05.02.2021

Was für eine Ehre: Macromedia Mitarbeiterin erhält Bundesverdienstkreuz

Aufgrund ihrer außerordentlichen Verdienste für den deutschen Leistungssport hat die Macromedia Mitarbeiterin Silke Kassner das Bundesverdienstkreuz erhalten. Am 4. Februar nahm die frühere Weltklasse-Kanutin und Athletensprecherin es aus der Hand des Landrates im Kreishaus des Rhein-Sieg-Kreises entgegen. Anlass der Ehrung sei Kassners unermüdliches Eintreten für die Interessen von Kaderathleten, hieß es in der Verleihungsrede, zuletzt durch die Gründung der unabhängigen Athletenvereinigung „Athleten Deutschland e.V.“ im Jahr 2017. Wir verbeugen uns und gratulieren zu dieser besonderen Auszeichnung.

Sie sei da so reingerutscht, sagt Silke Kassner rückblickend über ihr erstes Engagement als Athletenvertreterin Wildwasserrennsport im Deutschen Kanu Verband. Irgendwie sei es ihr immer leicht gefallen, für die Interessen von anderen zu sprechen.

Kassners Talent spricht sich rum, ihre Fähigkeit, zuzuhören, Positionen zu entwickeln und Lösungen zu finden. Auch Athleten außerhalb ihres Sports werden auf die gebürtige Bonnerin aufmerksam. Nach zehn Jahren im Deutschen Kanu Verband (2001-2011) wird Kassner 2010 in die Athletenkommission im DOSB gewählt und als deren Vertreterin in den Aufsichtsrat Nationale Anti-Doping Agentur entsendet – eine Tätigkeit, die sie acht Jahre ausübt.

Für die Integrität des sportlichen Wettkampes: Das Engagement der Silke Kassner

Warum tut sie das? Warum nimmt Kassner die Doppelbelastung und später Dreifachbelastung als aktive Spitzensportlerin (Vizeweltmeisterin der Weltmeisterschaften in Ivrea, Italien 2008), Interessensvertreterin, Studentin (Diplomstudium BWL und MBA Sportmanagement) und später hauptamtliche Mitarbeiterin der Athletinnen und Athleten im DOSB auf sich?

„Ich liebe den Sport. Der reine Wettkampf, die höchste Konzentration, die brutale Ausdauer: das ist etwas Großartiges und muss geschützt werden. Doping zerstört diesen fairen Wettkampf ebenso wie es manche Funktionäre mit primär wirtschaftlich motivierten Interessen tun. Beides ist eine Gefahr für die Gesundheit und die Integrität des sportlichen Wettkampfes der Athletinnen und Athleten. Das muss von allen Stakeholdern verhindert werden, das war und ist nicht immer bei allen gleichermaßen der Fall.“

Für die Rechte und Absicherung der Spitzensportler: Gründung „Athleten Deutschland e.V.“

Diese Motivation mündet 2015, zu Beginn des russischen Dopingskandals und dem Start einer Strukturreform im deutschen Leistungssport, in Kassners Erkenntnis, dass Spitzensportlinnen und Spitzensportler ihre Interessen und ihre Rechte nur außerhalb bestehender Verbandsstrukturen uneingeschränkt und unabhängig vertreten können.

Unter hoher medialer Aufmerksamkeit und erheblicher Missbilligung durch nationale und internationale Dachverbände des Sportes gründen deutsche Athletinnen und Athleten 2017 schließlich die Vereinigung „Athleten Deutschland e.V.“ und wählen den Säbelfechter Max Hartung und die Wildwasserkanutin Silke Kassner als Vorsitzenden und stellvertretende Vorsitzende. Die Initiative wurde von den zuständigen Bundesministerien und mehrheitlich der Abgeordneten im deutschen Bundestag unterstützt und mit einem Etat für den Sport im Bundesministerium des Innern für die Schaffung und Erhaltung hauptamtlicher Strukturen gefördert.

Gesellschaft mitgestalten und mitaufbauen: Aus der Laudatio für Silke Kassner

Mit ihrem Engagement habe sich Kassner , „in herausragender Weise um unser Land verdient gemacht“, heißt es in der Laudatio des Bundespräsidialamtes. Sie habe „auf ganz eindrucksvolle Weise das Schicksal in die Hand genommen – nicht nur im eigenen Interesse, sondern eben auch zugunsten ihrer Mitmenschen.“ Besonders bemerkenswert erscheint dem Vergabegremium auch, dass Silke Kassner sich für die Rechte und Absicherung der Spitzensportlerinnen und Spitzensportler eingesetzt habe, als sie ihre eigene sportliche Karriere bereits beendet hatte: „Wie im Sport – hochmotiviert. Das ist besonders“ heißt es in der Rede.

Für eine neue Perspektive: Kassner wechselt zur Macromedia Akademie

Zwei Jahre agiert Kassner bei „Athleten Deutschland e.V.“ und leistet wichtige Arbeit bei der Etablierung der jungen Vereinigung in den nationalen und internationalen Gremien. Sie verleiht den Kadersportlerinnen und Kadersportlern in Deutschland Gesicht und Stimme – und wird dadurch selbst zu öffentlichen Person. 2019 entscheidet sich Kassner für den Rückzug vom Amt. „Ich wollte wieder mehr Privatleben. Mehr Sport treiben, als darüber verhandeln, mehr Themenvielfalt.“

Die Macromedia Akademie profitiert von der Zäsur in Silke Kassners Leben. Dort heuert sie 2017 an, um die Angebote des überbetrieblichen Bildungsanbieters weiterzuentwickeln. „Die Bildung ist wie der Sport ein Bereich, in dem man vor allem an jüngere Menschen etwas zurück geben und ihnen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu Seite stehen kann. Deshalb engagiere ich mich bewusst beruflich in dem Sektor“, so die Senior Managerin Academy Development der Macromedia Akademie. Ganz kann sie allerdings auch bei dem privaten Bildungsanbieter nicht vom Sport lassen: Mit der dreijährigen berufsqualifizierenden Ausbildung zum Sportkaufmann/-frau hat sie gerade ein spannendes duales Format auf den Weg gebracht – optional mit dem Fokus Fußball, eSports oder Freizeitsport.

Wir freuen uns, dass Du da bist, liebe Silke!

(IMH)