Alumnus

Julian Odenthal

Portrait Julian Odenthal

Julian Odenthal

Für mich stehen Veränderung und Wandel immer im Zusammenhang mit Weiterentwicklung. Sei es im persönlichen, aber auch im beruflichen Umfeld. Würden wir heute noch Dinge so machen wie in der Vergangenheit, hätten wir nie unsere Software auf den Markt gebracht oder neue Strategien ausprobiert.

Interview

Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Positionsbezeichnung?

Schon während meines Studiums habe ich zusammen mit zwei Geschäftspartnern die Conversion Optimierungs-Suite „overheat“ aufgebaut. Als begeisterte Online-Marketer hat uns natürlich das Thema der Conversion Optimierung interessiert, da hier direkt an der Umsatzschraube des eCommerce gedreht werden kann. Meine Positionsbezeichnung hier lautet: Conversion Specialist.

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Zu meinen wichtigsten Aufgaben gehört es, neue Konversions­optimierungs­strategien für Kunden von „overheat“ zu entwickeln. Zusätzlich schule ich Unternehmen im Umgang mit unserer Software und der Auswertung der gewonnenen Erkenntnisse. Als Startup (gegründet 2014) ziehen wir allerdings auch eigene Veranstaltungsreihen wie zum Beispiel die Conversion Roadshow auf. Hier verlagert sich der Fokus der Arbeit dann besonders in den Wochen vor dem Event auf die Organisation und das Management des Events.

Zur Conversion Roadshow
Warum arbeiten Sie an dieser Stelle und was begeistert Sie?

Mich begeistert es, Unternehmen eine Lösung für eines der größten Probleme des deutschen eCommerce zu liefern: „Wie mache ich aus Besuchern Kunden?“. Hierbei geht es weniger um den Verkauf der Dienstleistung, sondern eher darum, immer die passende Lösung für den Kunden zu finden. Dies ist eine große Herausforderung, da es nicht die eine „Wunderstrategie“ gibt, die bei jedem Kunden passt. Somit ist die Arbeit immer spannend und bietet die Chance, neue Herangehensweisen auszuprobieren und kreative Ansätze zu wagen.

Hatten Sie sich diese Art von Arbeit vor dem Studium vorgestellt?

Zwar war ich bereits vor dem Studium länger im Online-Marketing aktiv, jedoch hatte ich zum Beginn des Studiums noch einen viel größeren Fokus auf das Musikmanagement. So gesehen hat sich doch nochmal einiges verändert.

Inwiefern haben die Hochschule, die Kooperationspartner der Hochschule bzw. das Personal der Hochschule Sie gut auf diese heutige Arbeit vorbereitet?

Die Zeit an der Hochschule Macromedia hilft mir bis heute bei meiner täglichen Arbeit. Die wissenschaftlichen Grundlagen, aber vor allem die praxisnahen Kurse mit ausgezeichneten Dozenten waren eine große Hilfe für meinen Karriereweg. Mit einigen Dozenten haben sich sogar tolle Partnerschaften entwickelt. Ein Beispiel hierfür ist die Partnerschaft mit Yusuf Kilinc (KVD Consulting), welcher uns als Unternehmensberater nach der Gründung begleitet hat.

Bei welchem Unternehmen oder welcher Organisation haben Sie Ihr Praxissemester verbracht und wie bewerten Sie Ihre dort gemachten Erfahrungen?

Mein Praxissemester habe ich in der Medienagentur verbracht, mit der ich später dann „overheat“ gegründet habe. Somit war das Praxissemester für mich einer der Kernfaktoren für meinen heutigen Karriereweg.

Wie bewerten Sie rückblickend das Semester an der ausländischen Partnerhochschule? Welche Impulse konnten Sie mitnehmen?

Das Semester an der ausländischen Partnerhochschule in Abu Dhabi (VAE) prägt mich bis heute. Besonders das Studienmotto „Students of today Leaders of tomorrow“ hat mich beeindruckt. Sich heute Wissen anzueignen, um morgen die Welt zu verbessern – diese Haltung hat mich motiviert, meinen Weg so zu gehen, wie ich ihn heute gehe. Daneben sind auch enge Freundschaften entstanden. So bin ich auch nach dem Auslandssemester immer wieder in den Vereinigten Arabischen Emiraten unterwegs. Es ist beinahe eine zweite Heimat für mich geworden. In Abu Dhabi hatten wir neben exzellenten Studienbedingungen nicht nur die Chance, Präsidenten und Minister aus der Königsfamilie kennenzulernen, sondern in regelmäßigen Abständen mit diesen in Kontakt zu bleiben.

Wie war Ihr Kontakt zu Kommilitonen und was erhoffen Sie sich von diesen Kontakten in der Zukunft?

Der Kontakt zu den Kommilitonen war mir persönlich immer sehr wichtig. Es haben sich während des Studiums Freundschaften gebildet und Synergien ergeben. Heute treffe ich die meisten meiner früheren Kommilitonen auf Messen und Konferenzen.

Wenn Sie an Ihr Studium zurück denken, woran denken Sie besonders gerne?

Das Highlight für mich war sicherlich das Auslandssemester. Besonders die große Entfernung zu Deutschland hat mir ermöglicht, meine Sicht auf bestimmte Dinge schärfen und über Dinge anders nachzudenken. Hierfür bin ich sehr dankbar.

Wie wichtig schätzen Sie „Offenheit für Veränderung“ ein, um in der modernen, digital getriebenen Arbeitswelt heute und morgen zu bestehen?

Die Offenheit für Veränderung ist für mich eine der Kernkompetenzen moderner Unternehmen. Immer häufiger sieht man, dass veränderungsunwillige Unternehmen in Schwierigkeiten geraten. Dies konnte man in der Vergangenheit beispielsweise bei technologischen Neuerungen wie im Falle von Nokia sehen (vom Marktführer im Bereich der Mobiltelefone hin zum Underdog). Doch auch heutzutage gibt es Unternehmen, die aus meiner Sicht noch einiges verändern sollten. Gerade im Bereich des eCommerce können ansonsten schnell Wettbewerber auch den großen Platzhirschen wichtige Marktanteile abluchsen. Hier können bessere Kommunikationsstrategien, die Usability oder aber Effizienzaspekte zu blitzartigen Wachstumsstößen führen. Ein gutes Beispiel hierfür ist meiner Meinung nach Airbnb. Die haben es geschafft einen ganzen Markt zu revolutionieren und den großen Playern der Branche zu zeigen, dass Veränderung und die Offenheit, neues auszuprobieren, zu großem Erfolg führen kann.

Gibt es etwas, das Sie unseren Studienanfängern mit auf den Weg geben möchten?

Macht das, was Euch Spaß bringt oder was Euch liegt. Das ist das Wichtigste, denke ich. Ich kenne sehr viele Menschen, die einfach nur ein Studium begonnen haben, um in diesem oder jenen Bereich einen Abschluss zu haben. Jedoch sollte es aus meiner Sicht nicht das Ziel sein, am Ende des Studiums einen „Beleg“ für das Studium in den Händen zu halten, sondern auf dem Weg zum Bachelor oder Master ein breites und fundiertes Wissensspektrum aufzubauen, welches dann bei den weiteren Schritten hilft.