Impulse. Vor allem wird deutlich, wie studentische Forschungsprojekte und neue, junge Perspektiven die Debatte bereichern können. Wir sagen Danke an die Hochschule Macromedia und an die Autorinnen und Autoren!“

(THE)