21.06.2023

Miteinander für den Wandel: Führungskräfte und Studierende diskutieren Karrierewege in den Medien

„Besser hätten wir uns die Dynamik dieses Events nicht wünschen können“, so Prof. Dr. Tamara Ranner, Moderatorin der Paneldiskussion „Karrierewege in den Medien“ und Mit-Verantwortliche des dahinter stehenden Forschungsprojektes.

„Von Anfang an haben unsere Gäste aus der Medienindustrie und die Studierenden auf Augenhöhe diskutiert. Da war ganz viel Respekt auf beiden Seiten und toller Austausch im Gesprächsverlauf.“

Ranner beschreibt das Macromedia Applied Research Symposium (MARS) zum Thema „Zwischen KI, #MeToo und GenZ: Karrierewege in den Medien“.

Susanne Aigner (Medienmanagerin, ehem. Warner Bros.), Dr. Christian Franckenstein (Bavaria Film), Lisa Priller-Gebhardt (freie Journalistin, u.a. W&V, Süddeutsche) und Elke Walthelm (Sky Deutschland) waren als Vertreter:innen verschiedener Segmente der Medienindustrie an den Münchner Campus der Hochschule Macromedia gekommen.

Sie diskutierten Ergebnisse, die Journalismus-Studierende unter Leitung von Prof. Dr. Tamara Ranner, Prof. Dr. Dr. Castulus Kolo und Dr. des. Nanette Willberg im zurückliegenden Semester erarbeitet hatten. Die Präsentation dieser Forschungsergebnisse war der Ausgangspunkt der Paneldiskussion.

Je wichtiger, desto weniger weiblich: Boardstrukturen in der Medienindustrie

Ein Ergebnis, über das viel diskutiert wurde, kam aus der Analyse der Boardstrukturen in deutschen Medienunternehmen. „Je weitreichender Entscheidungen sind, die in Medienunternehmen gefällt werden, desto weniger Frauen sind durchschnittlich in Positionen vertreten, die diese Entscheidungen treffen“, hieß es in der Ergebnispräsentation.

Christian Franckenstein bestätigte diese Beobachtung aus seinem Unternehmen: auch bei Bavaria Film sei das Topmanagement noch männlich dominiert. Sein Anspruch sei es jedoch, dieses Verhältnis noch in seiner Generation zu ändern – in der GenZ existiere das Thema dann eh nicht mehr, so Franckenstein.

Bewusstseinswandel in Management und Recruiting: so entsteht Diversität

Für Elke Walthelm liegt der Schlüssel zu einem ausgewogeneren Geschlechterverhältnis in den Führungspositionen im Recruiting. Unternehmen müssten sich zwingen, Positionen bewusst außerhalb vertrauter Bildungs- und Berufs-Biographien zu besetzen. „Erst wenn der ‚Thomas‘ nicht den ‚Thomas junior‘, sondern mal die ‚Tanja‘ einstellt, kommen wir da weiter.“

Für eine echte, nachhaltige Diversität im Unternehmen brauche es vor allem Bewusstsein und Vorbilder, betont Susanne Aigner. Sie verweist auf die Zeit des Deutschen Sportfernsehens: das sei ein rein männlich dominiertes Unternehmen gewesen, ohne dass das seinerzeit irgendjemand problematisiert hätte.

Tiefgreifende Veränderungen in der Medienbranche: Einladung an die GenZ

Lisa Priller-Gebhardt, die als Journalistin eine übergeordnete Sicht auf die Medienbranche verfolgt, sensibilisiert die Studierenden für ihre Chancen: Mit den erheblichen Transformationen in der Medienwelt und in den Unternehmen sei jetzt ein perfekter Zeitpunkt, um als Professional durchzustarten.

Am Ende resümiert Hochschulpräsident Castulus Kolo:

„Für uns als Hochschule haben die enormen Veränderungen durch technologische Entwicklungen wie KI in jedem Fall ständige Anpassungen im Curriculum zur Folge. Wir merken aber auch, dass Geschlechtergerechtigkeit und die spezifischen Hoffnungen der Generation Z besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, um adäquat auf eine nachhaltige Karriereentwicklung vorzubereiten.“

Wir sagen: DANKE an alle Speaker:innen, DANKE an unsere Studierende und DANKE an die interessierten Gäste der Panel-Diskussion.

Auf die Veränderung!

Informationen zum Studiengang Journalismus B.A. gibt es hier.

(IMH)