Selina Arna ist neue Thomas Heinrich-Stipendiatin. Das entschied die Jury um das Stifterehepaar Alexandra Thom-Heinrich und Wolfgang Heinrich. Die Frankfurter Macromedia Studentin wird das kommende Semester an der Regent’s University in London verbringen.
Insbesondere beeindruckte die Juror:innen:
Alexandra Thom-Heinrich: „Interkulturalität ist Teil von Selinas Leben.“
„Wir haben eine junge, sehr zielstrebige Frau kennengelernt. Als Deutsch-Türkin war Interkulturalität schon immer Teil von Selinas Leben. Jetzt hat sie im Studium der internationalen Beziehungen ihre akademische Heimat gefunden. Wahrscheinlich wird sie in diesem Bereich auch einmal arbeiten. Das passt hervorragend zum Geist des Thomas Heinrich-Stipendiums, das ja der Völkerverständigung gewidmet ist“, so Alexandra Thom-Heinrich.
Dass Selina sich London für ihr Auslandssemester ausgesucht hat, ist kein Zufall. „London ist so eine kosmopolitische Stadt. Ich werde dort nicht nur die britische Kultur kennenlernen, sondern auch viele weitere“, so die 20-jährige. „Ein besseres Umfeld für das Studium der Internationalen Beziehungen gibt es nicht. Ich danke dem Ehepaar Heinrich so sehr, dass sie mir diese Erfahrung ermöglichen.“
Wolfgang Heinrich: „Fragen der Integration werden zu Fragen der Inklusion.“
Wolfgang Heinrich hebt noch einen weiteren Aspekt in der Juryentscheidung hervor: „Aufgrund ihrer gravierenden Sehschwäche werden Fragen der Integration bei Selina auch zu Fragen der Inklusion. Mit ihrem Pragmatismus und ihrer zugewandten Art empfinde ich sie als echte Mutmacherin. Sie animiert Menschen mit Behinderung, ihre Komfortzone zu verlassen, und Menschen ohne Behinderung, Schranken abzubauen. Eine bessere Stipendiatin können wir uns für das Thomas Heinrich-Stipendium nicht wünschen.“
Selina Arna wird in einem Studentenwohnheim auf dem Campus der Regent’s University leben. Ihr Zimmer teilt sie mit dem Assistenzhund Attila, der auch im Studienalltag an ihrer Seite bleibt. „Nicht alle internationalen Partnerhochschule erlauben Assistenzhunde auf dem Campus. Die Regent’s University ist hier, genau wie der Frankfurter Macromedia Campus, in vielerlei Hinsicht vorbildlich und hat mir bei der Vorbereitung des Semesters bereits sehr geholfen. Das fühlt sich wirklich toll an, dass ich auf diesem Weg so viel Unterstützung erfahre.“
Selina Arna: „Meine Erfahrung ist, dass Menschen gerne helfen.“
Aufgrund ihrer stark eingeschränkten Sehfähigkeit – vor dem Gesetzgeber ist sie blind – hat Selina bestimmte Anforderungen an die Hochschullehre. Gedruckte Unterlagen funktionieren für sie nicht, sie ist auf elektronische Materialien angewiesen. An der Macromedia profitiert Selina von der Unterrichtsorganisation über das Lernmanagementsystem Blackboard.
„Ich werde sehen, wie die Lehre an der Regent’s University organisiert ist. Wenn ich besondere Bedürfnisse habe, werde ich die artikulieren. Meine Erfahrung ist, dass Menschen gerne helfen, wenn ich sie direkt anspreche, und dass sich daraus häufig sehr schöne, positive Erlebnisse ergeben“, so Selina Arna.
Arthur Hofer: „Selina als Botschafterin für Toleranz und Wertschätzung.“
Mit Selina freut sich auch Prof. Dr. Arthur Hofer, der die Stipendienvergabe gemeinsam mit dem International Office und dem Academic Affairs Office der Hochschule betreut.
„Die Jury hat sich eindeutig für Selina ausgesprochen. Sie ist in vielerlei Hinsicht eine besondere Kandidatin und eine starke Botschafterin für Toleranz und Wertschätzung in unseren multi-nationalen und multi-kulturellen Gesellschaften. Ich freue mich auf ihre Berichte von der Regent’s University“, so Arthur Hofer.
Weitere Informationen zum Thomas Heinrich-Stipendium gibt es hier.
(IMH)