26.10.2022

Jahrestagung der IMMAA: Macromedia mit sechs Vorträgen

Unter der Überschrift „Management, Trust, and Value for Media and Creative Work“ fand im Oktober 2022 an der Universidade do Porto die Jahrestagung der IMMAA International Media Management Association statt. Es war die erste Tagung der internationalen Wissenschaftsorganisation, die Prof. Dr. Dr. Castulus Kolo in seiner Funktion als IMMAA Präsident persönlich eröffnen konnte. Mit ihm reisten drei weitere Macromedia-Wissenschaftler nach Portugal: Prof. Dr. Florian Haumer, der Dekan der Macromedia Fakultät Kultur, Medien, Psychologie, Prof. Dr. Joschka Mütterlein, der Dekan der Macromedia Fakultät Business, Design, Technologie, sowie Macromedia-Doktorand Alexander Roth.

„Seit den Gründungsjahren ist das Profil der IMMAA unter anderem durch den geschätzten Kollegen Prof. Dr. Eli Noam außergewöhnlich ‚welcoming‘ für junge Wissenschaftler:innen und stets orientiert an der Schnittstelle zur Medienwirtschaft. Unsere Mitglieder kommen von allen fünf Kontinenten. Dieser vergleichende, konsequent internationale Blick bietet besonders spannende Ansätze und Erkenntnismöglichkeiten“, so Castulus Kolo. „Es war mir deshalb eine große Ehre, der IMMAA zwei aufeinanderfolgende Terms als Präsident vorzustehen.“

Vergleichende Forschung zu nationalen Medienindustrien und Higher Education Angeboten

Überwiegend komparativ waren auch die Konferenzbeiträge der Macromedia Wissenschaftler konzipiert. In einer achtköpfigen Forschergruppe mit Kolleg:innen der Fordham University, University of Florida und University of Navarra haben sich Castulus Kolo, Florian Haumer und Christopher Schmidt zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt weltweiter Medienmanagement-Programme zu verstehen sowie mit Blick auf die digitale Transformation zu bewerten. Erste Ergebnisse haben sie nun unter dem Titel: „What shapes media management education in the US and Europe?” in Porto präsentiert.

Ein etwas ernüchterndes Ergebnis der Studie: Die Ausrichtung der Curricula auf die von der Industry nachgefragten Kompetenzen wie Digital- und Datenkompetenz, interkulturelle und Entrepreneurship-Kompetenz findet sich nur selten. Die Disziplin Medienmanagement sei traditionell bei den Geisteswissenschaften verortet, schreiben die Autor:innen. Nur 10 Prozent der Studienprogramme würden von Business Schools angeboten, IT-geprägte Medienmanagement-Programme gäbe es fast nicht. Interessant ist auch, dass es zumindest im bisherigen Sample keine geographischen Muster gibt, sondern sich eher internationale „Denkschulen“ beobachten lassen.

„Für mich als Dekan der Macromedia-Fakultät Kultur, Medien, Psychologie waren die Ergebnisse der Studie sehr nützlich“, so Florian Haumer. „Wir arbeiten ja laufend an der Weiterentwicklung unserer Curricula mit dem Ziel, die Employability unserer Studierenden und Alumni zu verbessern. Im internationalen Vergleich stehen wir bereits ziemlich gut da. Mit unserer kompetenzorientierten Lehre und dem mPower-Konzept sorgen wir dafür, dass unsere Absolvent:innen systematisch auf die Anforderungen der digital transformierten Arbeitswelt vorbereitet sind.“

Macromedia kooperiert mit sieben internationalen Hochschulpartnern

Weitere Forschungsbeiträge der Macromedia-Wissenschaftler:innen waren:

  • What drives national media industries’ growth? A global long-term study on the interrelation of potential impact factors (Castulus Kolo)
  • A Transforming Company and a Transforming Leader – Leadership and Cultural Transformation of a Traditional News Publisher into a Digital Media Asset Holder (Dinara Tokbaeva, Castulus Kolo)
  • Entrepreneurial Activity and Professionalization of Social Media Influencers – A Survey on Business Models of Content Creators in InternationalPerspective (Florian Haumer, Castulus Kolo, Alexander Roth)
  • A Spatial View of Web3 in Media (Joschka Mütterlein, Daria Vyugina)
  • Value Creation in VR Gaming from an SDL Perspective (Reinhard Kunz, Christian Zabel, Alexander Roth)

Insgesamt haben die Macromedia-Kollegen bei ihren Beiträgen mit sieben Hochschulen zusammengearbeitet (Fordham University, University of Florida, University of Navarra, Lomonossow University, Jönköping University, Universität zu Köln, TH Köln).

IMMAA als Brennglas neuester Digitaltrends nutzen

Joschka Mütterlein, Dekan der Macromedia Fakultät Business, Design, Technologie, schätzt an der IMMAA Jahrestagung neben der akademischen Reflexion auch die Insights zu nationalen und internationalen Medientrends:

„Die wenigsten unserer Absolvent:innen gehen nach ihrem Abschluss in die Wissenschaft. Zunehmend sehen wir sie bei internationalen Medien- und Tech-Konzernen, in Agenturen und Kommunikationsabteilungen oder als Entrepreneure. Um sich sicher in diesem Umfeld zu bewegen ist es wichtig, neueste Digitaltrends und Forschungserkenntnisse zu kennen. Die Medienbranche ist seit langem Vorreiter bei der digitalen Transformation. Kompakter und ausgereifter als bei der IMMAA kann man sich über neueste Entwicklungen also kaum informieren.“

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(IMH)