Alumnus

Clifford Sartori

Platzhalter Männlich

Clifford Sartori

"Öffnet euch gedanklich der Idee, dass eure Karriere - genau wie das Leben - nicht planbar ist und Dinge ganz anders kommen können, als ihr es vielleicht heute vermutet. Während eures Studiums bekommt ihr wichtige Skills an die Hand. Eine Anleitung für den "richtigen" Weg gibt es nicht - der ist für jeden individuell. Ihr werdet überrascht sein, wo ihr in fünf oder zehn Jahren steht: Mancher Karriereweg scheint vorgezeichnet; andere hingegen werden viele Hindernisse und Umwege nehmen, scheitern und wieder aufstehen. Das wichtigste ist, stets weiterzumachen und an sich selbst zu glauben. Denn am Ende ist jeder seines eigenen Glückes Schmied."

Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Positionsbezeichnung?

Aktuell bin ich als Head of Marketing & Sales Germany beim Autohersteller Artega engagiert.

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Derzeit obliegt mir die für 2021 avisierte Markteinführung der Artega-Marke KARO (Lifestyle-Elektroauto). Mit direktem Reporting an die Geschäftsführung verantworte ich als Ansprechpartner für interne und externe Kommunikation die zielorientierte Weiterentwicklung der Marketing- und Vertriebsstrategie. Dazu zählt schwerpunktmäßig die Implementierung der Vertriebsstruktur on- und offline (Direct Sales, Handelspartner Vertragswerk + SOP, After Sales) sowie die Konzeption des adäquaten Marketingmixes. Neben dem Tagesgeschäft (Fahrzeugvertrieb, Operations, Kundenservice) und Teilnahmeorganisation branchenrelevanter Events (u.a. IAA 2019) steht die Pressearbeit und Redaktionstakeholderrelevanter Inhalte auf der Agenda. Auch das Produktmanagement fällt in Teilbereichen meiner Person zu.

Warum arbeiten Sie an dieser Stelle und was begeistert Sie?

Als ehemaliger Tesla-Vertriebsexperte wurde ich erfolgreich abgeworben, um mit freier Hand die Zukunft urbaner Mobilität in Form eines raum- und energieeffizienten Elektroautos mitgestalten zu dürfen. Die Begeisterung bedingt sich aus der Arbeit in einem vergleichsweise kleinen Team, das nicht an strenge Konzernvorgaben gebunden ist. Der interdisziplinäre Austausch mit verschiedenen Departments bereichert täglich um neues Wissen außerhalb der bekannten, eigenen Profession.

Hatten Sie sich diese Art von Arbeit vor dem Studium vorgestellt?

Nein. Nur der Wunsch danach, etwas spannendes von Anbeginn mit aufbauen zu wollen; der sich nun ex Medienbranche in einer anderen Industrie erfüllt.

Inwiefern haben die Hochschule, die Kooperationspartner der Hochschule bzw. das Personal der Hochschule Sie gut auf diese heutige Arbeit vorbereitet?

Da Kommunikation mittlerweile zu meinen Kernkompetenzen gehört, war die Entscheidung „etwas mit Medien“ zu machen, für einen 20-Jährigen rückblickend genau richtig. Neben der farbenfrohen Medienwelt und ihren speziellen Mechanismen wurde meinem Jahrgang vor allem viele grundlegende Werkzeuge an die Hand gegeben, die ich bis heute – auch in anderen Branchen – universal anwenden und schärfen konnte. Insb. Herr Professor Hermann Richter motivierte mich, in diese sich schon damals abzeichnenden Stärken zu investieren. Ich würde mich freuen, mal wieder einen Kaffee mit ihm trinken zu gehen.

Bei welchem Unternehmen oder welcher Organisation haben Sie Ihr Praxissemester verbracht und wie bewerten Sie Ihre dort gemachten Erfahrungen?

Mein Praxissemester absolvierte ich 2012/2013 in Los Angeles, Kalifornien: Als Intern für Online Marketing & New Media beim Musiklabel Nuclear Blast. Neben der Aneignung neuen Know-hows in der digitalen Künstlervermarktung lernte ich vor allem viel über mich selbst. Mir gefiel es dort so gut, dass ich nach dem Praxissemesters über die Dauer von zwei Jahren überwiegend meine Zeit an der Westküste verbrachte, mich inspirieren ließ und schließlich mit neuen Perspektiven im Gepäck nach Berlin zog.

Wie war Ihr Kontakt zu Kommilitonen und was erhoffen Sie sich von diesen Kontakten in der Zukunft?

In der kleinen Gruppe der Musikmanagement-Kommilitonen bildete sich eine enge Gemeinschaft, aus der viele bis heute bestehende Freundschaften entstanden sind. Wir hatten sehr viel Spaß.

Wenn Sie an Ihr Studium zurückdenken, woran denken Sie besonders gerne?

Besonders gern denke ich an das Gefühl, Semester erfolgreich abgeschlossen und dabei kontinuierlich Zuversicht in die eigene Leistungsfähigkeit entwickelt zu haben.

Woran denken Sie bei „Veränderung und Wandel“ ganz allgemein?

Alles im Universum verändert sich. Kein Zustand ist für immer. Umso wichtiger ist es, trotz des verlockenden Appeals von „schneller, höher, weiter“, innezuhalten und die Dinge mit Muße statt Muss anzugehen.

Haben Sie ein Ziel, wo Sie in 10 Jahren stehen möchten?

Vielleicht vor den Studenten der Macromedia.

Wie wichtig schätzen Sie „Offenheit für Veränderung“ ein, um in der modernen, digital getriebenen Arbeitswelt heute und morgen zu bestehen?

Sehr wichtig. Denn wir verschieben die Austragungs- und Wirkungsorte unseres sozialen und beruflichen Lebens stetig in Richtung Bits & Bytes. Natürlich lotet jeder tüchtige Manager Chancen und Risiken einer Prozessumstellung aufmerksam aus. Veränderung muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, jeden Digitaltrend mitzumachen, sondern sich für Lösungen zu entscheiden, die helfen, das Richtige produktiv und unter Betrachtung der gesteigerten Kosteneffizienz zielgerichtet umzusetzen. „Offenheit für Veränderung“ heißt für mich, sich Zukunftsvisionen nicht kategorisch zu verschließen, weil etwas aus heutiger Sicht verrückt erscheinen mag, sondern im Hinterkopf zu behalten, seine Geschäftsstrategie möglicherweise auf veränderte Umweltfaktoren einstellen zu müssen. Autos online zu bestellen und sich vor die Haustür liefern zu lassen funktioniert mittlerweile ganz gut – vor zehn Jahren hätte das auch niemand für möglich gehalten.