Mit sieben Wissenschaftlern reiste die Hochschule Macromedia zur Jahrestagung der emma (European Media Management Association) ins schwedische Jönköping. Damit war sie die stärkste Delegation auf der Konferenz. Bemerkenswert der hohe Anteil an Forschungskooperationen: Vier der insgesamt acht Macromedia-Beiträge entstanden in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen anderer Hochschulen – darunter die renommierten Universtäten Lomonossov (Russland), Jönköping (Schweden) und Fordham (USA). In zwei weiteren Beiträgen präsentierten Macromedia-Wissenschaftler neue Studien im Kontext des Konferenzthemas „Media Management and Sustainability“. Hochschulpräsident Prof. Dr. Castulus Kolo selbst war an mehreren Papers beteiligt und engagierte sich als Moderator. Ihm und seinem Team hat man die Ausrichtung der kommenden Jahreskonferenz #emma2022 in München anvertraut. Mit dem Call-for-papers hat der Countdown dafür jetzt begonnen.
Wie erlebt der Nutzer KI-generierte Texte? Agieren Medienunternehmen besonders nachhaltig? Und welche Rollen können lokale Verlagshäuser in digitalen Städten der Zukunft (Smart Cities) spielen? Die Themen, an denen die Macromedia-Wissenschaftler im vergangenen Jahr forschten, sind divers.
„In unserer digitalisierten Welt können Medienmanager mehr als je zuvor Antworten auf gesellschaftliche Fragen gegeben, ja sie müssen gesellschaftliche Entwicklungen antizipieren. Die emma ermöglicht den dazugehörigen wissenschaftlichen Austausch – auf höchstem fachlichen Niveau und international, wie es auch für die Medienindustrien sehr wichtig ist“, so Prof. Dr. Dr. Castulus Kolo, Präsident der Hochschule Macromedia.
Prof. Dr. Florian Haumer, Dekan der Fakultät Kultur, Medien, Psychologie, ergänzt: „Wie die hohe Zahl der Einladungen an Macromedia-Wissenschaftler:innen zeigt, wird unsere Forschung von der internationalen Fachgemeinschaft im Medienmanagement als sehr relevant angesehen. Das freut mich natürlich sehr. Wir verfügen mittlerweile über sehr forschungsstarke Kolleginnen und Kollegen, die auch international eine Rolle spielen.“
Internationale Forschungskooperationen: Macromedia als starker Partner
Insgesamt vier der per Double-Blind-Peer-Review ausgewählten Konferenzbeiträge sind in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen anderer Hochschulen entstanden. U.a. kooperierte Prof. Dr. Joschka Mütterlein, der designierte Dekan Business, Design, Technologie, mit Prof. Dr. Daria Vyugina von der Lomonossov Moscow State University. In ihrem Vortrag „Conceptualizing Media Spaces“ legten die beiden eine neue Theorie dar, wie digitale Technologien die Räume und das Umfeld verändern, in denen Medienunternehmen agieren.
Auch Mütterlein betont die sichtbare Relevanz der Macromedia-Forschung: „Forschung lebt von Zusammenarbeit, von unterschiedlichen Blickwinkeln auf ein Thema, vom Austausch von Meinungen. Mit ihren starken Partnerschaften überall auf der Welt ist die Macromedia in einer hervorragenden Position, neue Erkenntnisse für Wissenschaft und Praxis zu kreieren.“.
Nachhaltigkeit und Medienindustrie: Ein Dreamteam?
Einen weiteren neugierigen Blick auf die Medienindustrie warf Prof. Dr. Holger Sievert gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Castulus Kolo und der Alumna Sofia Matt. Anhand quantitativer Analysen von Geschäftsberichten suchten sie Antworten auf die Frage, inwieweit Unternehmen der Medienindustrie eine nachhaltigere Firmenpolitik umsetzen als andere. Tatsächlich konnten sie nachweisen, dass mediennahe Unternehmen die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN breiter kommunizierten als andere. „Während sich viele Industrien nur auf sehr branchenspezifische Ziele konzentrieren, scheinen die Medienfirmen ‚Sustainability‘ viel öfter wirklich ganzheitlich zu denken“, so Sievert.
Was zählt: Hohe Zahlungsbereitschaft für lokalen Content
Um nachhaltige Geschäftsmodelle ging es in dem Konferenzbeitrag von Prof. Dr. Udo Bomnüter. Gemeinsam mit Kolleg:innen von der IU und der SHR setzte er sich mit Einflussfaktoren der Zahlungsbereitschaft für das Nachrichtenangebot regionaler Zeitungsverlage auseinander. Die Ergebnisse der mehrstufigen Untersuchung auf Grundlage einer experimentellen News-Website lassen eine herausragende Bedeutung von lokalem Content erkennen.
Sehr stark von der Scientific Community antizipiert wurden die Erkenntnisse einer weiteren internationalen Forschungskooperation. Gemeinsam mit Kolleg:innen von der Fordham Gabelli School of Business in New York haben Castulus Kolo, Florian Haumer und Christopher Schmidt international vergleichend die Inhalte von Medienmanagement-Studiengängen analysiert.
Der vergleichende Blick zeigt, dass sich die Schwerpunkte in Hinblick auf wissenschaftliches Arbeiten und Praxisnähe bei den deutschen Studienprogrammen genau anders verteilen als in den Studienprogrammen aller anderen Ländern. Während in Deutschland bereits die Bachelorprogramme einen starken wissenschaftlichen Schwerpunkt entlang traditioneller Disziplinen aufweisen, findet das in den USA in stärkerem Maße erst den Masterprogrammen statt – dann aber besonders intensiv. Warum das so ist – und welche Argumente für welches Modell sprechen, darüber wurde in dem Panel intensiv diskutiert.
Panels, Poster-Vorträge, Kolloquien: Akademischer Diskurs in Reinform
Für Christopher Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Macromedia Fakultät Kultur, Medien, Psychologie, war Jönköping die erste internationale Konferenz mit Vor-Ort-Präsenz. Gemeinsam mit Alexander Roth, ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter am Campus München, reiste er bereits einen Tag früher nach Schweden, um an dem Doktoranden-Kolloquium teilzunehmen:
„Ich habe die Diskussion des eigenen Forschungsansatzes und den Austausch mit den internationalen Kolleg:innen als ungemein bereichernd empfunden und freue mich auf die Fortsetzung in München im nächsten Jahr“, so Schmidt.
Weitere Informationen zur Arbeit der emma – European Media Management Association gibt es hier.
Die Hochschule Macromedia freut sich auf die Fortführung des Diskurses im Juni 2022 in München, zum Call for Papers geht es hier.
Die Themen der Konferenz-Beiträge 2021 mit Macromedia-Beteiligung im Überblick:
(IMH)