Sie sind wieder da: die Plateauschuhe, die Schlaghosen, die Lederkombinationen.
Warum sind manche Modetrends nicht totzukriegen? Das will Anna-Sophie Kächele von der Stuttgarter Zeitung von Prof. Dr. Kristin Hahn wissen, Macromedia-Professorin für Modetheorie und Fashion Studies am Campus Berlin.
Früher sei das Setzen eines Trends oberen Gesellschaftsschichten vorbehalten gewesen, erläutert die Macromedia Expertin: eine „sich konstant wiederholende soziale Interaktion aus Abgrenzung und Nachahmung zwischen oberen und unteren Gesellschaftsschichten“, in der Fachsprache als „Trickle-down-Effekt“ bezeichnet.
In den 1960ern hätte sich dieses Prinzip umgedreht: Seitdem orientierten sich Designer und Modehäuser an der Sub- und Straßenkultur.
„Das wohl bekannteste Beispiel ist die Designerin Vivienne Westwood und ihre Verbindung zur Punk-Kultur“, erklärt Hahn. „Trickle-up-Effekt“ heißt die modische Verbreitung von unten nach oben.
Wer aber nach der Ursache für bestimmten Trends oder ihren Revivals sucht, den verweist die Expertin für Modetheorie auf politische oder sozio-ökonomische Umstände.
„Die Auslöser von Trends sind ebenso vielfältig wie komplex. Manchmal steckt ein aktuelles Weltereignis dahinter, wie die Klimakrise, politische Revolutionen, Kriege, oder eine technologische Neuheit, wie die Einführung digitaler Plattformen und Design-Softwares.“
(IMH)