05.07.2023

Interdisziplinär arbeiten: virtuelle Studioproduktionen vom Campus Köln

Wer einmal an einer Fernseh-Produktion beteiligt war, kennt den breiten Fächer an Kompetenzen, die dort ineinandergreifen. Es ist ein Klassiker der interdisziplinären Teamarbeit.

An der Hochschule Macromedia nutzen wir diese Formate für fächerübergreifende Lehrprojekte von Studierenden aus den Bereichen Filmmaking sowie Journalismus.

Virtuelle Studioproduktionen zum kolonialen Erbe der Domstadt

Die jüngsten Beispiele sind zwei virtuelle Studioproduktionen vom Campus Köln. Unter dem Titel „Cologne Connected“ gestalteten Studierende zwei Sendungen zum Thema „Kolonialismus“. Dafür recherchierten sie zum weitgehend unbekannten kolonialen Erbe der Domstadt, stellten Einspieler her und akquirierten Studiogäste.

Hier geht es zur „Cologne Connected“, Episode 1 und hier zur „Cologne Connected“, Episode 2.

Filmprofessorin Sibylle Stürmer war die redaktionell verantwortliche Lehrende in diesem Projekt. Die Kooperation mit dem Studiengang Journalismus leitete Prof. Dr. Marlis Prinzing.

„Die Studierenden haben engagiert zusammengearbeitet und dabei auch ihre eigene Herkunft und ihren persönlichen Bezug zum Thema intensiv reflektiert“, sagt Sibylle Stürmer.

Mit Bettina Baum, der Leiterin des „Amtes für Immigration und Vielfalt“, konnten sie außerdem eine hochrangige Vertreterin der Stadt Köln für ihr Projekt gewinnen.

Praxispartner Aximmetry sponsored Software und Virtual Set

Den Bereich der Produktionstechnisch verantwortete Prof. Mehdi Javaheri. In seinem Unterricht lernten die Studierenden in die technischen Möglichkeiten des Fernsehstudios kennen und arbeiteten sich in den Mehrkamerabetrieb ein.

Projektpartner war das Unternehmen Aximmetry. Neben dem eigenen Know-how stellte es der Hochschule Software und Virtual Set zur Verfügung – ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Valentina Sarnyai, Sales Managerin bei Aximmetry Global HQ, für die großartige Unterstützung.

„Es ist uns gelungen, ein virtuelles Studio mit der Möglichkeit des Live-Tracking für mehrere Kameras einzurichten, das über die aktuellen Anforderungen des Curriculums hinausgeht. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten für verschiedene TV-Formate, die wir in Zukunft auch auf fiktionale Szenen ausweiten werden“, erläutert Mehdi Javaheri, Professor und Studioleiter am Campus Köln. Er arbeitet seit langem an der Entwicklung und dem Ausbau virtueller Lösungen am Campus.

Parallel am Campus: Wanderausstellung „Postkoloniales Köln“ der Stadt Köln

In der vergangenen Woche wurden die beiden Studiosendungen live-on-Tape produziert. Die Moderation übernahm die Absolventin Naomi Berhane (ehemals STUVE, jetzt Pro Sieben). In der Sendung selbst kommen mehrere People of Colour zu Wort, die auch über ihre Rassismuserfahrungen sprechen.

Parallel zu den Produktionsvorbereitungen wurde von den Studierenden am Campus Köln die Wanderausstellung „Postkoloniales Köln“ von der Stadt Köln aufgebaut, die sich mit Köln als Kolonialmetropole des Westens auseinandersetzt.

Die Ausstellung fand ein breites, positives Echo unter Mitarbeiter:innen und Studierenden. Die Film-Studierenden Nicodemus Kluvi und Katharina Barnick, die auch die Chefredaktion der Sendung bildeten, boten in der Zeit für Interessierte einen Campus-Rundgang durch die Ausstellung und einen Austausch zum Thema an.

(MPR)